Erstes Denkmal in Deutschland für den Völkermord in Armenien enthüllt

Ein im armenischen Jerewan gefertigter Khatchkar, ein traditioneller Kreuzstein, steht seit gestern auf dem kleinen Platz zwischen der Gustav-Deetjen-Allee und der Parkstraße unweit des AWD-Domes. Es ist der erste in Deutschland aufgestellte Gedenkstein, der an die Ermordung von 1,5 Millionen ArmenierInnen in der osmanischen Türkei vor 90 Jahren erinnert. Bürgermeister Henning Scherf (SPD) hielt eine Gedenkansprache, der armenische Gemeindepfarrer aus Berlin Vardabet Serovpe segnete den Stein. Die Stiftung Armenisches Kulturerbe, die das Mahnmal initiiert hat, will es als „Mahnung gegen jegliche Art von Völkermord“ verstanden wissen. Darüber hinaus nehme der Bremer Gedenkstein die Anerkennung des Massakers in Armenien als Völkermord „faktisch vorweg“. Der Bundestag hatte bei seiner Debatte vor wenigen Tagen auf ebenjene formale Anerkennung ausdrücklich verzichtet – um die Beziehungen mit der Türkei nicht zu sehr zu belasten. (sim) Foto: Indra Wegener