Neuer ZDF-Intendant: Sparen, sparen, Sender retten

Das ZDF hat einen neuen Intendanten: Thomas Bellut. Der ehemalige Programmdirektor und Moderator könnte wichtige Akzente setzen.

Das Victory-Zeichen steht ihm gut zu Gesicht: Thomas Bellut (2008 in München). Bild: ap

Der März startet nicht schlecht für Thomas Bellut. Letzte Woche hatte er Geburtstag (57), ab Donnerstag ist er Intendant. Und am Freitag hat er seinen ersten großen Auftritt vor den Gremienvertretern des Senders, die ihn gewählt haben. Dort könnte der bisherige Programmdirektor, der vielen noch als der smarte Politikverklickerer vom ZDF-Politbarometer bekannt ist, auch gleich einen wichtigen Akzent setzen: indem er wiederum einen Nachfolger für sich vorschlägt.

Daran ließe sich auch absehen, wie sehr sich der neue Intendant der alten politischen Farbenlehre beugt. Als Favorit wird ZDFneo-Chef Norbert Himmler gehandelt. Doch Favoriten, das weiß Bellut selbst am besten, kommen nicht immer durch. Als er 2002 Programmdirektor in Mainz wurde, galt eigentlich Fernsehfilmchef Hans Janke als gesetzt, passte aber nicht ins damals höchst virulente parteipolitische Beuteschema des ZDF-Verwaltungsrats, dass einen schwarzen Kandidaten verlangte.

Schwarz ist Bellut – allerdings in der höchst gemäßigten Variante des bodenständigen Münsterlandes, aus dem er stammt. Parteilich war und ist Bellut bei aller politischen Verortung aber nicht, was er als langjähriger Leiter der Innenpolitik im ZDF unter Beweis gestellt hat. Im Gegensatz zu Vorgänger Schächter sei Bellut ein bisschen herrischer, aber auch entscheidungsfreudiger, sagen ZDF-Menschen, die beide kennen.

Seine Herausforderung wird dabei auch über die Programmdirektorenfrage hinaus gleich wieder politisch sein: Die Medienpolitik hat sich auf die Digitalkanäle von ARD und ZDF als neue Baustelle eingeschossen. Dazu drücken das Zweite teilverschleppte Sparauflagen der Gebührenkommission KEF. Die Stimmung auf dem Mainzer Lerchenberg, das ist dem neuen Intendanten klar, war also schon mal besser.

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