Geschlagene Frauen, getretene Rechte

Zum internationalen Tag „Nein zu Gewalt an Frauen“ werden konkrete Hilfestellungen und klare Gesetze gefordert

Gewalt an Frauen gehört weltweit zu den häufigsten Menschenrechtsverletzungen. Jede dritte Frau hat häusliche Gewalt erlebt. Sie reicht von Demütigung und Schlägen über sexuellen Missbrauch bis zu Ehrenmorden. Zum heutigen internationalen Tag „Nein zu Gewalt an Frauen“ rufen NGOs und Institutionen dazu auf, die Rechte von Mädchen und Frauen zu stärken. Der DGB hisst in praktizierter Solidarität Fahnen an den Gewerkschaftshäusern.

„Wo Armut herrscht, werden Mädchen häufig ihrer Rechte beraubt“, sagte Marianne Raven, Geschäftsführerin von Plan Deutschland. Regierungen müssten sich stärker für die Rechte der Frauen einsetzen. Zwischen Armut, sexueller Gewalt und der wachsenden Verbreitung von Aids-Infektionen bei Frauen bestehe ein Zusammenhang, stellt auch amnesty international in einem Bericht über Frauen fest.

Eine gesicherte Finanzierung von Frauenhäusern und Beratungsstellen ist nach Ansicht der Grünen ein konkretes Hilfsangebot. Zudem sollten Ärzte künftig stärker an der Aufdeckung häuslicher Gewalt mitwirken. Ihnen soll in Zukunft ein Leitfaden für die Erkennung von Gewaltopfern zur Verfügung stehen.

Ein massiver Eingriff in die Freiheit von Frauen ist die Zwangsheirat. Baden-württembergische Landesregierung und Bundesgrüne haben dazu eine Gesetzesinitiative erarbeitet. Terre des Femmes startet heute eine internationale Kampagne, die sich gegen Verbrechen im Namen der männlichen Ehre wendet. EDITH KRESTA

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