US-Chef von Sig Sauer entgeht U-Haft: Sig-Sauer-Waffendeals mit Kolumbien

Ron Cohen, Chef des US-Schwesterunternehmens des deutschen Waffenherstellers Sig Sauer, ist im Oktober in Deutschland verhaftet worden.

Ein Schild auf dem steht "Sig Sauer"

Der Sitz von Sig Sauer in Eckernförde, Schleswig-Holstein Foto: dpa

KIEL dpa | Der Geschäftsführer des US-Schwesterunternehmens des deutschen Waffenherstellers Sig Sauer, Ron Cohen, ist im Oktober in Deutschland verhaftet worden. Er sei nach zwei Wochen gegen Zahlung einer Kaution von fünf Millionen Euro wieder aus der Untersuchungshaft entlassen worden, bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Kiel am Freitag Informationen des Rechercheverbunds von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung.

Gegen den 57-Jährigen Waffenhändler bestand seit August 2018 ein europaweiter Haftbefehl. Cohen wurde in Frankfurt verhaftet und nach Kiel überstellt. Die Staatsanwaltschaft Kiel ist zuständig, da Sig Sauer in Deutschland seinen Sitz in Eckernförde hat.

Die Staatsanwaltschaft hatte im April Anklage gegen Cohen und vier weitere Sig-Sauer-Verantwortliche erhoben. Sie sollen mehr als 30.000 Pistolen in die USA und von dort ins damalige Bürgerkriegsland Kolumbien geliefert haben. Sig Sauer soll von 2009 bis 2012 bei Ausfuhrgenehmigungen falsche Angaben gemacht haben.

Bei Verstößen gegen die Außenwirtschaftsverordnung drohen Haftstrafen von bis zu fünf Jahren oder Geldstrafen. Die Pistolen vom Typ SP 2022 werden heute von der kolumbianischen Nationalpolizei eingesetzt, wie die Staatsanwaltschaft bestätigte.

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