UNTERM STRICH

Nicht nur in den USA, auch in Deutschland geraten Stiftungen durch die Wirtschaftskrise unter Druck. Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft erwartet für dieses Jahr einen Rückgang der Ausschüttungen um 10 bis 15 Prozent. Zurzeit würden die Stiftungen an den Kapitalmärkten niedrigere Erträge erwirtschaften. Der Verband rechnet deshalb für die 431 angeschlossenen Stiftungen 2009 mit einem durchschnittlichen Ertrag von nur noch 4 Prozent. Zudem werde die Kapitalausstattung aufgrund von Kursverlusten sinken, sagte am Montag der Generalsekretär des Stifterverbandes, Andreas Schlüter, in Essen.

Der Kölner Künstler Günter Demnig wird am Sonntag für sein Projekt „Stolpersteine“ mit dem Erich-Mühsam-Preis 2009 ausgezeichnet. Mit den kleinen Messingplatten, die er im In- und Ausland vor den ehemaligen Wohnhäusern von Juden und anderen Opfern der nationalsozialistischen Machthaber verlegt, will Demnig an deren Vertreibung und Vernichtung erinnern. Damit engagiere sich der in Köln lebende Künstler im Sinne des Anarchisten und Schriftstellers Erich Mühsam (1878–1934), teilte die Erich-Mühsam-Gesellschaft in Lübeck mit. Der Preis ist mit 2.500 Euro dotiert.

In Düsseldorf kam am Sonntag Kathrin Rögglas Stück „Die Beteiligten“ zur Uraufführung. Es geht darin um die Geschichte der Österreicherin Natascha Kampusch, die entführt und acht Jahre lang festgehalten wurde. Das Interesse der Autorin gilt vor allem denjenigen, die sich an dem Fall auf die ein oder andere Art bereicherten – Journalisten, sogenannten Experten, Psychologen etc. Stephan Rottkamp führte Regie.

Der Regisseur Christoph Schlingensief stellt heute in Berlin sein Buch „So schön wie hier kanns im Himmel gar nicht sein! Tagebuch einer Krebserkrankung“ vor. Mit dem Buch lässt der an Lungenkrebs erkrankte Künstler den Leser nach Angaben des Verlags Kiepenheuer & Witsch teilhaben „an seiner eindringlichen Suche nach sich selbst, nach Gott, nach der Liebe zum Leben“. Schlingensiefs Aufzeichnungen seien „mal wütend und trotzig, mal traurig und verzweifelt“. Schon wenige Tage nach der Diagnose im Januar 2008 fing Schlingensief an, mit sich selbst, Freunden und seinem toten Vater Gespräche zu führen. Fast immer ließ er ein Diktiergerät mitlaufen.