Sie kommen in Frieden

Der Nazi-Look hat es ihnen immer schon angetan. Ganz zu Anfang in den Achtzigern spielten Laibach im damals jugoslawischen Slowenien mit totalitären Symbolen, um zu irritieren und zugleich den faschistischen Kern so manchen Pop-Hits von Queen bis zu den Beatles zu entlarven. Der Fall der Mauer und das Ende der Tito-Ära bekamen diesem Subversions-Modell leider nicht so gut, man versuchte sich an Kapitalismuskritik und verlor sich irgendwann im Recycling der eingeübten Posen, bis sich das Kollektiv aus dem Umfeld der „Neue Slowenische Kunst“-Bewegung, aus dem auch der Philosoph Slavoj Zizek stammt, als Parodie seiner selbst immer größere Ähnlichkeit mit den Laibach-Epigonen Rammstein bekam. Dass die martialischen Slowenen jetzt für die Filmmusik zur Nazi-Komödie „Iron Sky“ verpflichtet wurden, passt da bestens. Wie das klingt, kann man heute im Heimathafen Neukölln herausfinden. TCB

■ Laibach: Heimathafen Neukölln, Karl-Marx-Straße 141. Heute, 21 Uhr. VVK 23 Euro/AK 26 Euro