Väth rockt Butan-Club

Die Wuppertaler Techno-Disko Butan ist die Nummer eins der Techno-Szene– heute tritt hier Ikone Sven Väth auf

WUPPERTAL taz ■ Die Crème de la Crème gibt sich im „Butan“ in Wuppertal die Plattennadeln in die Hand. Der Club gilt als einer der führenden in Deutschland, das Fachblatt „Raveline“ erhob ihn gar auf den Schild der Nummer eins. Im Schatten eines markanten Gaskessels im Wuppertaler Stadtteil Heckinghausen hat der schmächtige Partymacher Tobias Wicht dank seines bergischen Dickschädels einen Szeneladen etabliert, für den Besucher aus allen Teilen Deutschlands und dem benachbarten Ausland anreisen. Am kommenden Samstag wartet der vorläufige Höhepunkt in der vierjährigen Club-Geschichte: Techno-Legende Sven Väth kommt. „Den zu kriegen ist fast ein Politikum. Außer im Neusser „Treibhaus“ hat der seit acht Jahren nicht mehr in NRW aufgelegt“, sagt Wicht.

Wicht nimmt auch die „Extras“ seiner Gäste in Kauf. Für Sven Väth musste neben einer satten fünfstelligen Gage auch eine eigene Landebahn des Düsseldorfer Flughafens für seinen Privatjet reserviert werden.

Welch guten Namen Wicht inzwischen in der Szene hat, beweist auch, dass Steve Mason, Ex-DJ beim legendären englischen Soldatensender BFBS, immer seinen Geburtstag im „Butan“ feiert. Zur After- Hour-Party von Wichts Jahreshöhepunkt wird Mason am Sonntagmorgen im Wuppertaler U-Club die Plattenteller bedienen.

In Wuppertal, wo die Zahl der Diskotheken übersichtlich ist, stieß Wicht in eine Marktlücke. Geliehene 200.000 Mark investierte der 25-Jährige in den Umbau der ehemaligen Schlachterei und war kurz vor der Pleite. Nach monatlichen Baustellenpartys wuchs das „Butan“. Inzwischen ist das Publikum bunt gemischt, eine 65-Jährige aus der Nachbarschaft gehört zu den Stammgästen. THOMAS BESCHE