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Madonna „ist glücklich, amerikanische Bürgerin zu sein“, gibt die Popsängerin bekannt. Das wäre an sich nicht weiter erwähnenswert, bezöge sie sich damit nicht auf ihr neues Video, das demnächst auf den Musiksendern dieser Welt rotieren wird. In dem Clip zu dem Stück „American Life“ soll Madonna als eine Art Superheldin bei einer Modenschau für Militär-Outfit in Aktion treten und dabei, wie das britische Musikmagazin NME vorab berichtete, mit Handgranaten um sich werfen. Dazwischen hat Regisseur Jonas Ackerlund Bilder von Kriegsopfern geschnitten. In den USA soll dieser Clip – sowie der Zeitpunkt seiner voraussichtlichen Ausstrahlung – für Irritationen gesorgt haben, was Madonna nun zu einer Klarstellung veranlasst hat: Sie sei „nicht Anti-Bush“, auch „nicht pro Irak“, lässt sie auf ihrer Webseite madonna.com verlauten: „Ich bin für den Frieden“, heißt es da knapp. Ansonsten sei sie aus vielen Gründen glücklich darüber, eine US-Bürgerin zu sein: Besonders dankbar sei sie vor allem auf ihr Recht auf freie Meinungsäußerung.

Am Donnerstag ist der österreichische Grafiker und Karikaturist Erich Sokol gestorben. Er verstarb im Alter von 69 Jahren in Mödling bei Wien, das berichtete der ORF, für den Sokol 26 Jahre als Art-Director tätig war. Der Cartoonist wurde am 31. März 1933 in Wien geboren und begann bei dort bei der Wiener Arbeiter-Zeitung seine karikaturistische Laufbahn. Später zeichnete er auch für internationale Publikationen wie den britischen Punch, den Observer oder New Yorks Harper’s Magazine. Deutsche Leser kannten ihn vor allem aus dem Stern, der Süddeutschen Zeitung oder dem Playboy, ja ja. Neben seinen Arbeiten als Illustrator entwarf Erich Sokol auch Firmenlogos und Cover für Schallplatten.

Christoph Schlingensief mausert sich allmählich zum Hochkultur-Hansdampf. Für sein Hörspiel „Rosebud“ erhält er nun auch noch den diesjährigen Hörspielpreis der Kriegsblinden. Damit steht er in einer Reihe mit Autoren wie Ingeborg Bachmann, Friedrich Dürrenmatt, Heiner Müller, Urs Widmer, Günter Eich, Ernst Jandl, Friederike Mayröcker und Walter Kempowski. „Rosebud“ sei ein Hörspiel, „das in herausragender Weise die Möglichkeiten der Kunstform realisiert und erweitert“, befand die Filmstiftung Nordrhein-Westfalen, die gemeinsam mit dem Bund der Kriegsblinden Deutschlands den renommierten Preis für Hörspielautoren auslobt. Das knapp 40-minütige Stück entstand als Auftragsproduktion des WDR und wurde am 4. März vergangenen Jahres erstmals ausgestrahlt; es soll sich vor allem um mediale Politikinszenierung drehen.