IN ALLER KÜRZE

Teures Klimahaus

Nach jahrelangem Streit um Bauverzögerungen am Bremerhavener Klimahaus hat der Magistrat einem Vergleich mit einer Stahlbaufirma zugestimmt. Das Unternehmen erhält 900.000 Euro plus Zinsen. Die Stahlbaufirma hatte fünf Millionen Euro von der Stadt wegen Mehraufwands gefordert, die stadteigene Bremerhavener Entwicklungsgesellschaft Alter/Neuer Hafen als Bauherrin verlangte 4,4 Millionen Euro von der Firma wegen der verzögerten Fertigstellung. Das Klimahaus war 2009 fertiggestellt worden. Wegen Komplikationen während der Bauphase musste die Eröffnung zweimal verschoben werden. Die Kosten erhöhten sich um über 40 Prozent.

Höing geht nach Köln

Senatsbaudirektor Franz-Josef Höing wechselt als Baudezernent nach Köln. Der dortige Stadtrat hat Höing, der 2008 nach Bremen kam, ohne Gegenstimmen auf Vorschlag der CDU gewählt. Der Wechsel soll im August oder September erfolgen.

Karlspreis für Gössner

Rolf Gössner ist Träger des Kölner Karlspreises. Die Auszeichnung, namensgleich mit dem wesentlich älteren Aachener Karlspreis, bekommt Gössner für seinen „Doppelsieg über die NRW-Verfassungsschutzbehörde und das Bundesamt für Verfassungsschutz“, wie die preisauslobende Neue Rheinische Zeitung formuliert. Gössner wehrte sich erfolgreich gegen seine seit 1970 vorgenommenen geheimdienstliche Überwachung. Der Bremer Anwalt ist Vizepräsident der Internationalen Liga für Menschenrechte. Die bisherigen Träger des Kölner Karlspreises sind Werner Rügemer und Wolfgang Bittner.

Mindestlohngesetz

Der rot-grüne Gesetzentwurf zum Mindestlohn soll gebessert werden. Das ist das Ergebnis einer Anhörung von Unternehmer- und Arbeitgeberverbänden in der Bürgerschaft, an der der sich auch DGB-Chef Michael Sommer beteiligte. Eine ergänzende Klausel soll eine Umgehung des Gesetzes durch Subunternehmen oder Scheinselbständigkeit ausschließen, zudem soll die Kontrolle der Unternehmen klarer geregelt werden. Rot-Grün will noch vor der parlamentarischen Sommerpause Mindestlöhne von 8,50 Euro auch für teilweise oder indirekt Beschäftigte des öffentlichen Dienstes beschließen.

Frischwasser am Wall

Das historische Pumpenhaus in den Wallanlagen hinter der Kunsthalle ist wieder im Dienst. Über eine sechs Meter breite und ein Meter hohe Stufe fallen 120 Liter Weserwasser pro Sekunde in den Wallgraben. Die erhöhte Sauerstoffzufuhr soll die Veralgung und Verschlammung des Wallgrabens stoppen, in den jetzt auch neue Fische eingesetzt wurden. Das Umweltressort trägt gut zwei Drittel der Baukosten von 184.000 Euro, das Übrige spendet Hansewasser.

Kronen für HfK-Student

Johannes Liedbergius, Student der Bremer Hochschule für Künste (HfK), erhält den renommierten schwedischen Dirigentenpreis. Die Jury lobt Liedbergius für seine „herzliche und deutliche Autorität und eine Musizierweise, die von Hellhörigkeit und musikalischer Intelligenz bestimmt wird“. Der Preis ist mit 150.000 schwedischen Kronen dotiert sowie mit einem Konzertengagement bei der „Stockholm Sinfonietta“ verbunden. (taz, dpa)