„Das ist ein Automatismus“

Stadtentwicklungsausschuss zur Mietsituation

■ 51, Rechtsanwalt, ist Vorsitzender des Mietervereins zu Hamburg und stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Mieterbundes.

taz: Herr Pahlke, wie kann man günstigen Wohnraum für sozial schwache Menschen sichern?

Eckard Pahlke: Man muss mehr Sozialwohnungen bauen. Es gibt in Hamburg nur noch 95.000 Sozialwohnungen. Vor 25 Jahren waren das noch 400.000.

Sollte sich die Stadt hier stärker engagieren?

Das wird ja versucht, aber es kommt zu spät. Während des CDU-Senats ist der Wohnungsbau vernachlässigt worden. Auch die Saga beginnt erst jetzt damit, neue Wohnungen zu bauen. Hier sind auch private Wohnungsbaugenossenschaften gefordert.

Wie kommt es zu dem immer höheren Mietenspiegel?

Zum Einen steigen bei Wohnungsknappheit die Mietpreise für Neuvermietungen an. Zum Anderen sind es aber auch die Mieter, die Erhöhungen unterschreiben. Beides schlägt sich im Mietenspiegel nieder. Das ist ein Automatismus.

Was würden Sie empfehlen?

Wenn Wohnraum so knapp ist wie in Hamburg, dann muss eine Mietpreisbegrenzung eingeführt werden. Das kann allerdings nur durch ein Bundesgesetz geregelt werden. Solange in Berlin CDU und FDP das Sagen haben, passiert da gar nichts.

INTERVIEW: JANIS DIETZ

Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses: 17 Uhr, Rathaus