Zur Sonne, zur Stiftung

Die deutsche Solarszene will ihre eigene Stiftung gründen: Eine „Bürgerstiftung“ soll 50.000 Euro sammeln und damit Projekte in Entwicklungsländern finanzieren

FREIBURG taz ■ Die Sonnenenergie soll ihre eigene Stiftung bekommen – ihr Name ist nahe liegend: „Stiftung Solarenergie“. Die Gründer sind altbekannte Namen der Branche: Fernsehjournalist Franz Alt, der einstige Vorstand der Freiburger Solarstrom AG (SAG), Harald Schützeichel, und der Freiburger Journalist und ehemalige SAG-Sprecher York Ditfurth.

Anders als die meisten anderen Stiftungen soll die Sonnenstiftung eine „Volksstiftung“ werden. Nicht ein einzelner Mäzen legt seine Millionen an, sondern alle Bürger sind aufgerufen, mit kleinen und größeren Beiträgen das Mindest-Stiftungskapital von 50.000 Euro zusammenzubringen. Bislang existiert nur ein Förderverein, der bei Erreichen der Mindestsumme das Geld an die Stiftung überweisen soll. So kann jeder zum Stifter werden: Mit fünf Euro sind Privatpersonen dabei, Unternehmen müssen mindestens 55 Euro einbringen. „In fünf Jahren wollen wir über ein Kapital von 10 Millionen Euro verfügen“, sagt Schützeichel, der darauf verweist, dass das gesamte Projekt von allen Beteiligten ehrenamtlich betrieben werde. Das Stiftungskapital werde man ökologisch korrekt anlegen – etwa in Solarfonds, um nicht mit der Geldanlage dem Stiftungsziel zu widersprechen. Die Erträge schließlich werde man vorwiegend in Entwicklungsländern für den Ausbau der Solarenergie nutzen. „Im ersten Schritt sind wir auf Afrika konzentriert“, sagt Schützeichel, „in Marokko und Äthiopien haben wir bereits zwei Projekte in der Pipeline.“

Die kleinen und großen Stifter sollen alleine über das Netz geworben werden: „Das ist eine reine Internetkampagne“, sagt Ditfurth. Unter www.sonne-stiften.de kann ab sofort jeder Interessent unter die Stifter gehen.

BERNWARD JANZING