KEINE SPEKULATION IN DER GROSSGÖRSCHENSTRASSE
: Tempelhof-Schöneberg übt Vorkaufsrecht

Sibyll Klotz macht Ernst. Am Montag ließ die grüne Baustadträtin von Tempelhof-Schöneberg mitteilen, dass sie das Vorkaufsrecht für die 48 Wohnungen in der Großgörschenstraße und Katzlerstraße wahrnehmen werde. Damit ist der Verkauf der Wohnungen durch die bundeseigene Bima an einen privaten Investor vorerst gestoppt.

Klotz hatte den Schritt bereits gegenüber der taz angekündigt. Dass es nun dazu kam, hat auch mit der Weigerung des Käufers zu tun, schriftlich auf Luxusmodernisierungen zu verzichten. Statt der 7,8 Millionen Euro, die der Käufer auf den Tisch legte, will der Bezirk aber nur 6,3 Millionen Euro an die Bima überweisen. Diese Summe habe ein bezirkliches Gutachten ergeben. Der Grund: Mittlerweile gebe es in Berlin eine Umwandlungsverordnung, damit sinke auch der Verkehrswert der Häuser.

Das Geld für den Kauf soll von der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft Gewobag kommen. Auch Baustadtrat Andreas Geisel (SPD) unterstützt das Vorgehen. Möglich ist das Vorkaufsrecht, weil die Häuser im Milieuschutzgebiet liegen. Nun hat die Bima vier Wochen Zeit, Widerspruch einzulegen. Tut sie dies, geht der Fall vor Gericht. (wera)