Peilsender für Pannen

Helfen Ortungssysteme bei Havarien wie bei der „MSC Zoe“?

Von Sinan Recber

Nach der Havarie des Riesenfrachters „MSC Zoe“ fordern Umweltschützer und Politiker, Gefahrgut-Container mit einem Ortungssystem oder Peilsendern auszurüsten. „Das gewährleistet, die Ladung mittels GPS auch finden zu können, wenn sie sich unter Wasser befindet“, sagte Manfred Santen von Greenpeace der taz. Neben der Umweltorganisation plädierte auch Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) für eine solche Lösung.

Die „MSC Zoe“ gehört mit einer Ladekapazität von 19.000 Standardcontainern zu den größten Containerschiffen der Welt. In der Nacht auf Mittwoch hatte sie in stürmischer See auf dem Weg von Antwerpen nach Bremerhaven rund 270 Behälter verloren. Darunter seien „maximal 3 Container mit Gefahrgut“ gewesen, sagte ein Sprecher des Havariekommandos. 10 Container sind bisher in deutschen Gewässern gesichtet worden. Bis Freitagnachmittag wurden zwei Säcke Peroxid auf der Insel Schiermonnikoog angespült. „Das ist eine gefährliche Chemikalie“, erklärte Santen. Hautkontakt und Einatmen sei zu vermeiden, auch Wasserorganismen könnten gefährdet sein.

Ein ebenso großes Problem ist nach Ansicht des Chemieexperten auch die schiere Menge an Containern, die nun gleichzeitig noch im Meer treibe. Sorgen bereitet ihm „die enorme Verunreinigung der Strände“, schließlich würden Unmengen von Materialien angeschwemmt. Dazu gehörten haufenweise Verpackungsmaterial wie Plastik und Styropor, der durch die Gezeiten zerkleinert wird und dann eine Gefahr für Fische darstelle. Bisher ist noch nicht klar, welche anderen Substanzen über Bord gegangen sind.

Durchschnittlich fallen im Jahr insgesamt rund 1.500 Container ins Meer.