brief des tages
:

Vergesst doch bitte nicht die ÜbersetzerInnen!

„Gekränkte Männlichkeit“, taz vom 7. 1. 19 und „Der Skandal, kein Opfer zu sein“,

taz vom 12. 1. 19

Es ist ein altes Leiden

und ist doch immer neu,

den Namen zu vermeiden,

bleibt sich der Schreiber treu.

In höchsten Tönen

lobt er/sie das Buch,

wie wunderbar, und wer es hat geschrieben,

ist allen sonnenklar.

Autor/Autorin fanden so manch geschliffen’ Wort,

doch fanden sie es leider nur am fremden Ort.

Ob Houellebecq oder Despentes,

ihr Französisch ist brillant,

doch hier leider unverständlich,

ist das nicht allbekannt?

Warum also verschweigen,

wer die deutschen Floskeln fand?

Es sind die Übersetzer!

Und denen wird nur schlecht gedankt.

Gerade unsere taz, ja,

sie enttäuschte uns gar sehr.

Hier muss nicht nur Berichtigung, nein,

hier muss in Zukunft Besserung her!

Christel Hildebrandt, Hamburg