Klimawandel: neuer Seeweg

BERLIN taz ■ Die Eisschmelze in der Arktis hat eine zweite Seeroute durch das Nordpolarmeer geöffnet. Nun sei nach der Nordwestpassage auch die Nordostpassage für Schiffe komplett passierbar, bestätigte Klimaforscher Lars Kaleschke vom Hamburger Institut für Meereskunde am Freitag einen Bericht des Weblogs KlimaLounge. Satellitenbilder zeigten, dass Eisschollen nur noch 30 Prozent der Route nördlich der russischen Küste bedecken. „Der Rückgang der geschlossenen Eisdecke ist eindeutig auf die Erwärmung der Erdatmosphäre zurückzuführen“, sagte der Wissenschaftler. Mit regelmäßigem Schiffsverkehr sei jedoch vorerst nicht zu rechnen. Eisschollenbewegungen bei Wetterumschwüngen wären selbst für Schiffe mit robustem Rumpf noch zu gefährlich. Die Seeroute Hamburg–Tokio über den Nordpol ist fast um die Hälfte kürzer als durch den Suezkanal. MASCH