Rückenwind für Wersich

CDU Fraktionschef Wersich führt Kreis Nord, Ex-Senatorin Gundelach soll Kreis Mitte befrieden

Wersich festigt seine Chance auf die Spitzenkandidatur bei der nächsten Bürgerschaftswahl 2015

Der Sieger heißt Dietrich Wersich. Mit 45 von 53 Stimmen (85 Prozent) hat sich der CDU-Fraktionsvorsitzende in der Bürgerschaft den Vorsitz des CDU-Kreises Hamburg-Nord gesichert. Der frühere Sozialsenator wird damit Nachfolger von Ex-Bürgermeister Christoph Ahlhaus. Der hatte seinen Verzicht auf den Vorsitz und eine Kandidatur für den Bundestag 2013 erklärt. Das war die Konsequenz aus dem Bröckeln seiner Machtbasis seit der verheerenden Wahlniederlage im Februar 2010 gewesen.

Als Vorsitzender des nach Wandsbek zweitgrößten Kreisverbandes der Hamburger Union festigt der 48-jährige Wersich seine Chance auf die Spitzenkandidatur bei der nächsten Bürgerschaftswahl 2015. Ambitionen auf ein Bundestagsmandat dementiert er glaubwürdig. Bis Jahresende will Ex-CDU-Chef Dirk Fischer (68), seit 32 Jahren in Berlin, erklären, ob er erneut antritt. Wenn nicht, müsste Wersich einen Personalvorschlag machen.

Seine Aussichten auf den Bundestag verbessert hat Ex-Partei- und Fraktionschef Frank Schira. Der 48-Jährige wurde mit guten 87 Prozent als Kreisvorsitzender in Wandsbek im Amt bestätigt und wird jetzt versuchen, dem 63-jährigen Bundestagsabgeordneten Rainer Klimke die Kandidatur 2013 streitig zu machen.

Im zerstrittenen CDU-Kreis Mitte war am Montagabend bereits die frühere Wissenschaftssenatorin Herlind Gundelach mit nur 62 Prozent zur einzigen CDU-Kreisvorsitzenden gewählt worden. Dass die 63-Jährige, die erst 2004 als Staatsrätin der Umweltbehörde nach Hamburg kam, den seit Jahren unter den Intrigen zweier verfeindeter Clans leidenden Kreis als neutrale Moderatorin wieder einen kann, gilt Insidern jedoch auch wegen ihres schwachen Wahlergebnisses als wenig wahrscheinlich. SMV