Umstrittene Gewinne der Allianz: Spekulationen mit dem Hunger

Der Allianz-Konzern spekuliert auf Nahrungsmittel und glaubt, dass das einen positiven Einfluss auf den Markt hat. Die Entwicklungs-Organisation Oxfam sieht das anders.

Die Allianz hält sich mit Angaben zu Geschäftsdetails bedeckt. Bild: dpa

BERLIN taz | Die Entwicklungsorganisation Oxfam kritisiert angesichts aktueller Gewinnmeldungen die Geschäfte des Versicherers Allianz. „Vielfach erbetene Details zu den Geschäften des Unternehmens wurden bislang nicht gebracht“, sagt Kampagnenleiter Frank Braßel.

Die Organisation wirft dem Unternehmen vor, an Spekulationen auf Nahrungsmittel beteiligt zu sein. Entwicklungen wie der Anstieg der Getreidepreise aufgrund der Dürre in den USA würden verstärkt. „Wir wissen, dass der genaue Anteil der Spekulation am Zuwachs des Hungers schwer zu beziffern ist, aber bereits ein Prozent würde millionenfaches Elend bedeuten“, sagt Braßel.

Die Allianz-Gruppe hatte für das zweite Quartal einen Umsatz von 25,2 Milliarden Euro verzeichnet und lag damit 2,5 Prozent über dem Vorjahreswert. Allianz-Sprecher Nicolai Tewes bezeichnete die Kritik von Oxfam als „Kampagne“. Die Gespräche, mit denen man im Juli begonnen habe, seien eigentlich positiv verlaufen.

Die Allianz sei überzeugt, dass ihre Investitionen keinen Einfluss auf Nahrungsmittelpreise hätten. Im Gegenteil stabilisiere der Konzern durch antizyklisches Handeln den Markt. Oxfam sieht das anders: Bislang habe der Versicherer die Vorwürfe nicht entkräften können.

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