Die Bretter, die das Ich bedeuten

Das neue hannoversche Jugendtheaterfestival „rastlos. taktlos. ungestüm“ setzt auf Vielfalt bei der Identitätssuche

Théo liebt es ins Kino zu gehen, während draußen auf der Straße die Proteste des Jahres 1968 die Welt in Atem halten. Als das Kino geschlossen wird, schließt er sich mit Isabelle und Matthew den Protesten an. Aber bald darauf ziehen sie sich ins Private zurück. Auf der Suche nach dem eigenen Ich beginnen sie, die Szenen ihrer Lieblingsfilme nachzuspielen. Wer verliert, muss in „Naturalien“ bezahlen. Es entwickelt sich ein Spiel aus Lust und Begierde, bis sich die Welt draußen zurückmeldet.

So geht die Geschichte von „Träumer“, einer Inszenierung des Hamburger Schauspielhauses. Sie wird auf dem Theaterfestival „rastlos. taktlos. ungestüm“ zu sehen sein, das vom 7. bis zum 13. März in Hannover stattfindet und sich an ein jugendliches Publikum wendet.

Jugendtheater beschäftigt sich oft mit der Frage nach dem „Ich in der Welt“ sagt Heidelinde Leutgöb, die das Kinder- und Jugendtheater am Schauspiel Hannover leitet. So bildet die Suche nach Identität auch bei diesem Theaterfestival den thematischen Hintergrund, den die insgesamt fünf Stücke in unterschiedlicher Weise aufgreifen.

„Wir wollen dem Publikum zeigen, wie vielfältig Jugendtheater ist“, sagt Leutgöb. Aus diesem Grund haben die Hannoveraner Produktionen aus Berlin, Hamburg und Essen eingeladen. In den Stücken „Hell on Earth“ und „Ein Warngedicht“ stehen auch jugendliche Schauspieler auf der Bühne, während die Stücke „Träumer“, „Krankheit der Jugend“ und „Boys Don Cry“ von professionellen Schauspielern gespielt werden. LENA KAISER

„rastlos. taktlos. ungestüm“: 7. bis 13. März, Schauspiel Hannover