Meinungsfreiheit in Vietnam: Prozess gegen Blogger verschoben

Die Mutter einer inhaftierten Bloggerin hat sich selbst verbrannt. Nun wurde der Prozess gegen die Tochter und zwei Kollegen verschoben. Die Aktivisten setzten sich für mehr Pressefreiheit ein.

Müssen vorsichtig bloggen: Studenten in einem Internetcafe in Hanoi. Bild: dapd

HANOI dpa | Der Prozess gegen drei prominente Blogger in Vietnam ist aufgeschoben worden, nachdem sich die Mutter einer Angeklagten selbst verbrannt hat. Das berichtete einer der Anwälte am Freitag.

Den drei Bloggern wird Propaganda gegen den Staat vorgeworfen. Dafür drohen 20 Jahre Haft. Der Prozess sollte am 7. August stattfinden. Er war schon mehrfach verschoben worden.

Die Bloggerin, To Phong Tan, und zwei Kollegen, Nguyen Van Hai alias Dieu Cay und Phan Thanh Hai, der unter dem Namen Anhbasg bloggt, sind 2008 und 2012 festgenommen worden. Sie hatten ohne Genehmigung den Club Freier Journalisten gegründet, um sich für Pressefreiheit in dem kommunistischen Land einzusetzen. Die US-Botschaft hat die Freilassung der Blogger gefordert.

Die Mutter der Bloggerin hatte sich am Montag vor einem Regierungsgebäude in der Provinz Bak Lieu in Brand gesetzt. Sie starb an ihren Verletzungen. Die Familie sprach von einer Verzweiflungstat. Die Behörden hätten der Mutter nicht erlaubt, ihre Tochter im Gefängnis zu besuchen.

„Dieu Cay hat keine Propaganda verbreitet, deshalb werde ich einen Antrag auf sofortige Freilassung stellen“, sagte sein Anwalt Ha Huy Son.

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