Ausblick auf Berlin 2019: Randsport mittendrin

Die Multi-Meisterschaften im August 2019 sind ein Testlauf für eine neue Art von Sportevents, die die Stadt mit einbeziehen.

Der Wasserspringer Patrick Hausding sitzt in der Luft

Berliner Star der Randsportarten: Wasserspringer Patrick Hausding Foto: dpa

BERLIN taz | Als Olympia im Kleinformat werden sie beworben, weil ja alles, was spektakulär klingen soll, irgendwie mit Olympia verglichen wird. Mini-Olympia kommt nach Berlin, so ähnlich jubelte im Sommer die lokale Presse. Der offizielle Name für die neuen Titelkämpfe im August 2019 ist: Multi-Meisterschaften.

Das wiederum klingt so dröge provinziell, nach gutem Vitaminsaft und Bundesjugendspielen, dass man niemandem verdenken kann, daraus Mini-Olympia gemacht zu haben. Es ist jedenfalls ein ziemlich ambitioniertes Unterfangen im sogenannten Randsport.

194 nationale Titel in 155 Disziplinen werden erstmals zeitgleich in Berlin ausgetragen. Leichtathletik, Schwimmen, Turnen, Bogenschießen, Boxen, Kanusport, Bahnradsport, Wasserspringen und andere Sportarten küren ihre deutschen MeisterInnen in einem gemeinsamen großen Event. 20 Stunden werden ARD und ZDF live übertragen, etwa 60 Stunden sollen im Livestream laufen. Thomas Fuhrmann, Sportchef des ZDF, sprach davon, „in die Nähe olympischer Dimensionen zu kommen“.

Der Randsport will den Fußball im Kollektiv angreifen. Diskutiert wird darüber schon seit Jahren; am 3. und 4. August ist es in Berlin nun so weit. Die kleinen Sportarten haben dazugelernt, vor allem aus Veranstaltungen der vergangenen Jahre wie den European Cham­pionships, die im Sommer 2018 in Berlin und Glasgow stattfanden.

Gute Quoten

Die zeigten erstmals gebündelte Europameisterschaften in sieben Sportarten und brachten den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten überaus gute Quoten. Ähnlich wie zuletzt das Turnfest und die Leichtathletik-EM sollen die Multi-Meisterschaften natürlich innovativ in die Stadt getragen werden: Die Kanuten werden quer durch die Innenstadt paddeln, es wird ein Familiensportfest im Olympiapark geben und die Wettkämpfe werden quer durch die Stadt auf verschiedene Locations verteilt.

2,5 Millionen Euro lässt sich Berlin die Veranstaltung kosten, sagte Sportsenator Andreas Geisel (SPD) im Sommer. Es wird auch ein Testlauf: Wie gut lässt sich nationaler Randsport im Paket verkaufen? Taugt das als dauerhaftes Konzept? Zumindest den Sport freut es jetzt schon: Offenbar haben noch weitere Sportarten für künftige Auflagen Interesse angemeldet.

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