unter der laterne
: Lili Marleen

Das Lied? Kennt man. Kennt man’s? Also doch für die Geburtstagsfeier lieber noch einmal den Originaltext nachgeschaut. Er wurde von dem Hamburger Lehrer und Schriftsteller Hans Leip (1893-1983) im 1. Weltkrieg während eines Lazarettaufenthalts verfasst, aber erst 1937 veröffentlicht. Das Gedicht behandelt eine Liebesgeschichte im Soldatenmilieu. Die Melodie ersann der Braunschweiger Kampfliederkomponist („Bomben auf England“) Norbert Schultze 1938.

Während des 2. Weltkriegs erlebte der Chanson ein interessantes Auf und Ab. Zunächst wird er vom Soldatensender Radio Belgrad allabendlich ausgestrahlt, später von Joseph Goebbels als „wehrkraftzersetzend“ eingestuft. Im November 1943 erhält Lale Andersen Auftrittsverbot, das neun Monate später aufgehoben wird. Zu den Höhepunkten der Wirkungsgeschichte des Liedes zählt die 1940 von der BBC ausgestrahlte – deutschsprachige – Parodie von Lucy Mannheim, in der es heißt: „Vielleicht fällst Du in Rußland/ Vielleicht in Afrika/ Doch irgendwo da fällst Du,/ So will’s Dein Führer ja.“

Vor der Kaserne Vor dem großen Tor Stand eine Laterne Und steht sie noch davor So woll’n wir uns da wieder seh’n Bei der Laterne wollen wir steh’n |: Wie einst Lili Marleen. :|

Unsere beide Schatten Sah’n wie einer aus Daß wir so lieb uns hatten Das sah man gleich daraus Und alle Leute soll’n es seh’n Wenn wir bei der Laterne steh’n |: Wie einst Lili Marleen. :|

Schon rief der Posten,Sie blasen Zapfenstreich Das kann drei Tage kosten Kam’rad, ich komm sogleich Da sagten wir auf Wiedersehen Wie gerne wollt ich mit dir geh‘n |: Mit dir Lili Marleen. :|

Deine Schritte kennt sie, Deinen zieren Gang Alle Abend brennt sie, Doch mich vergaß sie lang Und sollte mir ein Leids gescheh’n Wer wird bei der Laterne steh’n |: Mit dir Lili Marleen? :|

Aus dem stillen Raume, Aus der Erde Grund Hebt mich wie im Traume Dein verliebter Mund Wenn sich die späten Nebel drehn Werd’ ich bei der Laterne steh’n |: Wie einst Lili Marleen. :|