Nach 2. Runde der Parlamentswahl: Islamisten liegen in Ägypten vorn

Auch nach dem zweitem Wahlgang liegen in Ägypten die islamistischen Parteien in Führung. Vor allem die Muslimbruderschaft baute ihren Vorsprung aus.

"Islam ist die Lösung": Slogan der Muslimbruderschaft in Menoufia, Ägypten. Bild: reuters

KAIRO dpa | Die islamistischen Parteien in Ägypten liegen auch in der zweiten Runde der Parlamentswahl weit vorne. Wie die Wahlkommission am Samstag in Kairo bekanntgab, baute die Muslimbruderschaft insbesondere bei der Wahl der Direktkandidaten ihren Vorsprung weiter aus, gefolgt von den radikaleren Salafisten.

So konnte die Partei "Freiheit und Gerechtigkeit" hier 35 der 60 Sitze für sich gewinnen. Die "Nur"-Partei der Salafisten kam auf 13 Sitze. Auch bei der Listenwahl erhielten die Muslimbrüder mit mehr als vier Millionen die mit Abstand meisten Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 43 Prozent.

In Ägypten werden die 498 Parlaments-Mandate nach einem komplizierten Wahlverfahren mit einer Mischung aus Mehrheits- und Listenwahlrecht vergeben. Zwei Drittel der Parlamentarier werden über Parteien- und Koalitionslisten gewählt, ein Drittel sind Direktkandidaten.

Mindestens die Hälfte der Abgeordneten müssen Arbeiter oder Bauern sein. Schon nach dem ersten Wahlgang zeichnete sich eine deutliche Mehrheit für Muslimbrüder und Salafisten ab. Die genauen Ergebnisse werden aber erst nach dem dritten Wahlgang bekanntgegeben, der am 3. Januar in den noch ausstehenden Provinzen beginnen soll.

Es sind die ersten freien Wahlen in Ägypten seit dem Sturz von Präsident Husni Mubarak im Februar.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.