Courage gegen Rassismus und Rechte: Die gehasste Wahlsächsin

Annalena Schmidt kam aus Hessen nach Bautzen. Sie mischt sich ein. Schmidt steht für Weltoffenheit, dort wo Rechte Morgenluft wittern.

Frau in schwarz gekleidet vor Burganlage

Engagiert gegen Vorurteile: Annalena Schmidt vor historischer Bautzener Kulisse Foto: Sven Döring

BAUTZEN taz | Das Café, das Annalena Schmidt vorgeschlagen hat, ist bis auf den letzten Platz besetzt. Rentnerinnen haben das „Goliath“ an diesem Nachmittag okkupiert. Silbriges Haar, Dauerwellen, dazu ein gewaltiges Stimmengewirr – ein Gespräch ist unmöglich. Annalena Schmidt wird trotzdem, kaum dass sie durch die Tür tritt, angesprochen. Eine Frau, ein Stück Kuchen in der Hand, redet freundlich auf sie ein. Viel ist nicht zu verstehen, selbst Schmidt scheint Mühe zu haben zu folgen. „Ich unterstütze Sie“ ist aber dann doch gut herauszuhören. Dann geht die Fremde durch die Tür und verschwindet in der Gasse. Es geht in Bautzen also auch anders.

Solchen Zuspruch erlebe sie jetzt öfter, sagt Annalena Schmidt. Neulich, erzählt sie, brachte ihr eine Frau Blumen an den Arbeitsplatz. Kaum zwei Wochen zuvor hätte man glauben können, dass die 32-Jährige aus der Stadt in Ostsachsen ausgebürgert werden solle.

Da hatte die Westdeutsche in einer Bautzener Kirche eine ganz andere Ansage erhalten. „Sie behaupten, diese Stadt ist braun. Sie behaupten, diese Stadt ist dreckig. Sie sagen Sachen, die überhaupt nicht stimmen“, bezichtigt eine Mittfünfzigerin Annalena Schmidt und gibt, nach einem ganzen Korb von Anschuldigungen, den andere schon vor ihr abgeladen hatten, die Staatsanwältin: „Wer sind Sie? Gehen Sie wieder!“

Und mit dem Gejohle und dem Applaus, der aufbrandet, kommen bei so manchem geschockten Besucher Zweifel auf, dass in der Stadt zu Beginn des Wahljahres 2019 so etwas wie Eintracht einkehren könnte. Bei YouTube ist dieser zweistündige Abend, der streckenweise einem Gerichtshof glich, für alle Welt archiviert. Leichter wird es dadurch nicht, den Ruf der 40.000-Einwohner-Stadt zu verbessern. Leicht war es schon vorher nicht.

Schlechte Presse für Bautzen

„Gewalt hat Bautzen voll im Griff“, titelten Zeitungen im September 2016, „Jagd-Szenen in Bautzen“ und: „Schon wieder Bautzen: Schwere Krawalle zwischen Flüchtlingen und Rechtsextremen“. Bereits im Februar 2016 brannte der „Husarenhof“, ein als Flüchtlingsunterkunft vorgesehenes Hotel, es gab Schaulustige, die gejubelt haben sollen. Die Brandursache ist bis heute ungeklärt. Als Joachim Gauck 2016 bei einem Besuch die Stimmung erkunden wollte, wurde der Bundespräsident mit „Volksverräter“ und Buh-Rufen begrüßt. Bautzen gleicht einem Kessel, der überfeuert ist – zu viel Druck und kein Ventil.

Zuhörerin der Bürgerversammlung

„Sie behaupten, diese Stadt ist braun. Sie behaupten, diese Stadt ist dreckig. Sie sagen Sachen, die überhaupt nicht stimmen. Wer sind Sie? Gehen Sie wieder!“

Annalena Schmidt läuft am Rathaus vorbei. Dezember 2017 schlenderte sie hier über den Weihnachtsmarkt, sah zwei Männer und postete bald darauf ein Foto. Die breiten Rücken der beiden sind zu sehen, der eine trägt ein schwarzes Kapuzenshirt, darauf der in den Himmel gereckte Kopf eines Wehrmachtssoldaten mit Stahlhelm, darunter geschrieben „Landser – deutsche Wut“. Ihr Kommentar: „Fünf Minuten auf dem Weihnachtsmarkt in Bautzen und schon wieder keine Lust mehr …“

Solche Sachen twittert Schmidt, es sind Beobachtungen, Anmerkungen, Kommentare, Fotos, meist über Bautzen, oft – nicht immer – über die rechte Szene. Schmidt ist auch auf Facebook aktiv, hat einen eigenen Blog. Sie postet, auch Privates, Belangloses. Eigentlich nicht ungewöhnlich für jemanden aus ihrer Generation, andere teilhaben zu lassen am eigenen Leben, auch am politischen Geschehen. Inzwischen hat @Schmanle auf Twitter 6.500 Follower bei über 11.000 Tweets.

Hass und Hetze

Sie solle doch auch einmal das Spreetal posten, über dem sich Bautzen so pittoresk erhebt, wurde ihr gesagt, erzählt sie. Das ist die freundlichere Art. Sie möge doch endlich von „Hass, Hetze, Denunziation und Diffamierung“ Abstand nehmen, schreiben ihr kurz vor Weihnachten 2018 zwei „zutiefst zornige Bürger der Stadt Bautzen“. Schmidt sei „profilneurotisch“, habe ein „manisch ausgeprägtes Aufmerksamkeitsdefizit“, eine „fehlerhafte Selbstwahrnehmung“ und sei von „krankhafter Besessenheit“ getrieben, diagnostizierten sie in einem Brief, den sie anonym absenden.

Wahrscheinlich haben die zornigen Bautzener zuvor schon die „Oberlausitzer Erklärung für den Erhalt der Meinungsfreiheit“ unterzeichnet: „Wir fordern das Ende der negativen Darstellung unserer Heimat Oberlausitz und ihrer Menschen durch eine Minderheit.“ Eine „kleine Clique“ greife Menschen aus der gesellschaftlichen Mitte an, weil sie die Zustände in unserem Land hinterfragen. Es klingt wie der Hilferuf einer ohnmächtigen Minderheit. Unter den Erstunterzeichnern sind ein Reifenhändler, ein Bäckermeister, ein Apotheker, ein Zahnarzt, ein Rechtsanwalt, ein Makler – zwölf Männer, eine Frau.

Das Café Enjoy ist gähnend leer. Annalena Schmidt hat sich einen Tee kommen lassen. Merkwürdig, dass eine Frau, die 1986 geboren und in einem Dorf in Mittelhessen aufgewachsen ist, eine Frau mit nach hinten gebundenen Haaren, dunkler Brille und geradezu arglosen Blümchen auf der Bluse so zum Gottseibeiuns werden konnte. Als würde Annalena Schmidt über magische Kräfte oder Apparaturen verfügen. Dabei liegt neben ihr nur ein Smartphone.

Schmidt kommt aus einfachen Verhältnissen, erzählt sie, ihr Vater ist Schlosser und sie ist die Erste in der Familie mit einem Hochschulabschluss. In Gießen studiert sie Geschichte Ostmitteleuropas, deutsch-polnische Geschichte, lernt Polnisch, Jiddisch, engagiert sich in der studentischen Selbstverwaltung, promoviert. Weitere Stationen sind Warschau, Jerusalem, Marburg. Dann bewirbt sie sich in Bautzen.

Gekommen, um zu arbeiten. Geblieben, um zu kämpfen

Was wusste sie über die Stadt? „Sorben, Senf, der Stasi-Knast.“ Sie lacht. Bautzen wird gern als „Hauptstadt der Sorben“ bezeichnet, obwohl die Angehörigen dieses kleinen slawischen Volkes auch dort in der Minderheit sind. Doch hier konzentrieren sich viele sorbische Einrichtungen. Am 1. September 2015 tritt Schmidt ihre Stelle am Sorbischen Institut an. Bautzen, das war vor allem eine überschaubare Stadt, in der Schmidt ihre Doktorarbeit abschließen könnte. „Das ,Sachsen-Bashing’ habe ich vorher nicht wahrgenommen,“ sagt sie. Ohne Vorurteile sei sie los.

Am 21. Februar 2016 brennt der „Husarenhof“. Am 14. September 2016 werden Geflüchtete durch die Stadt gejagt. „Da war ich am falschen Tag am falschen Ort“, sagt Schmidt. Etwas rätselhaft klingt der Satz, als suche sie Abstand zu dem, was dann folgte. Jedenfalls twittert Schmidt Bilder von den Übergriffen, die ein Radiosender retweetet.

Noch am Abend schwillt die Zahl ihrer Follower an. „Es kam extrem viel rein.“ Auch Beschimpfungen. Für ein paar Tage anonymisiert sie ihren Account. Dann die Kehrtwende. „Ich habe mich entschieden, ich twittere über Bautzen.“ Ihr Nutzername: @Schmanle, ein Kürzel für Annalena Schmidt. Sie wird zur öffentlichen Person – und für nicht wenige zum Ärgernis.

Raunen und Johlen über die Frau aus dem Westen

900 Besucherinnen und Besucher strömen am 8. Februar zur Bürgerversammlung in die Maria-und-Martha-Kirche. 400 weitere müssen umkehren, weil sie beim Bürgerforum keinen Platz mehr finden. Das seit Langem angespannte Klima in der Stadt soll aufgegriffen werden, versprechen die Veranstalter von Stadt und der Landeszentrale für politische Bildung. Zwei Impulsreferate sollen die Diskussion beleben, eines kommt von Annalena Schmidt.

Schmidt beschreibt Bautzen als eine zerklüftete Landschaft, durchzogen von mehr oder weniger tiefen Gräben, die es zu überwinden gilt. Sie spricht dabei die Meinungsfreiheit an, zitiert das Grundgesetz Artikel 5: „Eine Zensur findet nicht statt.“ Ein Raunen folgt, das in entrüstetes Johlen übergeht. Als hätte sie etwas Anstößiges gesagt. Wenig später ergeht von jener Frau, einer Reiseleiterin aus Bautzen, der Appell an Schmidt, die Stadt zu verlassen.

„Das war kein repräsentatives Bild für Bautzen“, ist Annalena Schmidt überzeugt. Sehr viele seien von der Identitären Bewegung gekommen, dazu reichlich AfD-Anhängerschaft, viele seien von außerhalb angereist.

Die Aversion gegen eine zugereiste Historikerin ist das eine, was diese Leute zusammenführt. Das andere ist die Wertschätzung für einen sehr speziellen Lokalmatadoren. Der zweite Wortbeitrag kommt von Jörg Drews, dem Geschäftsführer der Bautzener Firma Hentschke Bau GmbH. „Hentschke“ baut Eisenbahn- und Straßenbrücken, Kaufhallen, Sporthallen, Wohnhäuser, Geschäftshäuser, mit 700 Beschäftigten bundesweit und mit 140 Millionen Euro Umsatz im Jahr – Hentschke-Bau ist eine Hausnummer in Sachsen und Jörg Drews sein Boss.

Der Gegenspieler Jörg Drews

Lange Zeit war Drews, Jahrgang 1959, nur als Sponsor des örtlichen Fußballvereins FSV Budissa Bautzen aufgefallen. Seit 2016 ist er politisch unterwegs. Drews unterstützt Gruppierungen, die zu Demonstrationen aufrufen, etwa gegen die „Zerstörung der Heimat“ und gegen den UN-Flüchtlingspakt. Sie kritisieren die deutsche Asylpolitik genauso wie die Nato, die Auslandseinsätze der Bundeswehr und die „Krake“ EU. Geradezu kindlich brennen sie hingegen für das „friedliebende“ Russland, vergeben jährlich einen Friedenspreis und publizieren ein Magazin, in dem vor Glyphosat ebenso gewarnt wird wie vor Chemtrails und dem langen Arm von George Soros.

Zu Saalveranstaltungen, oft mit Rednern, die Verschwörungstheorien pflegen, subtil Antisemitismus streuen und Deutschland, angefangen von Wilhelm II. bis zu Angela Merkel, zum Opfer der Westmächte stilisieren, strömen sie aus der ganzen Oberlausitz herbei.

Jörg Drews ergreift bei solchen Anlässen selbst das Wort. Er kritisiert „unser sogenanntes rechtsstaatliches System“, sieht die Bundesrepublik auf dem Weg zur „DDR 2.0“ und wünscht sich hierzulande Politiker vom Format Wladimir Putins, und „ja, ein besorgter Bürger bin ich“. Vermutlich deswegen ließ Drews 2017 der AfD 19.500 Euro zukommen. Hentschke-Bau war einer der größten Einzelspender im Jahr der Bundestagswahl. Die AfD kam im Wahlkreis Bautzen auf 32,8 Prozent.

Natürlich zürnt Drews, ein „wirklicher Bautzener“, wie er betont, auch der zugereisten Annalena Schmidt. Sie hat in einem Tweet Drews’ scheinbar selbstlosen Einsatz für die Stadt hinterfragt. So hat Drews den heruntergekommenen Bahnhof übernommen, den er derzeit saniert und anschließend an die Kreisverwaltung vermietet. Zudem will Drews die marode Sternwarte unterstützen.

„Der Mensch kauft sich in Bautzen überall ein“, postet Schmidt und handelt sich via Twitter prompt den Vorwurf ein: „Sagen Sie doch mal Annalena, wo haben Sie ihren Beitrag zur Stadtgesellschaft geliefert?“ Schmidt hat am Holocaust-Gedenktag 2017 eine Lesung auf die Beine gestellt, ist im Bündnis „Bautzen bleibt bunt“ aktiv und hat eine Menschenkette gegen rechts mit organisiert.

Hier der Heimatverbundene, dort die Fremde

Während der Ostdeutsche Drews, ein Familienvater, Arbeitsplätze schafft, Steuern zahlt und die Stadt unterstützt, diffamiert die Westdeutsche Annalena Schmidt, ein Grünschnabel ohne eigene Kinder, Bautzen und die gesamte Oberlausitz – so teilen hier nicht wenige die Welt ein. „Wo nehmen Sie sich eigentlich das Recht heraus?“, donnert ein 61-Jähriger Anfang Februar in der Kirche. „Für mich war die Teilung des Landes ein historisches Ereignis – bis ich hierher gezogen bin“, sagt Schmidt. Die DDR, der Wendeherbst, die Treuhand – das alles ist hier noch nicht Zeitgeschichte, sondern in vielen Köpfen Gegenwart, bis hin zum Groll gegen „Wessis“.

Demnächst läuft die Stelle von Annalena Schmid beim Sorbischen Institut aus. Sie könnte Bautzen verlassen. Doch Schmidt will bleiben. Mehr noch, sie will gestalten. Zur Kommunalwahl am 26. Mai tritt sie als Parteilose für Bündnis 90/Die Grünen an. „Der Stadtrat ist sehr männlich“, sagt sie, von 33 Mitgliedern sind nur sieben Frauen. Letztlich gehe es auch immer um die Stärkung der Zivilgesellschaft. Denn so verschieden sind Mittelhessen und die Oberlausitz gar nicht. „In Gießen, in der Wetzlarer Ecke, gibt es auch Nazis“, betont sie.

Aber hier vermisse sie einen Aufschrei bei rechter Gewalt, so wie sie es von ihrer Heimat her kennt. Und warum für die Grünen? Die Grünen sind „auf kommunaler Ebene die beste Partei hier“. Bei der Linkspartei, so hat sie beobachtet, laufen inzwischen viele Anhänger zu Drews’ Abendgesellschaften. Schmidt wurde auf Listenplatz zwei gewählt, in Bautzen keinesfalls ein sicherer Platz, aber doch mit realen Chancen.

Und weil in Sachsen am 1. September auch ein neuer Landtag gewählt wird, hat sie zum Jahresbeginn ihren Blog „Wahlsächsin“ gestartet. Hat sich die Art ihrer Kommunikation geändert? Einmal hat sie einen Tweet gepostet, der ihr heute nicht mehr unterkommen würde, räumt sie ein. Das Wetter war schlecht, die Stimmung auch, sie saß auf dem Gießener Bahnhof und musste nach Bautzen, nach „Browntown“, postete sie im Frust. Das haben ihr viele, auch Wohlmeinende, übelgenommen. „Heute bin ich deutlich emotionsloser.“

Ein Neonazi wollte gegen Schmidt demonstrieren

Sie geht zum Rauchen kurz vor die Tür; als sie zurückkommt, deutet sie auf ihr Handy. „Annalena keine Bühne bieten!“ ist da zu lesen. „Keine Stimme für die Grünen bei der Stadtratswahl in Bautzen!“, daneben das Parteizeichen der „Republikaner“. Der Urheber des Posts wird konkreter: „Niemand hasst Bautzen so sehr, wie diese Frau. Dies hat sie bereits mehrfach bewiesen. Deshalb muss der Einzug in den Stadtrat mit allen Mitteln verhindert werden.“

Mit allen Mitteln? Annalena Schmidt lächelt gefasst. Hinter dem Aufruf steckt Marco Wruck, ein altbekannter Neonazi, der einst aus Berlin-Neukölln in die Oberlausitz kam. Wruck, erzählt sie, war hier NPD-Kreisvorsitzender und hat im Herbst 2016 im Umfeld der Übergriffe auf Flüchtlinge zur Gewalt aufgerufen. Er traf sich in dieser Funktion damals auch mit dem stellvertretenden Landrat von der CDU, der gleichzeitig Leiter der Ausländerbehörde war.

Ein Jahr später warfen Parteigenossen ihren Vorsitzenden hinaus, da er keine Mitgliedsbeiträge zahlte. Seitdem irrlichtert Wruck durch den rechtsextremen Kosmos, ist derzeit bei den „Republikanern“ aktiv und versucht regelmäßig, den Dampf aus dem Bautzener Kessel auf seine germanisch-patriotische Sirene zu leiten.

Was Schmidt in diesem Moment noch nicht weiß – Wruck ruft Tage später für den 8. März unter dem Motto „Annalena im Stadtrat verhindern – gegen hessische Verhältnisse in Bautzen“ zu einer Demonstration auf. Einer der Redner sollte André Poggenburg sein, bis zu seinem Austritt im Januar 2019 neben Björn Höcke das völkisch-nationale Aushängeschild der AfD.

Doch Poggenburg kann auf seinem Rittergut in Sachsen-Anhalt bleiben. Wruck sagt seine Demonstration bald wieder kleinlaut ab. Angeblich, so meldet es der MDR, um eine „Eskalation“ zu verhindern. Wahrscheinlicher ist, dass sich der Neonazi verrechnet hat. Wrucks Hexenjagd dürfte manchem Bautzener die Augen geöffnet haben, wer wirklich den Ruf der Stadt ruiniert.

Sollte Annalena Schmidt gewählt werden, wird sie im Stadtrat wieder auf Jörg Drews treffen. Der Unternehmer tritt ebenfalls bei den Kommunalwahlen an, jedoch nicht für die AfD. Drews ist das neue Zugpferd des Bürgerbündnisses Bautzen. 2015 hatte die Vereinigung noch Alexander Ahrens bei der erfolgreichen Wahl zum Oberbürgermeister unterstützt. Inzwischen ist das Mitte-links-Bündnis zerbrochen, Ahrens in die SPD zurückgekehrt, deren Mitglied er schon einmal war, und das Bürgerbündnis weit nach rechts gerückt.

Am 8. März haben sich in der Bautzener Innenstadt trotzdem etwa 200 Menschen versammelt, meldet die Sächsische Zeitung. Die Kirchen luden zu einem Friedensgebet in den Dom, Gewerkschafter, Sozialdemokraten, Grüne und Linke riefen zu einer Kundgebung auf: „Hundert Jahre Frauenwahlrecht und 70 Jahre Grundgesetz“. Hinter dem Rathaus kommen sie dann alle zusammen – für eine weltoffene Stadt, für ein friedliches Miteinander und um Annalena Schmidt den Rücken zu stärken.

Sie wird Beistand brauchen. Am Vorabend des Frauentages setzt #Schmanle einen Tweet ab: „Drohanruf mit unterdrückter Nummer: ‚Annalena Schmidt. Wir werden Dich vergiften. Du wirst langsam und qualvoll sterben!‘ Wird morgen zur Anzeige gebracht“.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.