Gelsenwasser kritisiert Fracking-Gutachten: Folgen derzeit nicht abschätzbar
Der Wasserversorger Gelsenwasser kritisiert das von einer Expertengruppe vorgelegte Fracking-Gutachten: Eine Risikoeinschätzung sei aufgrund fehlender Daten nicht möglich.
GELSENKIRCHEN dpa | Der Wasserversorger Gelsenwasser hat das Fracking-Gutachten einer Expertenrunde des Energiekonzerns Exxon Mobil als unzureichend kritisiert. Die Studie befasse sich nur mit den Gegebenheiten auf den geplanten Frack-Feldern des Konzerns, erklärte Gelsenwasser am Montag in Gelsenkirchen. „Sie ist daher in ihren Aussagen in keinem Fall als allgemeingültig anzusehen.“
Der Energieanbieter setze deshalb auf die Ergebnisse von Gutachten der nordrhein-westfälischen Landesregierung und des Bundesumweltministeriums. Das NRW-Gutachten soll im Sommer vorliegen.
Aus der Exxon Mobil-Studie gehe hervor, dass noch nicht genug Daten vorhanden seien, um Fracking-Risiken „wissenschaftlich fundiert“ abschätzen zu können, betonte der Wasserversorger.
Unklar sei etwa, wie mit Chemikalien belastete Frack-Abwässer sicher entsorgt werden sollten. Der Dienstleister Gelsenwasser ist neben dem Trinkwasser- auch im Erdgasgeschäft tätig.
Mit der umstrittenen Fracking-Methode wollen Energiekonzerne Erdgas aus tiefen Gesteinsschichten fördern. Um dem Gestein das Gas zu entlocken, wird ein Wasser-Sand-Gemisch in den Boden gepresst, das auch Chemikalien enthält.
Leser*innenkommentare
Freigeist
Gast
Da die Durchführung und nachträgliche Behandlung von Bohrungen in Deutschland jahrzehntelange Praxis ist, ist die neuerliche Aufregung nicht zu verstehen. Meines Erachtens liegt der Tracker von gefrackten Bohrungen in Niedersachsen bei 150, oder?
Aufgabe der bergrechtlichen Behörden ist die Sicherstellung, dass der Stand der Technik eingesetzt wird bei der Durchführung. Und dies kann ich für NDS bestätigen.
Da die Einspritzflüssigkeit nicht billig ist und die Behandlungstage richtig teuer sind, haben auch die Unternehmen ein vitales Interesse, dass Bohrungsbehandlungen reibungslos und ohne Mud-Verlust stattfinden.
Interessant finde ich immer, das es scheinbar völlig in Ordnung ist, dass die Ölbohrungen in aller Welt gern unter wesentlich schwächeren Umweltauflagen durchgeführt werden dürfen, damit in Deutschland der Sprit nicht zu teuer wird. Wer etwas für Umweltschutz tun will, kann weniger verbrauchen, und für eine Umweltzertifizierung für Importkohle&-öl eintreten.
noevil
Gast
Der letzte Halbsatz des Artikels marginalisiert das ganze Problem.
Gerade die beigemengten Chemikalien stellen das größte Risiko für unser Grundwasser dar.
Juergen K.
Gast
Jemand,
der sich derart am Ende fühlt,
sich Gift in den Garten zu spritzen,
sollte sich das Gift gleich in den Arsch spritzen.
Wenn ExxonMoblie noch Energierohstoffe braucht,
können die Vorstandsvorsitzenden den Rest
der ExxonValdez in Canada einsammeln.
SuperW
Gast
Eines Gutachten bedarf es nicht. Der gesunde Menschenverstand genügt. Eine Chemikalienbrühe in erheblichen Umfang ins Grundwasser einzuleiten würde normalerweise ein strafrechtliches Verfahren nach sich ziehen (wurde der Firma eigentlich Amnestie gewährt?).
Sage hier das Aufkommen einer Anti-Fracking-Bewegung ähnlich wie die Anti-AKW-Bewegung voraus.
anja
Gast
Exxon Mobile muß gestoppt werden.
Es kann nicht angehen, dass ausländische
Konzern uns, wie ein Drittweltland ausnehmen
dürfen.
Diesen Leuten ist nicht zu trauen, die
haben auch schon die amerikanischen Staatsbürger,
um die Lebensqualitität auf deren Besitz gebracht.
Weg mit Exxon Mobile, haut ab!
Alle Familien sind aufgerufen an die Zukunft
der Kinder zu denken und diese skrupellosen
Seriösitätsbolzen zu vertreiben!!!
!