Kolat stärkt Integration mit Degradierung

INTEGRATION Senatorin Kolat weist Kritik zurück. Die neue Integrationsbeauftragte sei in starker Position

Integrationssenatorin Dilek Kolat (SPD) verwahrt sich gegen die starke Kritik, die der Landesbeirat für Integrationsfragen gegen sie erhebt. Kolat verteidigt die Auswahl Monika Lükes zur neuen Integrationsbeauftragten. „Das Personalauswahlverfahren ist strengen Regeln unterworfen, an die ich mich halten muss“, sagte die Senatorin. Und diese Regeln sehen nicht vor, dass der Landesbeirat über die Personalie des Integrationsbeauftragten entscheide. Gleichwohl könne er in einer gesetzlich vorgeschriebenen Anhörung seinen Protest äußern.

Ebendiese Anhörung, in der Kolat ihre Kandidatin Lüke vorstellen wollte, hatte der Landesbeirat am Mittwoch jedoch boykottiert. 13 der 14 gewählten MigrantenvertreterInnen blieben dem Termin fern. Sie kritisierten in einem Brief, dass Kolat den Namen ihrer Wunschkandidatin zeitgleich mit der Anhörung veröffentlichte. Den Termin bezeichneten sie als „reine Alibiveranstaltung“.

Weiter beklagten MigrantenvertreterInnen, dass mit Lüke, der ehemaligen Generalsekretären von Amnesty International (AI), eine Westfälin und kein Berliner mit Migrationsgeschichte das Amt des Integrationsbeauftragten besetzen soll. Kolat sagte dazu: „Interkulturelle Kompetenz ist nicht an Herkunft geknüpft.“ Lüke habe durch ihre Arbeit bei AI intensiv Erfahrungen mit Menschen anderer Herkunft gesammelt.

Die designierte neue Integrationsbeauftragte soll – anders als ihr Vorgänger Günter Piening – nicht mehr an herausgehobener Position tätig werden, sondern als Abteilungsleiterin der Senatorin unterstellt sein. Kolat bezeichnete dies im Gegensatz zu ihren Kritikern als „Stärkung der Position des Integrationsbeauftragten“. JOANNA ITZEK