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meine Kommentare
mats
[Re]: "wieso sollten sie in der Lage sein, eine solche Entscheidung wirklich bis zum Ende durchzudenken?"
zum BeitragSind sie (je nach Alter) nicht, das wird in der Leitlinie klar und deutlich artikuliert und diskutiert.
Sie sind aber auch nicht in der Lage, die Konsequenzen durchzudenken, wenn nicht gehandelt und stattdessen bis zur Volljährigkeit ausgesessen wird. Und die Konsequenzen können für die Jugendlichen verheerend sein.
Es braucht, wie Sie schlussfolgern, eine informierte gemeinsame Entscheidung der Kinder / Jugendlichen, ihrer Eltern und der Ärzte.
mats
[Re]: Trump macht alles, was Machtmenschen so machen, ganz egal, Hauptsache, es bringt Punkte:
zum Beitragcdn.radiofrance.fr...000_par1309590.jpg
mats
[Re]: Geschlechtsdysphorie und Geschlechtsdysphorie können bereits im Kindesalter auftreten (im Extremfall ab 2-3 Jahren). In solchen Fällen ist die Erfahrung laut Leitlinie, dass sich bis zum 13. Lebensjahr deutlich zeigt, ob eine Geschlechtsinkongruenz persistiert. Das hat mit üblichen Problemen Jugendlicher bei der Identitätsfindung rein gar nichts zu tun. Wir sprechen hier von einer Veranlagung, die zu schwerem Leid und erheblichen Gefahren für die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen führen kann, wenn nicht gehandelt wird. Dennoch werden irreversible Transitionsschritte, von denen Sie sprechen, so weit wie möglich hinausgezögert. Pubertätsblocker, als prinzipiell reversible Maßnahme, sind eine Möglichkeit.
zum BeitragEine gesicherte Diagnose ist in jedem Fall unabdingbar für jede Entscheidung. Abgesehem davon sind bei Minderjährigen die Eltern in alle Entscheidungen einbezogen.
mats
[Re]: Bezüglich der Fluidität gibt es häufig Missverständnisse. Genderfluidität heißt, dass das Erleben des eigenen Geschlechts zwischen den Polen wechseln kann, mitunter auch häufig. Es heißt aber nicht, dass diese fluide Geschlechtsidentität irgendwann auftauchen oder wieder verschwinden würde (geschweige denn durch irgendeine Quacksalberei veränderbar wäre). Das Fluidesein selbst ist eben nicht fluide (jedenfalls nicht mehr als irgendeine andere Geschlechtsidentität), sondern stabil. Es "ändert" sich also nicht, sondern es entfaltet sich dynamisch über die Zeit.
zum BeitragStand der Forschung ist, dass Geschlechtsidentität und sexuelle Orientierung ab einem Zeitpunkt in Kindheit oder Jugend festgelegt sind. Aber nicht alles ist unbedingt zu jedem Zeitpunkt gleich präsent, es entfaltet sich im Laufe des Lebens. Dies ist für alle Menschen gleich.
mats
[Re]: Danke für die Ratschläge. Ich sehe es ebenso: altlinkes Anschreiben gegen woke und Elite ist Käse, es ist ein Kampf gegen Windmühlen. Es werden Fronten aufgemacht gegen wolkenähnlich fantasierte Gruppen, von denen interessanterweise niemand auch nur ein einziges Exemplar je getroffen hat.
zum BeitragDie Menschen, die ich kenne und die gendern, wollen ziemlich genau dasselbe wie Sie für unsere Gesellschaft und unsere Zukunft.
mats
[Re]: Es erst einmal anerkannt, dass unser Bild und unsere Ethik in Bezug auf Geschlecht sich gewandelt haben. Das ist längst Wirklichkeit. Ob die Mittel geeignet sind, ist eine Frage für sich. Aber ich verstehe nicht, warum man Leuten, die gendern, alles mögliche unterstellen muss (Stichwort "elitärer Tugendterror"), anstatt einfach anzuerkennen, dass hier Menschen vielleicht auf ihre Art einer gewandelten Wirklichkeit Rechnung tragen wollen.
zum BeitragUnd was Kulturgut und Veranstaltung angeht, bin ich anderer Meinung. Die Sprache ist keine antike Büste. Sie ist lebendig, und in ihrer konventionalisierten Form transportiert sie eben auch Ansichten (und auch Gerechtigkeitsvorstellungen) von früheren lebendigen Sprechern. Diese Formen können zu recht teilweise auch heute kritisiert und abgelehnt werden Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Bewahrung der Asche. Ich muss nicht das N-Wort anbeten, weil es Teil überkommen Kulturguts ist. An historischer Kultur war einfach auch vieles grausam und aus heutiger Sicht verwerflich.
mats
[Re]: Nein, "die" Gender-Befürworter sind kein Kollektiv. Aber es gibt natürlich die Missionare. Ich sehe aber nicht ein, warum man denen mit Gegen-Mission begegnen müsste. Einfach mal ein bisschen Gelassenheit, es dürfen verschiedene Formen nebeneinander existieren... so war es über die Jahrhunderte immer.
zum Beitragmats
[Re]: Ich sage nur, dass ich die Äußerung pauschaler Spekulationen über andere sowie Unterstellungen nicht für Argumente halte. Dieses "hilfe, mir wird verboten" oder "hilfe, mir wird was vorgeschrieben" ist schlicht abstrus.
zum BeitragUnd selbstverständlich referiert eine Bezeichnung mit Glottisschlag anders als ohne. Es gibt genug Konstellationen von Sprechern, wo das reibungslos funktioniert.
mats
[Re]: Sorry, ich sehe sehr viel mehr Fanatismus gegen "Gendergaga" als gegen falsche Pronomen, da wird gleich der Untergang (oder wahlweise die Verschwulung) des Abendlandes beschworen. Die Päpst*in sagte jüngst auch, Gender sei die hässlichste Gefahr unserer Zeit, also!
zum BeitragIch versteh, ehrlich gesagt, dieses "nicht mehr darf" nicht. Sie dürfen doch. Und wenn Sie tatsächlich eines Morgens um 5 von der Sprachgestapo abgeholt werden sollten, weil Sie 2024 gendern als albern bezeichnet haben, bin ich auf jeden Fall dabei, um für Ihre Rechte zu kämpfen, versprochen!
Bis dahin aber nehme ich mir heraus, ordentlich empfindlich zu sein -- als jemand, der sich als junger Mensch von honorigen deutschen Politikern anhören musste, dass er dem Rand zur Entartung angehört, der zum Wohle der Gesellschaft ausgedünnt werden muss. Gegen diesen als "konservativ" verbrämten Dreck, mit dem öffentlich auf Menschen geworfen wurde und wird, gab es immer schon nur eines: den Safe Space. Es ist echt ein alter Hut.
mats
[Re]: Ein Sprechakt ist jede Handlung durch Sprache. Dazu braucht man keine freie Assoziation zu Marx und irgendwelchen historischen Negativszenarien bemühen, die Grundlagen durch Austin und Searl und die Handlungstheoretiker der 70er sind klar: Wenn Sie heute Ihre Unterschrift unter einen Mietvertrag setzen, haben Sie ab dem Stichtag ganz reale Rechte und Pflichten. Sie werden sich kaum drauf rausreden können, der Vertragstext sei nur Propaganda. Und wenn jemand eine Schwarze Person als "Nigger" bezeichnet, schafft er auch Realität ... nicht alleine natürlich, aber innerhalb seines sozialen Kontextes durchaus.
zum Beitragmats
[Re]: Ich würde mal sagen: Dazwischen liegt die Differenzierung. Und? Finden Sie "woke Ideologie" der "Eliten" differenziert? Wieviele Menschen kennen Sie, die regelmäßig gendern? Gehören die alle zu den genannten Gralshütern? Haben Sie Ihre gendernden Freunde und Bekannten darauf angesprochen, dass Sie sie so zuordnen? Was haben sie geantwortet?
zum Beitragmats
[Re]: Nö, "woke Ideologie" ist ne klare Schablone mit entsprechender Konnotation. Da hilft auch das Schatztauchen im etymologischen Urgewässer nichts. Und der Vergleich mit einer Dystopie, in der Menschen bewusst mit Beeinträchtigung gezüchtet werden, um sie als Sklaven auszubeuten, ist ne rhetorische Keule.
zum BeitragOb jemand gendert oder nicht ist mir schnurzpiepegal. Aber verantwortlich bleibt man schon für das, was man kommuniziert.
mats
[Re]: Es wäre geholfen, wenn die Gender-Ablehner aufhören würden, als Einzelpersonen eine normierte Semantik für die gesamte Sprachgemeinschaft festlegen zu wollen (was wen mitnennt), und allen Gendernden ihre Projektionen überzuhelfen (Tugendhaftigkeit demonstrieren, Neoliberlismus frisieren).
zum Beitragmats
[Re]: Ich fände einen guten Anfang, nicht die Kampfbegriffe und Blasenkonzepte der Rechtspopulisten zu verwenden, so wie "woke Ideologie" oder "Eliten". Die Brave-New-World-Keule zähle ich auch dazu, die ist (außerhalb von X) wahrhaft unterirdisch.
zum BeitragDenn im Gegensatz zu Ihrem rhetorischen Salto oben, wo Sie eine alberne Schlussfolgerung aus einer albernen Prämisse ziehen, die sowie kein Mensch vertritt, sprechen Sie hier im Chor mit Trump und Co., wenn Sie diesen Tratsch reproduzieren -- ob Sie es nun wollen oder nicht.
mats
Ja, was als höflich und anständig angesehen wird, ändert sich über die Zeit. Wenn ich auf meine Kinder schaue, ist das Mitdenken und Mitnennen der geschlechtlich Vielfältigen längst Selbstverständlichkeit.
zum BeitragDie Kunst ist, nicht das abzuwerten, was bisher als höflich und anständig gegolten hat -- ebenso wenig wie die Menschen, die es in guter Absicht übernommen haben.
mats
[Re]: Anrede ist wohl etwas anderes als Bezeichnung. Sie können ja nicht anstelle von "Herr" oder "Frau" "Divers" sagen.
zum BeitragUnd was was bedeutet, entscheidet heute (oder eines Tages) die Sprechergemeinschaft.
mats
[Re]: Diese Schuhe sehen für mich absolut identisch aus.
zum Beitragmats
[Re]: Die pauschalisierende Annahme, dass jedefrau, die gendert, ihre Sprachvarietät der Mehrheit aufzwingen möchte, ist Ideologie vom feinsten.
zum Beitragmats
[Re]: "in vielen Wissenschaften faktisch unmöglich"
zum BeitragWenn dem so wäre, läge das im Bereich der Wissenschaftsfreiheit. Verordnen kann dx bayerischx Amtsschimmelx nur Amtsschimmelx-Deutsch.
Aber Hugo hat unten nach belastbaren Quellen gefragt ... wir warten gespannt!
mats
[Re]: ... und schreim uns*inn uns*inn.
zum Beitragmats
[Re]: Es ist schon ein Unterschied, ob ich als Verlag darauf darauf verzichte, weiter die Bezeichnung "Eskimo" zu verwenden, wenn ich weiß, dass einige Menschen so nicht bezeichnet werden wollen, und ob ich als Vater nicht möchte, dass meine Kinder unkommentiert das N-Wort lesen und vielleicht in ihren Sprachschatz übernehmen, weil sie sich nichts dabei denken -- oder ob ich als Staat Menschen, die "Krieg" sagen statt "Sonderoperation", ins Arbeitslager stecke.
zum Beitragmats
Unterstellen statt Argumentieren, Klittern statt kritischem Nachvollziehen, bequemliches Herausstellen von Einzelpositionen statt anstrengender gründlicher Analyse -- das ist einer der schlechtesten Artikel, die ich je gelesen habe. Er ist der Bedeutung des Themas unwürdig.
zum Beitragmats
[Re]: "eine reiche, gut gebildete schwarze lesbische Transfrau"
zum BeitragSie benutzen ein extremes Bespiel, um Aspekte gegeneinander auszuspielen, die in der Realität nicht voneinander zu trennen sind. Als schwarze lesbische Transfrau haben Sie ein deutlich erhöhtes Armutsrisiko gegenüber der Durchschnittsbevölkerung, vgl. z.B. www.antidiskrimini...ublicationFile&v=3
Ihr Beispiel ist bewusst konstruiert, um bestimmte gesellschaftliche Ungerechtigkeiten unsichtbar zu machen. Wollen Sie wirklich auf dieser Basis den "echten" Marxismus verteidigen? Wenn dem so ist, kann mir dieser "echte" Marxismus gestohlen bleiben.
mats
[Re]: "Aber die Konsequenzen sind doch nicht sooooo bedeutend"
zum BeitragDiesen Satz kann ich nicht nachvollziehen. Frauen werden mishandelt, weggesperrt, im Kindsalter verheiratet, weil Männer meinen, sie seien ihr Eigentum. Trans Menschen werden ermordet, weil cis Menschen meinen, ihr Leben hätte nicht denselben Wert wie ihr eigenes, latina-press.com/n...an-transsexuellen/
mats
[Re]: "Eine Praxis, die in Großbritannien zurecht verboten wurde"
zum BeitragUnfug. Die NHS hat verkündet, dass Pubertätsblocker aufgrund momentan unzureichender Evidenz zu gesundheitlichen Folgen in Zukunft nicht mehr im Rahmen der Regelversorgung gezahlt werden. Laufende Behandlungen werden fortgeführt, und neue Behandlungen werden auch weiterhin innerhalb klinischer Studien möglich sein.
Und die Behauptung, Butler habe "in Allianz mit dem medizinisch-pharmakologischen Komplex" einen Kampf um Symbolik geführt ist kein "Hinweis", sondern Verschwörungsgeraune, dass jenem um den sog. Kulturmarxismus in nichts nachsteht.
mats
[Re]: Was ist mit jenen Menschen, die nie wirklich von anderen Parteien repräsentiert worden sind - Frauen, Migranten, Queers ... Klimabesorgte, Kulturschaffende, Studies, überhaupt Junge ... Medienpräkariat, Digitalpräkariat? Und über die die Grünen eine Menge wissen? Würden die nicht auch lästern können, dass die alten Parteien jahrzehntelang nur Tratsch über sie verbreitetet haben?
zum BeitragUnd? Gehen die hin und diffamieren in persönlichster Weise schwarz rot gelb?
Nein. Was gerade passiert ist zersetzend. Und wo zersetzt wird, ist die braune Horde zur Stelle.
mats
[Re]: Das glaube ich nicht. Es gab in der Linken Wut auf sie, weil sie bei vielen Gelegenheiten, z.B. in Talkshows, als Vertreterin der Linken auftrat, aber nur für Sahra Wagenknecht sprach und dabei Positionen der Partei komplett überbügelte.
zum BeitragEs gab Wut auf sie, weil sie immer zur Stelle war, wenn es medienwirksam Programmatisches zu verkünden gab, das ihr in den Kram passte, ansonsten aber zu Parlamentsdebatten, Gremien, Abstimmungen regelmäßig nicht auftauchte, vgl. z.B. www.tagesschau.de/...bundestag-101.html
Es gab Wut auf sie, weil sie in populären Monografien voller Vorwürfe über Missstände der Linken monologisierte, aber nicht für konstruktive Richtungsdiskussionen in der Partei zur Verfügung stand, vgl. taz.de/Neues-Buch-...enknecht/!5764480/
Es gab Wut über sie, weil sie regelmäßig populistische Legenden bedient und dabei die Wahrheit verdreht, wie es ihr beliebt bzw. nützt, vgl. www.rnd.de/politik...OF3DN4E2UETB4.html
Nicht zuletzt gab es Enttäuschung und Verbitterung über sie, weil sie die zuerst vollmundig propagiert Sammelungsbewegung "Aufstehen!" später im Stich ließ, als es anstrengend wurde, vgl. taz.de/Nach-dem-Ab...nknechts/!5580846/
mats
[Re]: "am Ende regiert aber trotzdem die Mehrheit über die Minderheit, auch wenn das Verhältnis 51 zu 49 Prozent ist."
zum BeitragNein, das ist eben genau nicht so, denn Ausgleich heißt, erst einmal Kompromisse zu finden, hinter die sich Mehrheiten der Repräsentanten (aus einer Partei oder mehreren Parteien) versammeln. Und die sind nicht roboterhaft einer Meinung, sondern vertreten ganz unterschiedliche Interessen. Außerdem gilt das Prinzip 'Unterstützt du mein Anliegen, unterstütze ich deines'.
Was Sie beschreiben, sind Autokratien, in denen eine kleine Elite bestimmt, und in deren regierenden Parteien nur Schranzen sitzen, die alles beschließen, was ihnen vorgegeben wird.
mats
[Re]: "das zeigt die Verrohung in der Debatte, die wir aktuell erleben"
zum BeitragWie es in dem Wald hineinschallt ... hat doch Frau Wagenknecht ihren festen Arbeitsplatz in der Verrohungsfirma, arbeitet gehorsam nach dem Firmenmotto 'persönliche Diffamierung statt sachlicher Argumente'. Zitat SW:
"Für mich sind die Grünen die heuchlerischste, abgehobenste, verlogenste, inkompetenteste und gemessen an dem Schaden, den sie verursachen, derzeit auch die gefährlichste Partei, die wir aktuell im Bundestag haben."
Ich hab die Nase gestrichen voll von dieser Sorte mediengeiler Schreihälse. Es ist nicht links, es ist nicht rechts, es ist nicht progressive, es ist nicht konservativ, es ist nur demagogisch - und zerstört unsere Gemeinschaft.
mats
[Re]: Sie meinen so wie die Brexit-Abstimmung in UK? Und dann? Dann haben wir eine intransparent finanzierte Propagandamaschine das ganze Jahr am Laufen, vgl. www.deutschlandfun...da-luegen-100.html
zum BeitragDemokratie ist auf Ausgleich und das gute Zusammenleben aller ausgerichtet. Dafür sorgt das Prinzip gewählter Repräsentanten. Demokratie ist nicht, dass 51% der Bevölkerung den anderen 49% ihren Willen aufzwingen. Oder was meinen Sie, wie es um völkerrechtliche Vereinbarungen wie der Flüchtlings- oder Menschenrechtskonvention stünde, wenn man einzelne Regelungen dem Volk zur Disposition stellte?
mats
Glückwunsch an die Griechen! Wär hätte das nach dem Ausgang der letzten Wahl gedacht ...
zum BeitragGlückwunsch auch an Plakativ-taz, die es nach Jahren der Debatte darüber immer noch fertig bringt, den diskriminierenden und inhaltlich falsche Begriff "Homo-Ehe" zu verwenden (der bei der Verschlagwortung zudem dazu führt, dass ich unter "Mehr zum Thema" Artikel über US-amerikanische Erzreaktionäre finde statt über die Öffnung der Ehe in Slowenien oder Tschechien). Vielleicht mal Redaktionsleitfaden ändern? Mich jedenfalls kotzt es an - jedesmal.
mats
[Re]: Wenn sich alle, die sich um Wahrheit, Anstand und gesellschaftliche Regeln bemühen, zurückziehen werden Teile des Internets zu einem Dunkelnetz mutieren, in dem gleichermaßen Verschwörungstheoretiker und Verschwörer gegen die gesellschaftliche Ordnung sich gegenseitig hochputschen sowie junge Menschen für ihren faschistischen Bürgerkrieg rekrutieren.
zum Beitragmats
Zusammen mit dem abstrusen "internationalen LGBT-Extremismus"-Gesetz besiegelt das "Dreckskerle"-Gesetz endgültig der Schritt vom Günstlings- zum Willkür-Staat.
zum Beitragmats
[Re]: Ihrer Vereinnahmung des Begriffs "konservativ" für u.a. Position, die die verfasste Grundlegung unserer Gesellschaft in Frage stellen oder aktiv zu untergraben suchen, weise ich entschieden zurück. Sie ist Teil eben jenes propagandistischen Spiels der AfD, das rechtsextreme Positionen zu "konservativen" umzuetikettieren trachtet, indem es die Legende streut, die konservative Mitte hätte in den Volksparteien keine politische Heimat mehr.
zum BeitragAber nicht jeder, der bedauert, dass sich Deutschland unter massiver Zuwanderung verändert hat, und der sich wünscht, dass Politik die frühere bessere Situation widerherstellt, vertritt die Meinung, dass die Leben z.B. Geflüchteter nicht Wert sind, gerettet zu werden, auch wenn dies die Gesellschaft einiges kostet.
Rechtsextreme und rechtsradikale Ideologie, wie sie sich gerade bei diesem Thema in den letzten Monaten gezeigt hat, ist eben nicht eine Teilmenge des Konservativismus.
mats
[Re]: Sehe ich auch so. Wer auslädt ist zu faul zum Widersprechen. Kanzeln statt Canceln.
zum Beitragmats
[Re]: JENS BERLIN 1965 ist der Meinung, dass wir diese Partei nicht brauchen. Ist seine Meinung auch Gegenstand der von Ihnen geforderten Toleranz, oder gilt die nur für Ihre eigene Meinung?
zum Beitragmats
[Re]: Orientierung an den Bedürfnissen der Menschen im Land, gute Idee.
zum BeitragStattdessen haben wir jetzt noch eine weitere Partei, die über "die Menschen im Land" salbadert und dabei ein homogenes Kollektiv der Mehrheit fantasiert, zu dem "abgehobene Eliten", "migrantische Parallelgesellschaften" und "skurrile Minderheiten" nicht gehören - mehr noch: was letztere für ihr Leben wollen, sei jenseits von "Gerechtigkeit" und "Vernunft", sei einfach "irre".
Wer wirklich Politik für die Menschen im Land machen will, wird sich der Komplexität der heutigen Gesellschaft stellen müssen. Das BSW demgegenüber bietet nur Simpifizierung und hohle Schablonen.
mats
Mag alles sein. Das Problem ist, dass die Durchsetzung der GDL-Forderungen mit der Brechstange die strukturellen Probleme (Arbeitsverdichtung, Sanierungsstau) auf Dauer nicht lindern sondern verschlimmern wird.
zum BeitragNach uns die Sintflut.
mats
"Der Wind dreht sich."
zum BeitragJa, eben. Das wird Herr Baumann schon noch merken, wenn's ihm um die Nase pfeift.
Kein Fußbreit dem Faschismus!
mats
M. Söder: "Es ist falsch, Gendern zwanghaft zu verordnen. Es ist falsch, staatliche Vorgaben zur Ernährung zu machen. Es ist falsch, Drogen wie Cannabis freizugeben."
zum BeitragUnd ich sage, es ist falsch, dem AfD-Sprech und dem Trump-Fake hinterzulaufen. Die CSU will "gute Politik"? Dann soll sie gute Politik machen und aufhören, Machtkapital aus persönlicher Diffamierung und populistischen "Alles ist geht nieder"-Zaubersprüchen zu schlagen.
mats
[Re]: Hier geht es erst einmal um das Wohl des Kindes und die Integrität der Familie, in der es aufwächst. Die sind mit zwei verheirateten Elterteilen gegeben. Es ist erstens nicht förderlich, wenn das Kind gleich in eine Patchwork-Situation zwischen zwei Familien hineingeboren wird, und zweitens ist es in vielen Fällen von den Beteiligten (einschließlich der Bio-Väter) auch nicht gewünscht.
zum BeitragAber sorgerechtlich eine neue Position zu schaffen, die auch Dreier-Konstellationen gerecht wird (z.B. kleines Sorgerecht), ist sicher auch für die Kinder gut.
mats
[Re]: Aus Perspektive des Kindes ist es wünschenswert, eine Familie als festen Lebensmittelpunkt zu haben. Darauf zielten sämtliche Reformen des Abstammungsrechts seit 1969.
zum Beitrag"Biologischer Vater" und "Kind entziehen" stammt demgegenüber aus der Erzeugerperspektive, sprich "Meine Gene, meine Rechte".
mats
[Re]: Ich hoffe, dass dieser Gesellschaft irgendwann wieder möglich sein wird, sachlich über konkrete Regelungen zu debattieren, anstatt Politiker zu diffamieren, deren Positionen man nicht teilt.
zum Beitragmats
[Re]: Es ist leider ein verbreitetes Phänomen, dass radikale Atheisten unkritisch die Argumentation der religiösen Fundamentalisten übernehmen. Das meinte ich mit "das Wort reden". Diese Argumentation ist aber, ungeachtet der Absicht, die dahinter steht, immer gleich falsch.
zum Beitrag1. Linguistisch ist "wörtlich nehmen" ein Paradoxon, denn (i) haben Wörter selbst keine uniforme Bedeutung, sondern repräsentieren ein Bedeutungsfeld; und (ii) komponiert die Sprache produktiv diese Wörter zu Sätzen und Aussagen, wobei produktiv heißt, dass etwas ausgedrückt werden kann, was noch nie zuvor ausgedrückt wurde. Sätze haben keine absolute Bedeutung, sondern müssen im sprachlichen und außersprachlichen Kontext, also relativ, interpretiert werden. Ohne diese Interpretationsleistung gibt es kein Verstehen.
2. sprechen wir hier im Fall der Bibel von Sprachen, die vor 2500 bzw. 2000 Jahren gesprochen wurden. Im Alten Testament gibt es nicht wenige Wörter, die nur ein oder zweimal auftauchen, und für die es außerhalb der Bibel keine historisch schriftliche Referenz gibt. Selbst die Septuaginta (ab ca. 250 v. Chr ), die älteste vollständige Übersetzung ins Altgriechische, zeigt oft Unsicherheit über die intendierte Bedeutung.
3. Bezieht sich der Bibeltext regelmäßig auf gesellschaftliche und kuturelle Phänomene, die heute nicht mehr existieren. Dafür existieren heute unzählige gesellschaftliche und kulturelle Phänomene, die in der Bibel nicht erwähnt werden. Eine "Anwendung" von biblischen Geboten auf die heutige Zeit ohne eine aktive und kreative Übertragung der alten Texte auf heutige Verhältnisse ist folglich unmöglich.
4. ist vieles innerhalb des gesamten Bibeltextes unvollständig, widersprüchlich, metaphorisch, andeutend, vage. Wie also soll man das "wörtlich nehmen", wenn man nicht tun kann, was man normalerweise täte, nämlich einfach nachfragen?
Ergo: Wer behauptet, er nehme die Bibel wörtlich, der lügt. Wenn Sie ein gewiefter Atheist sein wollen, machen Sie sich diese Gleichung zu eigen.
mats
[Re]: Und leider reden Sie damit Fundamentalisten das Wort.
zum BeitragÜbersetzung sind notwendigerweise immer auch Auslegungen. Die Vorstellung, Sprache wäre ohne Interpretation verstehbar - und spezieller noch: ein 2000 Jahre alter Text wäre nur durch die dort verwendeten Wort bereits in seiner intendierten Bedeutung erklärt, das ist nicht christlicher Glaube, das ist Zauberglaube.
mats
[Re]: Jüdische Schriftgelehrte haben das Bild vom schwarzen und vom weißen Feuer. Dieses besagt, dass der (in historischen menschlichen Sprachen verfasste) Urtext der Bibel einen gewaltigen Auslegungsraum eröffnet.
zum BeitragWer glaubt, die Bibel sei Gottes Wort, muss noch lange nicht glauben, dass Sprache nicht interpretiert werden müsste, um verstanden zu werden. Jeder stinknormale weltliche Gesetzesparagraph zeigt, dass die Vorstellung, die wahre Bedeutung würde mit der Sprachform allein schon einfach so ins Hirn rieseln, Unfug ist.
mats
[Re]: Nein. Das Thema ist eben gerade nicht die Rechtgläubigkeit von gestream(line)ten religiösen Lehren, sondern die historischen gesellschaftlichen Errungenschaften, auf deren Grundlage wir heute unser menschliches Zusammenleben gestalten. Und ich denke nucht, dass Sie behaupten würden, die Gesellschaft wäre vor 150, 350 oder 850 Jahren eine fortschrittlichere gewesen.
zum Beitragmats
„Weil man die Bibel als zentrale Autorität des Glaubens betrachtet, ist man an ein biblisches und damit antikes Weltbild gebunden“
zum BeitragNaja, die meisten Christen werden wohl die biblischen Texte als zentrale Autorität ihres Glaubens betrachten. Aber es macht durchaus einen Unterschied, ob ich den Auftrag dieser Autorität so verstehe, dass ich als Christ aufgefordert bin, Jesus nachzueifern (was immer das in einer modernen Welt heißen kann), oder aber so, dass ich mein Gehirn an bestimmte Leute abgeben muss, die mir ab dann zu jedem Popelkram sagen, was richtig oder falsch ist und was ich zu tun habe.
mats
[Re]: Sorry, ich kann nicht erkennen, inwiefern sich die Kumulation von Stammtisch-Stereotypen in Gervais' Nummern über trans ("the new women, the ones with beards and cocks") sich gegen woke Communities richten sollte. Es ist und bleibt Tratsch.
zum Beitragmats
Lachen über Gruppe X ist der Porno der Tratschgesellschaft.
zum Beitragmats
[Re]: Komisch, ich hab nie Angst vor Indoktrination oder musste diese anderen als dunkle Agenda unterstellen. Hatte ich auch unter Kohl & Konsorten nicht. Ich bin ja kein Eimer, in den andere reintun, was sie wollen.
zum BeitragUnd wenn Sie mediales Gendern als Zeichen von Totalitarismus werten, sollten Sie vielleicht mal nach China gehen und sich ansehen, was das eigentlich ist.
Buzzword ... bingo!
mats
[Re]: Sorry, aber mögliche Anwendungen in der Unterhaltungsindustrie sind Pillepalle. Es geht hier um Anwendungen im gesamten digitalen Bereich, z.B. automatisierte Filter in Social Media, die flugs mal alle Nicht-Normativen und deren Content an den Rand drängen. Es geht darum, dass sich Firmen öffentlichen Körperschaften anbuhlen, die ihre KI zur Entscheidungsunterstützung nutzen sollen. Das alles ist bestimmt nicht lustig, OpenAI ChatGPT ist demgegenüber eben nur ein Clown, der darüber hinwegtäuscht, um welche Tragweite es hier geht.
zum Beitragmats
[Re]: 'gewinnbringend' ist das Stichwort ... was sich monetär auszahlt, wird gemacht (werde).
zum BeitragWas Europa braucht ist ein Gesetz, dass Firmen zu Transparenz über Trainingsdaten und Instruktionstraining zwingt. Sonst haben wir bald viele solche freidrehenden Hanswurst-Modelle, die Entscheidungen unterstützen oder sogar automatisch treffen: www.zeit.de/digita...ative-ki-rassismus
mats
[Re]: Ach so? Sie kennen wohl alle Absichten von all jenen, die gendern?
zum Beitragmats
[Re]: Fühlen Sie sich besser, wenn christliche Symbolik staatlich verordnet wird und Menschen, die sich dem nicht beugen, mit Entlassung und Geldstrafen gedroht wird? Ich kann nicht erkennen, was daran christlich sein soll.
zum Beitragmats
"Aber eine Gemeinschaft lebt davon, dass du mehr hineingibst, als du rausnimmst. Dadurch kann sie wachsen. Wenn die Menschen aber denken: Ach, ich werde Teil einer Gemeinschaft, da bin ich aufgehoben, da werde ich anerkannt und bekomme all das, was ich vorher von der Familie erwartet habe, dann geht es schief. "
zum BeitragEine Weisheit, die man eins zu eins auf die Gesamtgesellschaft übertragen kann.
Danke für diesen Ein- und Ausblick, ein schöner Beitrag zum Fest der Liebe!
mats
[Re]: Hat keiner behauptet. Strohmann.
zum Beitragmats
[Re]: Es geht aber nicht darum, ob man dafür oder dagegen ist, bestimmte Traditionen zu bewahren. Es geht darum, dass freiheitliche Rechte beschnitten werden, dass Menschen sanktioniert und sogar bestraft werden, die bestimmte Werte nicht teilen. Religionsfreiheit bedeutet auch, von der Religion und Weltanschauung der anderen frei zu sein und zu bleiben.
zum BeitragEs geht außerdem darum, dass neofaschistische und rechtspopulistische Bewegungen Traditionen kapern, um ihre Gesellschaft der Ungleichheit und Ungleichwertigkeit zu legitimieren. Dabei werden Menschen, die anders denken und leben, zu Feinden von Volk und Tradition erklärt. Auf deren Rücken kann man sich dann zum Retter der Nation stilisieren, dessen Marschgepäck die Geretteten gefälligst gutzuheißen haben.
Apropos Marschgepäck: Würden Sie Ihre Schulkrippe von diesen Leuten hier verteidigen lassen? www.kleinezeitung....i-uniform-ins-kino
Was glauben Sie, würde der Preis sein?
mats
Don Vitaliano ist ein Held. Italien wird Helden brauchen.
Und es heißt "Regenbogenfamilie" - übrigens auch im Italienischen. Es gibt keine "homo-", "hetero-" oder "bisexuellen" Familien.
zum Beitragmats
[Re]: "dass wir eine unschöne Gesprächskultur haben"
zum BeitragIch glaube nicht, dass das je anders war. In meiner Kindheit schon habe ich erlebt, wie Familienfeste durch Debatten über politischen Themen zu später Stunde geplatzt sind.
Ich glaube eher, dass sich der Fokus von Engagement und Leidenschaft stark verschoben hat - und auch das, was die Mehrheit als "anständig" betrachtet. Menschen z.B., die früher mit ausländerfeindlichen oder sexistischen Aussagen in lockerer Runde punkten konnten, wird heute regelmäßig Kontra gegeben. Gerade Ältere fragen sich dann, warum nicht mehr richtig sein soll, was früher richtig war. Und schon ist die Erzählung von Ideologie und Umerziehung da. Und es stimmt ja auch: alle erziehen sich gegenseitig immer. Nur wenn es einen selbst trifft, fällt's einem plötzlich auf.
mats
[Re]: Sie haben natürlich recht. Der Wunsch, mit bestimmten Positionen nicht von z.B. Kollegen in eine bestimmte Ecke (ab)gestellt zu werden, hat mit dem Grundrecht auf freie Meinungsäußerung nichts zu tun.
zum BeitragAber: Wer von Staat oder Gesellschaft verlangt zu garantieren, dass er/sie unwidersprochen (!) in der Öffentlichkeit seine/ihre Positionen vortragen kann, torpediert eben jenes Grundrecht, oder nicht?
mats
[Re]: Die reicht eben nicht. Denn Tiersegnungen z.B. können in festgelegten Formeln innerhalb eines Tier- oder Schöpfungsgottesdienstes erteilt werden. Da sind die Tiere also sogar besser dran als gleichgeschlechtlich liebende Menschen.
zum Beitragmats
[Re]: Nun, der Papst Franziskus ist mir eigentlich recht sympathisch, denn er regiert prinzipiengetrieben. Das schützt ihn nach innen und nach außen. Und er weiß seine Akzente zu setzen. Ich glaube, die Blutgrätsche ist nicht sein eigenes persönliches Problem (er weiß schon, wo er steht), sondern die der anderen innerhalb seiner klerikalen Ämterpyramide, auf deren Spitze er balanciert.
zum BeitragWas Uganda angeht, hat er sich (übrigend kurz vor seinem Besuch in dem Land) deutlich positioniert: www.katholisch.de/...on-homosexualitaet
mats
[Re]: Sorry, das ist eine formalistische Blase, die die Lebenswirklichkeit katholisch aufwachsender und sozialisierter queerer Menschen und ihrer Familien (und übrigens auch ihrer Gemeinden) komplett negiert. Religions- und Kirchenzugehörigkeit ist kein Buchclub, den ich mal eben kündige, wenn mir das Angebot nicht mehr gefällt.
zum BeitragMenschen sind in schwere Gewissenskonflikte gestoßen worden, manche Familien in die Zerreißprobe. Junge Menschen haben unter Druck schwerwiehende Entscheidungen getroffen, sind in den Zölibat oder manchmal auch in den Freitod geflohen. Viele Menschen haben ihr ganzes Leben für diese Kirche gearbeitet und mussten dabei zwanzig, dreißig, vierzig Jahre Partnerschaft und Liebe leugnen und verstecken.
Also alle nur zu blöd zum Austreten?
mats
Ich vermute, das Problem des Vatikan ist vor allem der schmerzhafte Grätschschritt zwischen den mit zunehmender Geschwindigkeit auseinanderdriftenden regionalen Teilen bzw. ideologischen Fraktionen seiner Kirche. Zum Glück trägt man Talar, eine Hose würde das nicht aushalten. Aus ersterem kann man selbst dann noch smartes Gesäusel hervorzaubern, wenn es im Schritt schon knackt.
zum Beitragmats
Verleumdung
Kontakvermeidung
Diskriminierung
Gewaltanwendung
Vernichtung
Die fünf Stufen des Vorurteils, in: Gordon Allport, The Nature of Prejudice, 1954
Hut ab vor den Autor*innen für ihren Bericht aus der Hölle der Rechtgläubigkeit.
zum Beitragmats
Zu diesem Tag passt auch das Urteil des EGMR: www.deutschlandfun...erurteilt-104.html
zum BeitragDann können die Reaktionäre und Demokratieverstümmeler Tusk auch noch als "Spion der internationalen LGBT-Bewegung" beschimpfen.
Er sollte diese Titel tragen wie Trophäen.
mats
Man kann nur hoffen, dass die Polen irgendwann mal genug haben von dem hysterischen Geplärre aus der PIS-Machtmissbrauch-Selbsthilfegruppe.
zum Beitragmats
Willkür gegen Menschen, die gesellschaftlich eh schon schlecht gestellt sind, als Ersatz für den Willen (und auch das Können), das Land zum Wohle der Bevölkerung zu regieren - das ist Ausdruck von Würstchenhaftigkeit.
zum BeitragWürstchen salbadern über Männlichkeit, Ehre und Tradition, haben aber nichts anzubieten, was stark, lebendig und verbunden macht. Sie müssen der ganzen Welt mitteilen, wie sie gewalttätig sind. Dabei schlagen sie ausschließlich gegen Schwächere zu, fertigen Videos und Reportagen-Fiktionen davon an, die sie dann wahlweise mit Metalcore oder Propaganda-Sermon unterlegen. Tenor ist immer derselbe, dass nämlich Krieg sei gegen irgendwen, der irgendwie die Existenz von Volk, Land, Kultur oder Religion bedrohe. Diese Kulisse dient allen Würstchen zur Rationalisierung bzw. Verschleierung dessen, dass sie in Wahrheit nur feige und hinterhältige Taten begehen.
mats
[Re]: Das ist, glaub ich, ein Missverständnis. Es geht dem Autor nicht darum, dass er zu wenig Hörer / Fans hat. Vielmehr geht es um das, worauf z.B. Sascha Lobo schon oft hingewiesen hat, dass nämlich politisch unliebsame Content-Creators in den digitalen Räumen von kleinen Hater-Horden niedergebrüllt werden, während die Follower / Unterstützer sich zurückziehen und schweigen. Und bitte, "Macht ne schöne Party mit Kindern, darauf steht ihr doch" in einen YouTube-Kommentar zu daddeln ist eben keine Kritik am künstlerischen Wert oder ein Statement zum eigenen Geschmack, sondern einfach nur Hate speech. Und die Frage ist, ob wir es ein paar wenigen jungen, idealistischen Aktivisten überlassen, die digitalen Räume zu verteidigen, oder ob die Mehrheit mal deutlich zeigt, wo der Hammer hängt und ihren Anspruch auf den öffentlichen Raum durchsetzt.
zum Beitragmats
[Re]: Alice "the Splitbrain" Weidel sagt, sie sei nicht queer und nicht LGBT. Sie lebe nur mit einer Frau zusammen, die sie seit 20 Jahren kenne. Und Homophobie gebe es schließlich überall, da müsse man gelassen drüberstehen.
zum Beitragmats
Irrationalismus ist der gefährlichste Feind der Menscheit. Wenn wir ihm nicht zuvorkommen, wird er uns den Garaus machen.
zum Beitragmats
[Re]: Da haben Sie einen Punkt, ich hab's glatt überlesen. Der Ausdruck "schwuler Sex" ist in diesem Zusammenhang ja wohl eine Farce.
zum BeitragWer bestimmt bei der taz eigentlich die Titel? Schämt euch!
mats
Hab mir das Paper angesehen. Der Teil mit der mehrfachen aber konvergenten Entstehung in separaten Evolutionslinien ist interessant. Der Rest besteht leider nur aus den üblichen adaptionistischen Spekulationen (Social bonding, Sex statt Adultizid, etc. pp.). Fun fact: Homophobie ist folglich widernatürlich und trägt zur Schwächung der sozialen Gemeinschaft und damit der Art bei.
zum Beitragmats
[Re]: Es gibt kein Gesetz in Deutschland, dass Rechtschreibung oder die Kompetenzen darüber festlegt. Das sind alles nur Konventionen. Konventionen aber sind verhandelbar und Veränderungen unterworfen.
Der Journalist*innenverband wird solche staatlichen Eingriffe nicht hinnehmen.
zum Beitragmats
[Re]: Gesellschaft ändert sich kontinuierlich, werte*r TCB362. Warten wir ab wohin.
zum BeitragEs waren schon immer erst einzelne, dann Gruppen, dann Gesellschaftsteile, die sprachliche Neuerungen übernahmen und nutzten.
mats
[Re]: Hier geht es auch um die Pressefreiheit: "festschreiben, dass in staatlichen und öffentlich-rechtlichen Institutionen wie Schulen, Universitäten und dem Rundfunk auf das Gendern mit Sonderzeichen verzichtet werde"
Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
Art 5
(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
Ich hoffe, dass dieser feuchte Traum von der homogenen Volkssprache in Grund und Boden geklagt wird.
zum Beitragmats
Tja, Versöhnung schmeckt den rechten Polarisierungsgewinnlern nicht.
zum BeitragGut so, weitermachen!
mats
[Re]: "mit dazu beigetragen, dass sich die Zahl der Austritte weiter erhöht hat"
zum BeitragEs gibt viele Gründe für Kirchenaustritt, die Unglaubwürdigkeit der Kirche steht bei Katholiken an erster Stelle. Aber natürlich gibt es auch Gläubige, denen die Kirche zu modern ist/wird. www.domradio.de/ar...r-kirchenaustritte
"mit der Botschaft der Bibel wirklich kaum noch etwas zu tun"
Ach ja, am besten gründet sich jede/r seine eigene Kirche, denn heute weiß ja jede/r ganz genau, was biblisch ist und was nicht (und kann das übers Internet gleich noch der ganzen Welt mitteilen). Na dann: viel Erfolg!
Sowohl beim deutsche Synodalen Weg wie auch bei der Weltsynode geht es ums Zuhören, ums Zusammenkommen, um die Begegnung. Tatsächlich wird damit ein neuer Weg eingeschlagen. Für Leute allerdings, die nur von oben gesagt bekommen wollen, was richtig oder falsch ist, ist das natürlich nicht wünschenswert.
mats
[Re]: Mit der unfreiwilligen Werbung haben Sie hoffentlich recht. Jedenfalls ist heutzutage ja vieles im Netz verfügbar, und man kann als Autokrat nicht mehr einfach so Informationen verschwinden lassen, wie das früher mit analogen Medien der Fall war.
zum BeitragWas die ungarische Bevölkerung angeht, sollte man m.E. nicht verallgemeinern. Immerhin ist 2022 die Volksabstimmung, mit der sich Orbán das von EU und zahlreichen Ländern inkriminierte Gesetz durch die Bevölkerung absegnen lassen wollte, in allen Punkten gescheitert (während Orbán im selben Wahl- bzw. Abstimmungsvorgang mit Zweidrittelmehrheit wiedergewählt wurde).
en.m.wikipedia.org...ucation_referendum
mats
Nichts außer der üblichen Beschwörung des mulmigen Schwanens vom wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Niedergang. Evidenz = null.
zum BeitragZum wirtschaftlichen Aspekt eine gute Analyse von Georg Cremer: www.zeit.de/wirtsc...ik/komplettansicht
Popgasbubble Sahra.
mats
Nach Sasha Lobo
zum Beitragwww.spiegel.de/kul...-9950-3b8accb611d5
jetzt auch Jan Böhmermann
www.tagesspiegel.d...rzer-10684801.html
Alice Schwarzer hat in der wild um sich schlagenden Verteidigung ihrer medial konstruierten Hybris jedes Maß und jede Sachlichkeit verloren. Schade.
mats
[Re]: Wer spricht von "zulassen"? Ausgrenzung funktioniert fast immer informell.
zum Beitragmannschaft.com/spo...erungsfreier-raum/
mats
[Re]: Deswegen schrieb ich "heute". Es geht eben nicht um 1930 oder 1950.
zum Beitragmats
[Re]: Sie machen sexuelle Minderheiten zu Sündenböcken für eine verfehlte Sozialpolitik, nur weil die Probleme der ersteren vergleichsweise einfach zu lösen sind, gemessen an den zweiteren. Willkommen im Reich des Rechtspopulismus.
zum BeitragSie schrieben wörtlich, dass die "Gender-Wissenschaft" (was immer das sein soll) "in Amerika für den Aufstieg von Donald Trump verantwortlich gemacht" wird. Also keine Rede von "falscher Priorätensetzung". Stattdessen Scapegoating.
mats
[Re]: Ihre Ausführungen ändern an meinem Argument rein nichts: trans Frauen stehen unter größerem Druck. Sag ich ja.
zum Beitragmats
[Re]: Ja nun, es gibt auch Heteros, die unter sich sein wollen. Regelmäßig z.B. im Sport.
zum BeitragSchauen wir in 10 Jahren noch mal auf Ihren Post.
mats
[Re]: "Die Gender-Wissenschaft – die die Philosophin [Butler] mit ihren Thesen vom sozial konstruierten Geschlecht zu einem Exportschlager gemacht hat – wird in Amerika für den Aufstieg von Donald Trump verantwortlich gemacht."
zum BeitragVerfall von Industrie und Wirtschaft ganzer Regionen, sozialer Abstieg ganzer Schichten und Bevölkerungsgruppen, epidemischer Drogenmissbrauch .. im Ernst jetzt? Sie glauben diese Aussage intellektuellen Dünnpfiffs?
mats
[Re]: Es kann aber auch einfach sein, dass trans Männer den gesellschaftlich akzeptierteren Weg gehen. Es gibt das Bild vom "weibischen Mann". Gibt es heute auch ein äqivalentes vom "männischen Weib"? Spricht jemand über die Gefährdung von Männerräumen, wenn trans Männer dazukommen? Davon, dass das Ende des Männersports heraufdämmert, wenn trans Männer sich zu Wettkämpfen anmelden?
zum BeitragKlar ist, dass die Zahl der sich als trans Identifizierenden seit Jahren insgesamt steigt. Das ist nicht erstaunlich, denn das gesellschaftliche Bewusstsein für das Thema ist jung - ebenso wie eine gewisse gesellschaftliche Öffnung für trans Personen. Bei gleichgeschlechtlicher Orientierung hat man seit den 1980ern ähnliche Zunahmen beobachtet - und auch, dass sich die Zahlen später irgendwo stabil einpendelten.
Was ist, wenn trans Frauen im Moment schlicht im Fortschritt zurückbleiben? Weil ihnen mit der Transition ein täglicher Kampf bevorsteht ... auf der Straße schon ein lackierter Fingernagel die eigene Gesundheit in Gefahr bringt?
Wir warten auf wissenschaftliche Evidenz. Im Moment gibt es keine. Schwarzers im Brustton des überlegenen Wissen vorgetragene Begründung des Homosexualitäts-Ausweich-Reflexes ist reine Spekulation und bestenfalls parawissenschaftlich. Es gut und richtig, Fragen zu stellen. Aber ich habe es satt, dass Personen in ihrem gewohnten öffentlich-medialen Tratsch-Modus für die eigentlich Beteiligten die Antworten vorwegnehmen.
A. Schwarzer hat viele trans Freund*innen? Super! Dann kann sie ja von einem ihrer zahlreichen Talkshow-Termine zurücktreten und eine ihrer Freund*innen schicken. So ginge echte Solidarität.
mats
[Re]: So ist es.
zum Beitragwww.zeit.de/2019/4...nft-populismus-afd
mats
[Re]: "Freiheit, Gerechtigkeit, Solidarität. Das sind linke Positionen."
zum BeitragJetzt gibt es statt Freiheit und Solidarität von der BSW "Vernunft" ... was wohl eine linkspopulistische Übertragung des Kampfbegriffs "gesunder Menschenverstand" ist, mit dem die AfD seit 10 Jahren eine schweigende, völkische Mehrheit beschwört und die gesellschaftspolitische Anliegen all derer vom Tisch zu wischen beabsichtigt, die ihrer Meinung nach nicht dazugehören.
Aber während sich die AfD in die 1950er Jahre zurücksehnt, will Wagenknecht ja nur zurück zu den 1980ern ... und keine Sorge: Frauen müssen deshalb nicht zurück an den Herd und Homos müssen nicht zurück in den Schrank.
Ouh Sahra, was hat dich nur so ruiniert?
mats
[Re]: Man ist auch für Schäden verantwortlich, die man fahrlässig verursacht. Ich kann auch nicht in der vollen Tram meine rechte Faust ausfahren und mich hinterher drauf rausreden, ich hätte nicht darüber nachgedacht, dass ich so jemandes Gesicht treffen werde.
zum Beitragmats
Die "Entschuldigung für das unbeabsichtigte Verletzen von Gefühlen" ist die kleine, passiv-aggressive Schwester der Täter-Opfer-Umkehr.
zum BeitragNein, das Verbrennen von Symbolen der Emanziptationsbewegungen verletzt nicht persönliche Gefühle, sondern verletzt Personen in ihrer gesellschaftlichen Stellung - in ihrer Würde, ihrer alltäglichen Sicherheit, ihrer Gesundheit, ihrer gesellschaftlichen Teilhabe, ihren Chancen, nicht zuletzt in ihren Rechten. Der Vorgang ist politisch, er ist gesellschaftlich.
Es ist ein Leichtes, die Sache rhetorisch so zu drehen, dass man "diese anderen" (oder auch die "Außenstehenden") als Menschen mit besonderer Empfindlichkeit darstellt, während man wieder nur, wie so oft, *über* sie redet.
Es ist schwer und anspruchsvoll, *mit* Menschen zu sprechen, Verantwortung zu übernehmen für das, was man getan und gesagt hat - und Ausgleich zu schaffen für das, was man den anderen weggenommen oder zerstört hat.
mats
Soviel zu den Auswüchsen des Gut/Böse-Freund/Feind-Denkens: "Waldorf verbrennt das Woke-Monster"
zum Beitraganthroposophie.hom...-das-woke-monster/
Über solch menschenverachtende Ideologie kotz ich im Strahl.
mats
Nachtrag: Eben beantwortete die Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Union u.a. die Frage nach dem Ausländeranteil unter den Tatverdächtigen queerfeindlicher Delikte. Demnach lag die Quote von Verdächtigen mit deutscher Staatsangehörigkeit die letzten Jahre stets über 80% (2022 z.B. über 83%). Der Anteil ausländischer Verdächtiger ist also leicht überproportional - Legitimation dafür, wie hier im Forum das Problem gleich mal eben ganz auf Flüchtlinge und Migranten abzuwälzen ist er keinesfalls. Das Gros der Täter stammt aus dem deutschen rechten Milieu.
zum BeitragLink: dserver.bundestag....20/085/2008511.pdf
mats
[Re]: Dann waren Sie offenbar auf den falschen CSDs - oder haben sich für das politische Rahmenprogramm schlicht nicht interessiert.
zum Beitragmats
[Re]: Es geht um die "öffentlichen Feindbildmarkierung", steht ja groß und breit da. Es geht um unheilige rechte Allianzen, die mit durchaus faschistoiden Untertönen "Genderideologie" und "Wokeness" zu partikularen (oder sogar verschworenen) Strategien erklären, die angeblich das Ziel verfolgten, Volk und Gemeinschaft zu gefährden. Es geht darum, dass queere Personen von Vertretern ebendieser Allianzen öffentlich pauschal als Verfechter solcher "zersetzenden" Strategien dargestellt werden. Damit markiert man queere Menschen als Feinde einer fantasierten homogenen "Mehrheit" - und nimmt dabei billigend in Kauf, dass selbsternannten "Volksretter" Gewalt gegen diese Menschen als legitimes Mittel zur Verteidiger der angeblichen Mehrheit betrachten können. Letztlich sind diese Zuschreibungen aber nichts als die Fortsetzung von Vorurteil und Stigmatisierung queerer Menschen mit anderen Mitteln ... denn wenn sie schon im Sinne humanwissenschaftlicher Erkenntnis nicht mehr als minderwertig betrachtet werden können, so doch jetzt wenigstens als Leute, die Böses im Schilde führen ("die Mehrheit ideologisch umerziehen", "Kinder sexualisieren", "die deutsche Sprache zerstören" etc. pp.).
zum Beitragmats
[Re]: "In der Regel wird nach einer irgendwie bunten, multi-kulturellen Sub-Kultur(!) gesucht."
zum BeitragDiese Behauptung ist leider nur Klatsch und Tratsch.
mats
[Re]: Wow, das gerade so populäre Studies-Bashing.
zum BeitragUm zu recherchieren, dass es sich bei "Zwangsabilität" um eine wenig glückliche Übersetzung von "compulsory able-bodiedness" handelt, dürfte man kaum mehr als 20 Sekunden benötigen (wenn man es denn wirklich wissen will).
Wie lange haben Sie dgg. gebraucht, um Ihren Kommentar zu schreiben?
In Anschluss an Karl-Dieter Opp kann man nur sagen, dass es besser wäre, Gegenstände der Sozialwissenschaften mit "W5H75-1" oder "4-K3-yu" zu bezeichnen. Denn die Wahl von Fachbegriffen mit Nähe zu existierenden Alltagswörtern führt nur zu der Fehleinschätzung, man verstünde, was hier verhandelt wird, ohne sich mit der zugrundeliegenden Theorie oder der konkreten Forschung auseinanderzusetzen zu müssen. Mit demselben Herangehen könnte man aber auch die Physik als akademisch abgehoben und pseudowissenschaftlich kritisieren, da ja die Feldtheorie nur Unsinn über Felder erzählt (wo doch jede/r von uns ganz genau weiß, was ein Feld ist ... ich z.B. sitz grad auf meiner Bank und schau auf eins, also).
mats
[Re]: Das mag ja formal so sein, aber sorry: diese formale "Wahlfreiheit" hat mit der Lebenswirklichkeit von Kindern und Jugendlichen, die in freikirchlich organisierten, reaktionär-christlichen Familien und Gemeinschaften aufwachsen, nur wenig zu tun. Die Geschichten von Menschen, die als Jugendliche oder junge Erwachsene aus einem solchen Umfeld in die Fänge von selbsternannten Konversions"therapeutinnen" oder -"beratern" gerieten, füllen die Medien und mittlerweile ganze Bücher. Solange es diese authentischen Stimmen gibt, kann ich offizielle Verlautbarungen wie jenen der FeG nur als das übliche Piep-piep-piep-wir-haben-doch-alle-nur-lieb-Geschwurbel verstehen.
zum Beitrag"Wir kümmern uns um das Leid und die seelischen Verwundungen, die scharlatanische Umpolungsversuche in der Vergangenheit bei unseren jungen Anhängern angerichtet haben und übernehmen so Verantwortung" - das wäre mal ein Statement im Sinne einer Kirche Jesu.
mats
Ich gender wann und wo es mir gefällt. Und bin damit gerne Projektionsfläche für alle ("elitär", "woke", "weltverbesserungsuggerierend", "migrantenausschließend", "sprachverhunzend"), die aus welchem Grund auch immer eine nötig haben.
zum Beitragmats
[Re]: Das ist ein sehr wichtiger Aspekt, den Sie anführen. Die Sanktionen werden dazu führen, dass die Infrastruktur des Landes noch weiter in die Abhängigkeit von radikalen Christianisten gerät, die jetzt schon allerorts in Uganda Schulen und medizinische Einrichtungen finanzieren. Und was wohl werden die westlichen Hass-Sekten den ugandischen Kindern predigen?
zum BeitragDie Sanktionen sind billige Symbolpolitik, die eigentlichen Drahtzieher in den USA aber werden nicht beim Namen genannt. Das wäre wohl mit all seinen Konsequenzen im eigenen Land selbst Biden zu teuer.
mats
[Re]: Das ist schön. Ich spielte auch auf den kolportierten Satz an, nicht auf Sie. Dass sich gleichgeschlechtliche Orientierung nur im Bett abspielte oder trans Sein nur in irgendwelchen ärztlichen Beratungszimmern ist eben jene Reduktion auf angeblich Privates oder Intimes. Doch das ist Quatsch. Es ist Teil der sozialen Person und somit immer da, wenn ich mich in der Öffentlichkeit bewege. Und dass darüber gesprochen wird, ist wichtig: Gerade junge queere Menschen sind großen inneren und äußeren Kämpfen ausgesetzt und brauchen die Sichtbarkeit der älteren Queers. Vielleicht kann man denen das einfach mal zugestehen und die Info überhören - so wie man jeden Tag 1000 Infos hört und überhört, weil sie einen nicht interessieren.
zum Beitragmats
[Re]: "sexuelle Vorlieben"? Ich glaub das Problem ist nicht Überforderung, sondern Kontaktvermeidung als Ausdruck stumpfen Vorurteils. Ist denn die Partnerschaft der Personen aus Ihrem Umfeld bzw. deren partnerschaftliches Leben inmitten der Gesellschaft eine "sexuelle Vorliebe"?
zum Beitragmats
Ich schließe mich dem cis-Heten-Fanclub an, hab schon mal meine Poms rausgekramt. Macho! Macho! Gooooooo ... GO!
zum BeitragVielen Dank an Peter Weißenburger für die vielen schlaue Debattenbeiträge + alles Gute für die nächsten Projekte!
mats
"Psychiatrische Prüfungen, ob der Wunsch nach einem Leben im nichtgeborenen Geschlecht überhaupt legitim ist, darf es dann, so sieht das Gesetz es vor, nicht mehr geben"
zum BeitragDas, die Legitimität des Wunsches, hat kein Psychiater jemals geprüft - und konnte es auch gar nicht. Begutachtet wurden Leidensdruck und vermutete Stabilität der Geschlechtsinkongruenz auf Grundlage der Selbstauskunft der trans Personen.
Die rechtliche Begutachtungspflicht stammt aus einer Zeit, als man medizinisch Transgeschlechtlichkeit als unheilbare chronische Krankheit klassifizierte. Diese Beurteilung ist heute Geschichte, sie war aufgrund neuer wissenschaftlicher Evidenz unhaltbar geworden und wurde mit ICD-11 und DSM-5 angeschafft. Wenn man schon nach Legitimität fragt, dann doch bitte, auf welcher empirischen und normativen Grundlage also eine Begutachtung durch Psychiater legitim sein sollte.
Die Frage nach der Legitimität des Wunsches offenbart demgegenüber diese krude Suppe, in der Medizinisches, Rechtliches, Moralisches und Ideologisches mit Dogmatismus und evidenzfreiem Geraune vermanscht wird - und aus der wir gegenwärtig praktisch täglich serviert bekommen. Zur Objektivierung des zu lösenden Problems trägt diese Suppe jedenfalls nicht bei ... im Gegenteil.
mats
[Re]: Die Selbsterklärung ersetzt ja die frühere Praxis mit Gutachtern (wie sie im alten Transsexuellengesetz geregelt war). Das ändert aber nichts in der Sache: Wie früher die Gutachter, quasi an deren Stelle, erklären Sie die Übereinstimmung Ihrer Geschlechtsidentität mit dem nun gewünschten Eintrag. Der Staat besteht hier also weiterhin auf einer qualifizierten Aussage über die Übereinstimmung von Person und Eintrag, was m.E. völlig richtig ist (der Sache nach). Durch das SBGG werden die Betroffenen nun selbst zu dieser Aussage qualifiziert, was auch richtig ist (gesellschaftspolitisch).
zum BeitragZum Vergleich: Es ist etwas anderes, ob Sie beim Standesamt einfach Ihren Austritt aus Ihrer bisherigen Kirche erklären (wie es Praxis ist), oder ob Sie dort erklären (was in diesem Kontext natürlich nicht gefordert ist), dass die von Ihnen gewünschte Konfessionslosigkeit mit Ihrem (a)religiösen Leben und Ihrer weltanschaulichen Überzeugung übereinstimmt.
Zu den Quoten: Der jetzt beschlossene Entwurf enthält einen Passus, der eine nachträgliche Neuberechnung von Quoten nach Änderung des Geschlechtseintrags von den in ein Gremium Berufenen ausschließt.
Zum Zusammengereimten: Es wurden und werden gerade wohl mit Milliarden von Aufmersamkeitsminuten Missbrauchsszenarien fantasiert und haarklein diskutiert, auch von Seite der Medien. Wenn nur ein Bruchteil davon darauf verwendet würde zu verstehen, um was es rechtlich bei diesem Gesetz eigentlich geht, wäre der gesamten Gesellschaft geholfen.
mats
[Re]: Man lässt sich nicht "als Frau eintragen", sondern erklärt, dass die beantragte Änderung der eigenen Geschlechtsidentität am besten entspricht. Außerdem haben Änderungen des Geschlechtseintrags nach der Besetzung eines Gremiums keine Veränderung der Quote zur Folge.
zum BeitragEntsprechend Zusammengereimtes mag vielleicht absurd erscheinen, tatsächlich absurd ist aber das Zusammenreimen selbst.
mats
[Re]: Jetzt müssen Sie nur noch erklären, warum einige ihren Klassenkampf gegen Migranten und Flüchtlinge, gegen Frauen, gegen Queers und gegen Juden führen.
zum Beitragmats
Wie wär's mit einer Warnung vor der Warnung?
zum Beitrag"Der nachfolgende Warnhinweis enthält Passagen, die als bevormundend / umerziehend / linksgrünversifft betrachtet werden."
Das Nachfolgende muss ja dann keiner lesen. Es sei denn natürlich, man möchte in den Empörie-Klatschspalten der Online-Gazetten ganz vorne mithalten und nimmt dafür eine Blutdruckkrise mittleren Schweregrads in Kauf.
mats
[Re]: Oh, Eltern können mit voller Rückendeckung des Gestzes mit ihren minderjährigen Kindern noch sehr, sehr, sehr viel mehr machen, ohne dass sich die Kinder dagegen wehren können.
zum BeitragDavon abgesehen fällt dieses superschlimmste aller Tür-und-Tor-et-cetera-pp wohl auch unter die oben genannte Rubrik "Drohszenarien und Missbrauchsmöglichkeiten, die nicht auf empirischen Anhaltspunkten beruhen“.
Schade.
mats
[Re]: Die Schlechterstellung von Lebens- ggü. Ehepartnern wog einiges schwerer, wie sich an zahlreichen Urteilen der obersten Gerichte zwischen 2001 und 2016 zeigen lässt, die diese Schlechterstellung nach und nach (und aufgrund mühsamer und oft Jahre dauernder Klageverfahren durch Paare) beseitigten. Dieser offensichtliche Strukturfehler der Lebenspartnerschaft, d.h. Nicht-Offenheit für gemischtgeschlechtliche Paare, war kein bloßes Manko aufgrund mangelnden Willens oder Geschicks, sondern war expliziter politischer Wille: Man wollte um jeden Preis gleichgeschlechtliche Paare aus der Ehe ausgegrenzt halten.
zum Beitragmats
[Re]: Na, is doch schön, dass über zwei Personalien (eine davon historisch) wahres Herz und wahre Seele der Partei erkannt sind.
Muss man keine Parteiprogramme lesen, keine Anträge der AfD in Bundes- und Landtagen verfolgen, keine Aussagen aktiver AfD-Politiker in der Öffentlichkeit kennen.
So geht Politik heute. Schöne bunte Bilder.
zum Beitragmats
[Re]: Nachtrag: taz.de/Kriterium-f...ellt-weg/!5879800/
zum Beitragmats
[Re]: Nach geltendem EU-Recht ist die sexuelle Orientierung von den Mitgliedsstaaten als Fluchtgrund anzuerkennen, wenn Angehörigen dieser sozialen Gruppe bei der Rückkehr in ihr Heimatland schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen (übrigens auch von nicht-staatlicher Seite, wie z.B. durch Milizen oder religiöse Gerichte) drohen. Vgl. Darlegung der Magnus-Hirschfeld-Stiftung, mh-stiftung.de/202...aet/#Anerkennung01
zum BeitragIm konkreten Fall ist es schwierig, den Sachverhalt nachzuvollziehen, weil der Asylantrag der Tunesierin ja in Schweden gestellt und abgelehnt wurde und ihr Grenzübertritt nach Deutschland damit wohl nicht rechtens war.
Es kommt in verschiedenen europäischen Staaten immer wieder vor, dass queere Flüchtlinge abgelehnt werden, weil ihre Homosexualität ("Der Antragsteller sieht gar nicht schwul aus", eines vieler unrühmlicher Beispiele aus Österreich) oder die damit verbundene Verfolgung im Heimatland angezweifelt werden.
Immerhin hat die Ampel-Regierung mittlerweile die skandalöse, bereits 2013 vom EuGH als rechtswidrig eingestufte Praxis unterbunden, wonach queere Asyl-Antragsteller in der Vergangenheit mit dem Hinweis abgelehnt wurde, sie könnten ihre sexuelle Orientierung im Heimatland ja "diskret" ausleben. Der EuGH hat damals geurteilt, dass die sexuelle Orientierung ein nicht abtrennbarer Teil der sozialen Person ist.
mats
[Re]: Nachtrag: taz.de/Kriterium-f...ellt-weg/!5879800/
zum Beitragmats
[Re]: Forts.
zum BeitragUnd wie anders sollen die Menschen denn bitte ihre Anliegen und Nöte artikulieren wenn nicht über symbolische Praxis (CSD), sektionale Strukturen (LSVD, SPDqueer, etc.) und medial konstruierte Identitäten ("community")?
Vorschläge?
mats
[Re]: "nur weil sie ähnliche sexuelle Vorlieben haben"
zum BeitragDass man Menschen nicht auf das reduziert, was sie im Bett treiben, heißt vor allem, dass man hetero/lesbisch/schwul/bi nicht auf das reduziert, was Menschen im Bett treiben. Es geht darum, dass ich mit meinem Partner in die Kirche, zum Firmen-Sommerfest oder ins Fußballstadion gehen kann und dass wir dort selbstverständlich als Paar wahrgenommen werden wie jedes andere auch. Und ich möchte dort weder sexualisiert werden (indem andere fantasieren, was wir im Bett treiben), noch meine Gesundheit oder die meines Partners riskieren (nur weil jemand meint, er könnte uns wg. eines Merkmals abwerten, beleidigen oder uns eins in die Fresse geben).
Wie Gesine Schwan gesagt hat: Kollektive Identitäten sind die Pest. Stimmt. Diese Feststellung allein führt aber nicht weiter, wenn man nicht betrachtet, wie diese Identitäten zustandekommen.
Schon das Wort "homosexuell" ist eine externe Zuschreibung der sog. Mehrheitsgesellschaft, die die kategorisierte Minderheit sexualisiert. Die Eigenbezeichnungen "lesbisch" und "schwul" waren emanzipatorische Antworten darauf, die sich in dieser ihrer Aneignung von öffentlicher Sprache der Reduzierung auf das Sexuelle widersetzten. Meine Liebe, meine Partnerschaft, meine (Wahl-)Familie - das ist alles unabtrennbarer Teil meiner sozialen Person, und es ist immer da, wenn ich die Wohnung verlasse. Und das alles ist hetero, lesbisch, schwul, bi - und eben auch sehr viel mehr als Sex.
Es stimmt, dass das noch immer nicht begründet, welche Rolle ich gesellschaftlich einnehme, welche Werte ich teile, wie ich politisch ausgerichtet bin (das ist übrigens für alle kollektiven Gruppenidentitäten so, auch für "die Arbeiter" oder "die Senioren"). Es wäre aber ein Trugschluss daraus zu folgern, dass hetero/lesbisch/schwul/bi nicht gesellschaftlich oder nicht politisch wären. Sie sind es in höchstem Maße, zumindest solange es Diskriminierung und Gewalt auf Basis dieser zugeschrieben Identitäten gibt.
mats
[Re]: Forts.
zum BeitragUnd wie anders sollen die Menschen denn bitte ihre Anliegen und Nöte artikulieren wenn nicht über symbolische Praxis (CSD), sektionale Strukturen (LSVD, SPDqueer, etc.) und medial konstruierte Identitäten ("community")?
Vorschläge?
mats
[Re]: Ach, wie wird Ihnen das vom CSD aufgedrängt? Würd mich mal interessieren. Kriegen Sie CSD-Postwurfsendungen mit bauchfreiem Seite-1-Bild nachhausegeschickt?
zum BeitragCSD ist Emanzipation. Emanzipation fragt nicht um Erlaubnis. Zudem ist es ein nazisstischer Kurzschluss, dass alles, was in der Öffentlichkeit sichtbar wird, sich an mich richtete. Es geht beim CSD cor allem auch darum, dass queere Menschen *füreinander* sichtbar werden ... z.B. um wieder mal zu erleben, "So viele sind wir!"
Und interessant ist immer auch, dass Außenstehende oft nur an schrillen Queens und aufreizenden Fetish-Anhängern hängenbleiben. Die anderen 95% unauffällige Teilnehmer einschl. "Schüler für LGBT", die Regenbogenmamas und -papas mit ihren Kindern, die christlichen Gruppen... die sind einfach nicht so ergiebig für die Bestätigung eigener Vorurteile.
mats
[Re]: Mhmm, ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie meinen, dass Kindern in Land A ihre zweite Mutter rechtlich aberkennen zu lassen ein angemessene Reaktion auf einen überzogenen medialen Hype von LGBT in Land B ist.
zum Beitrag"In den vergangenen Jahren gab es auch viele Likes und positive Kommentare. Seit 2 Jahren ungefähr nehmen aber die Dislikes und gehässigen Kommentare zu."
Und? Das werden kaum die gleichen Nutzer sein, die mittlerweile nur leider völlig genervt von CSD und Regenbogen sind. Das Problem ist eher, dass diejenigen, die immer schon feindselig waren, es neuerdings ungehemmt in den Äther raushauen. Diese Konfrontation mit einer neuen Qualität von Hass und Verrohung, das geht nicht nur Queeren so, sondern auch Frauen generell in der Öffentlichkeit (Journalistinnen, Wissenschaftlerinnen), Politikern männlich wie weiblich etc.
mats
"Niemand redet so viel über LGBT wie Rechte, Militante und Autoritäre."
zum BeitragSehr gut auf den Punkt gebracht. LGBT Menschen haben an sich kein Problem damit, wer sie sind. Es sind diejenigen, die besessen sind von der Eigenart anderer (vielleicht haben sie selbst ja zu wenig davon?), die die Probleme schaffen.
Und der Großteil der LGBT Menschen wird in traditionelle Familie geboren wie alle Menschen, da können sich die Orbáns und Melonis heulend in die Faust beißen - das wird trotzdem so bleiben.
In diesem Sinne: Mütter, Väter, Schwestern, Brüder, Großmütter und Großväter aller Länder, vereinigt euch und jagt diese Zunft geiler Voyeuristen und Empöristen zum Teufel!
mats
Es geht eben vielen um eine kirchlich abgesegnete Schablone, nicht um Gott oder die Botschaft des Jesus von Nazaret. An einer Schablone darf man nicht kratzen.
zum Beitragmats
[Re]: Egal, was passieren wird auf diesem Planeten - Minderheiten werden daran schuld sein (oder die, die sich für diese einsetzen).
zum BeitragNur mal als Denkanstoss.
mats
[Re]: Vox hat angekündigt, auf Landesebene die Ehe für alle, die Adoption für gleichgeschlechtliche Paare sowie Diskriminierungsschutz rückgängig machen zu wollen. Das beträfe um die 3 Mio. Menschen. In Vox-regierten Bezirken wurden Filme und Theaterstücke zensiert, die queeres Leben thematisieren. LGBT-Rechte sind die jüngsten Minderheitenrechte, und sie werden von Faschisten und Reaktionären zuerst angegriffen. Regenbogenfahnen sind dabei nur Symbolik
zum BeitragAuf der anderen Seite steht, dass in Spanien in den letzen zwei Jahrzehnten die Unterstützung von LGBT in der Bevölkerung so hoch ist wie kaum irgendwo in Europa. Die Ehe für alle genießt dort eine traumhaft starke Zustimmung. Entsprechend frequent wird über regionale Vox-Auswüchse gegen LGBT berichtet.
mats
Was ist? Fällt der sonst so eloquenten taz-Kommune nichts ein dazu?
zum BeitragIch mach mir da keine Hoffnung. Sollten sie irgendwann in Europa wieder mit brennenden Fackeln durch die Dörfer ziehen, um die Häuser der "Andersartigen" niederzubrennen, werden die Linken und die Gemäßigten, bis auf wenige Ausnahmen, die Köpfe einziehen in der Hoffnung, dass sie selbst davonkommen. So war es schon einmal. Nur - diesmal ist die Bedrohung global. Und global wollen auch heute nur die Wenigsten ihr ins Gesicht sehen.
mats
[Re]: Mhmm ... ich glaube, hier ging es nicht darum, Erkenntnisse über Sonneberg und die Sonneberger zu gewinnen. Hier ging es um Emanzipation, und Emanzipation heißt, ungefragt Räume zu besetzen.
zum BeitragDas Trio von Pricilla, Königin der Wüste, fährt nicht im Fummel durch die australische Wüste um herauszufinden, ob Minenarbeiter tolerant sind, sondern weil sie sich von diesem sehr großen Teil ihres Landes nicht einfach ausschließen lassen.
www.youtube.com/watch?v=OroiRWIR2gQ
www.youtube.com/watch?v=ZreZzV7y18Y
mats
[Re]: Und was genau ist Ihrer Meinung nach der Grund dafür, dass dieses Wochenende 10 Männer in Bayreuth 6 Teilnehmerinnen des CSD bespuckt und nach diesen getreten haben? Angst? Mangel an Stille, Platz, Zeit?
zum BeitragUnd bei dem jungen Mann, der in Kreuzberg ein schwules Paar zu Boden prügelte? Mangel an Geld für persönliche Freiräume?
mats
[Re]: Sorry, auch dies hier
zum Beitrag"Dieser individualisierte Wettbewerb, das Herabschauen auf die anderen" und die, "die 'oben sind'"
ist mir zu sehr "gefühlte Wahrheiten über Kollektive, von denen wir genau wissen, dass es sie gibt (auch wenn uns grad persönlich niemand einfällt)".
Sie wollen das rohe Bürgertum mit Wohlstand zähmen, damit es nicht mehr so wütend sein und alles misshandeln muss, was irgendwie anders ist? Erzählen Sie das mal queeren Menschen in Uganda.
Aus meiner Sicht legt der Autor eine Zick-Zack-Rosinenspur durch ein hochkomplexes, historisch durchwurzeltes und versteintes Feld, und ich weigere sie zu picken, seine "wir", "sie", "wer", "die".
Und Ihre pick ich auch nicht.
mats
Okay, also junge Männer gehen reflexartig queere Personen klatschen, weil sie Leidtragende einer gesellschaftlichen Zerrüttung sind? Und Politiker zerrüten die Gesellschaft, indem sie Geschenke an Minderheiten austeilen, während sie die Mehrheit aushungern?
zum BeitragAbgesehen von all den historischen Verkürzungen und Verzerrungen (und dem Fehlen jeder internationalen Perspektive!) - wirklich erschreckend finde ich, dass der Autor kritiklos einem Dualismus Volk vs. Elite auf der einen Seite sowie dem Dualismus gruppenlose universale Mehrheit vs. gesellschaftslose partikulare Minderheit auf der anderen Seite das Wort redet.
Der Rechtspopulismus hat offenbar ganze Arbeit geleistet, denn er hat seine Kategorien durchgedrückt. Und mir graut vor dem Linkspopulismus, der hier als Antwort darauf beschworen wird.
mats
[Re]: Diese Leute haben aus Machtgeilheit dem Konservativismus das Herz herausgerissen. Jetzt sind sie die Anbeter und Vollstrecker eines Zombies. Und als solche benutzen sie "think of the children" als Beschwörungsformel in ihrem Voodoo: www.theguardian.co...servative-families
zum Beitragmats
"Kriegskommunismus"
zum BeitragMir ist nicht klar, wie sich diese links-autoritäre Politik in ihrer Legitimation von rechts-autoritärer unterscheiden soll. Auch die rechts-autoritäre beruft sich auf eine "sehr große Koalition" oder Mehrheit, welche sie dann aber dazu in die Pflicht nimmt, um z.B. die Klimakrise für nicht existent zu erklären oder Sprech- und Leseverbote in Schulen zu verfügen. Ist diese Büchse des befehlenden Herrschens erst einmal geöffnet, so fürchte ich, zerfallen die demokratischen Staaten in ein linkes und ein rechtes Lager, zwischen denen keine internationale Einigung mehr möglich ist.
Ich finde immer noch, dass die elementare Legitimation einer demokratischen Regierung darin besteht, dass sie sich in allen Entscheidungen um gesellschaftlichen Ausgleich bemüht - auch in Krisenzeiten. Dieser Ausgleich mag zwar z.B. während der Coronakrise nicht immer gelungen sein, aber Absicht und Anspruch waren vorhanden.
mats
Der letzte Absatz trifft genau den Punkt. Das Problem ist doch auch, dass jede diffamierende Äußerung, jeder Retweet einer Hass-Botschaft, jeder Unflat so viel mediale Aufmerksamkeit und somit Öffentlichkeit bekommt. Soviel Zuwendung hat der nervös zuckende und reflexhaft klickende Finger eines Nmecha nicht verdient. Geben wir lieber den vielen Spielern und Fans eine Stimme in der Öffentlichkeit, die sich tagtäglich solidarisch erklären und verhalten.
zum Beitragmats
[Re]: Das war schon mal anders, z.B. noch 2014 mit über 100.000 Teilnehmern bei der Istanbul Pride, vgl. joemygod.blogspot....bul-pride.html?m=1
zum BeitragDas war noch bevor Erdogan LGBT als Sündenbock auserkoren hat, den er billig dämonisieren kann, um mit reaktionären Kräften im Rücken seine Machtbasis auszubauen.
mats
"Soros habe 'ein Vermögen für den Versuch ausgegeben, die Ereignisse, einschließlich Wahlergebnissen, zu beeinflussen'"
zum BeitragHört, hört! Neues von Ungarns Troll-Politik. truestoryaward.org/story/88
mats
[Re]: Die Leser*innen sind nun mal Drag-Performer, und die Ankündigung richtet sich an Eltern.
zum BeitragWenn, dann kann man sagen, dass die Abfassung der Ankündigung in der gegenwärtigen Situation jedenfalls nicht klug war, in der Rechte nach jeder Gelegenheit Ausschau halten, queere Mensche zu verleumden und zu diffamieren.
mats
[Re]: Tolerieren heißt nicht Nicht-Kritisieren. Und "schon krass, ich finde es vor allem enttäuschend" ist auch eine Meinung. Tolerieren Sie sie?
zum BeitragWas die "Kernkompetenzen" betrifft - da sollen also die Sorge um Ausgegrenzte sowie die Bewahrung der Schöpfung nicht dazugehören? Seltsames Verständnis von Christentum ...
mats
[Re]: So kann man leicht dahertratschen, wenn man selbst in jede Kirche gehen kann und dort selbstverständlich aufgenommen wird. Wenn das Zugehen auf Menschen, die bisher ausgegrenzt waren, Zeitgeist ist, so muss ich mein altes Stoßgebet wiederholen: "Herr, gib uns Zeitgeist!"
zum Beitragmats
Vielen Dank für diesen informativen, sorgfältigvrecherchierten Artikel.
zum BeitragDie Entwicklungen in den USA sollten uns eine Warnung sein. Dorothee Bär und andere DeSantis-Höflinge fangen hier gerade an zu üben, wie man auf dem Rücken von Minderheiten seinen politischen Allerwertesten rettet, wenn die eigene bürgerlich-konservative Vision von Gesellschaft zu einer hohlen Kapsel vertrocknet ist.
mats
[Re]: Sie liefern ein Zerrbild, von hinten bis vorn mit falsche Aussagen durchsetzt. (i) Die frühen Christen (bis zur staatlichen Vereinnahmung des Christentums durch die Römer) waren vieles, aber sicher nicht gewalttätig. (ii) Sie verwischen, dass man historisch zwischen den jeweilig herrschenden weltlichen Mächten/Strukturen, den Kirchen und dem Bekenntnis/Glauben unterscheiden muss. (iii) Es gibt zahlreiche staatliche/föderale/kommunale Anlaufstellen und weltanschaulich neutrale Vereine, die Sektenopfer beraten.
zum BeitragEs ist nicht hilfreich, Christen pauschal anzugreifen, indem man ein Zerrbild ihrer Geschichte als "Geschichte von Gewalttätern" erzählt. In vergleichbarer Weise greifen nämlich die christlichen Extremisten homosexuelle Menschen an, indem sie ihre Geschichte als "Geschichte der Sodomiter" erzählen.
Gegenhass ist auch Hass, Gegenpropaganda ist auch Propaganda. Die wahren Mittel gegen Hass und Propaganda sind Aufeinanderzugehen und unermüdliche sachliche Differenzierung.
mats
[Re]: Ihren Universalismus in Ehren, aber es gibt nunmal Christen und Christen. Und töten kann man auch ohne Steine, z.B. durch Ausschluss aus Familien und der Gesellschaft, Verdammung zu Obdachlosigkeit und Armut, Ausschluss aus der medizinischen Versorgung - und nicht zuletzt durch das konzertierte Bewerben von Kriminalisierung und absurder Strafmaße.
zum BeitragDas irre Dogma "Homosexualität ist Sünde" hat unzählige Menschen getötet, und es tötet noch immer.
mats
"Ugandas Präsident Yoweri Museveni rief im Februar ein Expertenkommitee ein. Darin waren Ärzte, Genertiker und Psychologen. Sie erklärten ihm, Homosexualität und Transidentitäten seien wie eine Krankheit, die sich korrigieren lasse."
zum BeitragFrüher hielt man sich Hofschranzen. Heute hält man sich Gutachter. Historie des Kontrafaktischen ...
mats
[Re]: Gegen diese Einschätzung ist nichts zu sagen. Uch verstehe nicht, wie man sich in solchen Zeiten selbst so ein Ei legen kann.
zum Beitragmats
[Re]: Ich unterstelle Ihnen auch gar nichts. Mir geht's um diese ständige Irrationlisierung der Debatte, um die Umdeutung von Befürchtungen in vermeintliche Fakten, um das Vermischen von Dingen, die nicht zusammengehören. Beispiel: Monatelang wurde (auch hier) die urbane Legende vom schottischen Sexualverbrecher erzählt, der flux sein Geschlecht wechselte, um in ein Frauengefängnis verlegt zu werden. Nonsense und Panikmache, nichts davon hat so stattgefunden.
zum BeitragDann der beliebte Verweis auf umstrittene Behandlungsmethoden von trans Jugendlichen - die mit dem Selbstbestimmungsgesetz rein gar nichts zu tun haben. Das Gesetz regelt ausschließlich den Personenstand. Das wissen Sie doch, oder?
Und Sie werden vielleicht verstehen, dass Ihre spontane Assoziation von Pädosexualität mit dem Kampf um sexuelle und geschlechtliche Selbstbestimmungsrechte bei mir viele böse Erinnerungen weckt. Von den "Verführung der Jugend"-Legenden der §175-Verfechter über die klerikale Legende vom homosexuell-seilschaftenden schwarzen Schaf, das allein für den Kindesmissbrauch in der Kirche verantwortlich sein sollte, bis zum 2017 medial gehypten Generalverdacht, Schwule wollten nur Kinder adoptieren, um sie zu missbrauchen, hat man die Pädo-Verleumdung gegen Homo-Rechte in Stellung gebracht. Und jetzt geht es mit "Grooming"-Legenden gegen trans Rechte.
Was die "Schleimspur" betrifft ... hier geht es längst nicht mehr nur um eine verantwortungsvolle, sachliche Debatte. Hier geht es darum, dass eine international durchorganisierte und durchfinanzierte Gruppe von Reaktionären mit einem beachtlichen medialen Aufgebot an Propaganda versucht, die Uhren zurückzudrehen und uns unsere hart erkämpften Rechte wieder wegzunehmen, um die alte Gesellschaft der Ungleichheit wiederherzustellen. Und in diesem Kampf um die Macht und die Zukunft meiner Kinder zähle ich auf Sie!
mats
[Re]: Sie wollen allen Ernstes einen irren politischen Vorstoß von Einzelpersonen und einzelnen regionalen Parteiverbänden vor 40 Jahren mit dem regulären Gesetzgebungsverfahren für das Selbstbestimmungsgesetz 2023 gleichsetzen, das auf ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts sowie auf eine Intiative des Bundesrats zurückgeht, zu dem über Jahre unterschiedliche Experten und Verbände angehört worden sind und das auf die Erfahrungen von mittlerweile 20 Ländern zurückgreifen kann, in denen ein ähnliches Gesetz bereits verabschiedet wurde und teilweise seit vielen Jahren in Kraft ist?
zum BeitragTut mir leid, aber für mich gehört das, was Sie hier schreiben, genau zu diesem Geraune, von dem Peter Weissenburger schreibt. Jeder kann sich hinstellen und über andere raunen heute, Plattform dazu überall, geschenkt. Aber gehen Sie mal hin und helfen Sie persönlich einem/r trans Jugendlichen in Not, das ist eine völlig andere Nummer.
mats
[Re]: Nein, das indische Oberste Gericht hat den Paragraphen 2018 außer Kraft gesetzt: taz.de/Gerichtsurt...n-Indien/!5531031/
zum BeitragSie beziehen sich auf ein anderes, früheres Urteil, vgl. de.wikipedia.org/w..._Strafgesetzbuches
"Das Bestrafen der Intimsphäre ist ohne Zweifel weitaus übler, als diese aus der Öffentlichkeit heraus zu halten."
Das sehe ich, zumindest in den meisten Fällen, anders. Selbst in Ländern, in denen Homosexualität kriminalisiert ist, können z.B. Opposition und NGOs oft für eine Verbesserung der rechtlichen Situation eintreten. In Russland ist dies nicht mehr möglich.
Ansonsten haben die Aspekte, die ich oben aufgezählt habe, mit "Intimsphäre" objektiv nichts zu tun (z.B. wissenschaftliche Erkenntnis). Auch gehören z.B. Partnerschaft und Familie unabtrennbar zum einer sozialen Person dazu, und die soziale Person ist die Grundlage aller Öffentlichkeit. Hier herrschen in Russland schlichtweg Zensur, Diskriminierung, politische Verfolgung und staatliche Willkür.
mats
[Re]: 1. In Indien ist Homosexualität seit 2018 nicht mehr krminalisiert. Gleichgeschlechtliche Partnerschaften sind auf dem Weg: taz.de/LGBTQ-in-Indien/!5922948/
zum Beitrag2. Dass es bei den russischen Anti-LGBT-Gesetzen darum ginge, "intime Privatsachen" (ganz gleich welcher Couleur) aus der Öffentlchkeit zu halten, ist Propaganda. Der Propaganda-Trick ist dabei, alles zu sexualisieren, was gleichgeschlechtliche Orientierung ausmacht: Liebe, Partnerschaft, Familie, wissenschaftliche Erkenntnis, schulische und mediale Aufklärung, soziale Jugend- und Lebenshilfe, Kunst, Literatur, Musik, die Möglichkeit zur Teilnahme am gesellschaftspolitischen Diskurs und zum Artikulieren politischer Forderungen. All das wird einfach zu "Sex" und damit als in der Öffentlichkeit unerwünscht erklärt. Wenn ich als Mutter sage, dass mein Sohn schwul sei und ich kein Problem damit habe, kann ich mich strafbar machen. Schwule Küsse werden aus Filmen und Serien herausgeschnitten, Bücher aus Buchhandlungen und Büchereien entfernt. Von Gleichbehandlung kann keine Rede sein, es geht um nichts weniger als um die bewusste und zielgerichtete Schaffung von Ungleichheit. Dass dabei die "traditionelle Familie" verteidigt würde, ist eine Lüge. Auch queere Menschen stammen aus traditionellen Familien. Jetzt aber gibt es Kinder zweiter Klasse - und damit auch Familien zweiter Klasse, die nicht über ihre Kinder, Geschwister, Enkel öffentlich reden dürfen.
mats
[Re]: Der Artikel ist hier ungenau. Die Berliner Staatsanwaltschaft hat tatsächlich festgestellt, dass die *Ziele* der Klimaaktivisten grundgesetzlich gedeckt sind. Dass die Aktionen selbst Straftaten einschließen, steht nicht in Frage. Erheblich sind letztere aber nicht.
zum Beitragmats
[Re]: Sorgeberechtigte und -verpflichtete Eltern können ihre Rechte und Pflichten gut wahrnehmen, indem sie im Einzelfall für ihre Kinder entscheiden. Dazu müssen sie nicht bestimmte gesellschaftliche Gruppen als "Kindeswohlgefährder" verleumden und nach der Einschränken der Freiheitsrechte dieser Gruppen trachten. Auch queere Menschen haben sorgeberechtigte und -verpflichtete Eltern, die für das Wohl ihrer Kinder sorgen wollen und müssen. Queere Menschen sind selbst sorgeberechtigte und -verpflichtete Eltern für ihre Kinder. Und generell wollen viele sorgeberechtigte und -verpflichtete Eltern für ihre Kinder, dass sie mit Kenntnis von und Respekt für andere aufwachsen. Wie werden deren Anliegen und Rechte gewürdigt, wenn selbsternannte Verfechter des "Kindeswohls" herumlaufen und Stimmung machen dagegen, dass die Lebensrealität queerer Jugendlicher überhaupt nur gezeigt und erzählt wird?
zum BeitragWas die medizinische Debatte um die richtige Behandlung von trans Jugendlichen damit zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht. Es gehört zum wissenschaftlichen Fortschritt, dass um Erkenntnis gerungen wird. Auch die Möglichkeit dieses Fortschritts ist bedingt durch Freiheit.
mats
[Re]: Kennen Sie die "die Form der Darbietung" aus eigener Anschauung? Also waren Sie schon mal auf einer Drag Story Hour? Dann können Sie uns vielleicht aus erster Hand berichten?
zum BeitragUnd vielleicht können Sie erklären, was "sexualisieren" in diesem Kontext heißen soll ... in seiner mir bekannten psychologischen Bedeutung heißt es ja "in der Wahrnehmung einer Person einseitig auf sexuelle Aspekte fixiert".
mats
[Re]: "Die Anderen wollen eine gerechte Welt für jedes Volk für sich."
zum BeitragSoweit das die Rechte charakterisieren soll ist das Sand-in-die-Augen-Streuen. Nicht einmal eine völkische Rechte würde je davon ausgehen, dass die bloße Zugehörigkeit zum Volk bereits gleiche Rechte oder Gerechtigkeit bedingt. Stattdessen propagiert die Rechte die Ungleichwertigkeit und Ungleichberechtigtheit bestimmter Gruppen innerhalb der Gesellschaft.
Vergröberung mag handliche Formeln ermöglichen, geht aber an der Sache vorbei. Und die Sache ist, dass politische Bewegungen sich leicht im Dagegensein verbinden, während sie die Widersprüche und Unvereinbarkeiten zwischen ihren jeweiligen Prinzipien und Zielen, d.h. ihrem Dafürsein, ausblenden.
mats
[Re]: "allerdings weder rechts noch konservativ"
zum BeitragVolle Zustimmung, hier kippt der Beitrag das Kind mit dem Bade aus. Mansour kritisiert ja auch nicht generell den Islam oder generell Religion, sondern nur deren radikale Auslegungen sowie die Tatsache, dass der deutsche Staat unkritisch mit radikalen muslimischen Gruppierungen zusammenarbeitet, ohne die Folgen (z.B. wachsende Misogynie, Antisemitismus, Queerfeindlichkeit sowie ein steigendes Risiko für Radikalisierung unter männlichen muslimischen Jugendlichen) zur Kenntnis zu nehmen.
mats
[Re]: Sprachliche Äußerungen sind immer nur kontextgebunden zu verstehen, etwas anderes gibt es nicht. Und jedes Gericht wird prüfen, ob die Äußerungen des N-Worts (was "N" hier bedeutet, können Sie sich aussuchen) im gegebenen Kontext dazu angetan war, einen anderen zu beleidigen, oder eben auch nicht.
zum BeitragSorry, für mich geht es hier nicht um die ausschweifenden N-Wort-Erörterungen von Herrn P., die sind in ihrer selbstgerechten (oder durchaus "woken") Michael-Kohlhaasigkeit einfach nur peinlich. Aber mit dem Judenstern-Vergleich hat sich dieser Herr vollends aus dem gesellschaftlichen Konsens verabschiedet. Und das hat er ja auch eingesehen, nachdem ihm engste Freunde die Unterstützung aufgekündigt haben.
Schön wäre noch, wenn er jetzt auch noch reflektieren würde, wie er früher mit seinen zynischen und vorurteilsbeladenen Äußerungen Kriegsflüchtlinge, ältere Menschen und queere Menschen in ihrer Würde verletzt hat.
mats
[Re]: Tja, da müssen Sie die Demonstranten fragen. Ich hab nicht "Nazi" gerufen, und ein solches Wort würde mir nicht über die Lippen kommen, um einen anderen politisch zu diffamieren.
zum BeitragTrotzdem finde ich die Unterstellung, dass jemand, der "Nazi" brüllt, den anderen automatisch mit NS-Verbrechern gleichsetzt, für ziemlich weit hergeholt. Wenn man den gängigen heutigen Sprachgebrauch ansetzt, dann ist das so nicht haltbar.
mats
[Re]: Palmer ist Politiker, bekleidet ein Amt, war Mitglied und bekanntes Gesicht einer politischen Partei. Er steht in der Öffentlichkeit eben nicht nur für sich als Einzelperson, sondern trägt bei allem, was er öffentlich sagt und tut, Verantwortung für die Menschen und Institutionen, die er vertritt.
zum BeitragAnsonsten ist zu sagen, dass "Nazi" hier wohl eher als Schimpfwort für eine Person mit rechtsextremen politischen Ansichten verwendet wurde und nicht die Anhängerschaft zum Nationalsozialismus unterstellt. Das kann man als unangemessene Relativierung der NS-Verbrechen werten, ist aber im Sprachgebrauch allgemein so üblich - ganz unabhängig vom Fall Palmer.
mats
[Re]: Die Verwendung des N-Worts ist nicht verboten. Rechtlich sankioniert ist nur, andere Menschen zu beleidigen. Ob eine Beleidigung vorliegt, entscheiden Gerichte im Einzelfall.
zum BeitragHier, im Gegensatz, geht es um gesellschaftliche Werte und Normen, die sich über lange Zeiträume entwickeln und nicht einfach durch einmalige politische Entscheidungen verändert werden können. Und jetzt ist großes Trara um abwertende Fremdbezeichnungen für ethnische Gruppen, deren Nicht-Verwendung angeblich die individuellen Feiheitsrechte beschneiden soll. Gleichzeitig schneidet die internalisierte Zensur-Schere in unseren Köpfen aber tagtäglich unzählige Wörter aus unserer Konversation, und nur weil die entsprechenden Normen älter und uns mittlerweile so selbstverständlich sind, käme niemand auf die Idee, deshalb die Gefährdung der Grundrechte zu beschwören.
Langer Rede kurzer Sinn: Von "halt einfacher" kann keine Rede sein.
mats
[Re]: Nein, weder die berichterstattenden Nachrichtendienste noch die großen Fraktionen des EU-Parlaments, die gerade in einem Brief an die EU-Kommission Schritte gegen das Gesetz gefordert haben, sind zu blöd um zu verstehen, was im Gesetzestext steht. Dort steht in Kapitel III §50, dass in einem "Missbrauchsmeldesystem" gemeldet werden kann, wer u.a. "(da) die verfassungsmäßig anerkannte Rolle von Ehe und Familie" oder "(db) [...] [das] Recht [der Kinder] auf eine ihrem Geburtsgeschlecht entsprechende Identität" in Frage stellt.
zum BeitragDie Formulierungen (z.B. "in Frage stellen") sind schwammig, Sanktionen gegen die gemeldeten Personen werden nicht definiert. Das alles wird innerhalb und außerhalb Ungarns sehr wohl verstanden. Und auch wird verstanden, dass dieses Gesetz angetan ist, ein Klima des Misstrauens und der Angst in der Gesellschaft zu schüren, wie die Präsidentin Katalin Novák kritisiert.
Des Weiteren ist zu erwähnen, dass bisherige ungarische Gesetze bereits die Adoption, die Stiefkindadoption und die Inanspruchnahme von Reproduktionsmedizin durch gleichgeschlechtliche Paare verbieten sowie generell die Heiminsemination. Dies alles natürlich unter der wohlfeilen Behauptung, Kinder schützen zu wollen, während man die wissenschaftliche Erkenntnis über die gesunde Entwicklung von Regenbogenkindern mit ideologischen Argumentationen in den Wind schlägt.
mats
[Re]: Ich habe großen Respekt vor Luise Pusch, ich bin im Studium mit ihrer Arbeit großgeworden, wir haben sie damals noch gegen die ältere Generation von DozentInnen (ja, Frauen und Männer) verteidigt. Bemerkenswerterweise war damals schon das Standard-Wegwisch-Argument, dass man durch Änderung der Sprache nicht ändern könne, was in den Köpfen sei - und natürlich das ahistorische Ist-alles-doch-nur-Grammatik-Argument. Finden Sie heute alles noch genauso wiedergekäut. Im Nachhinein würde ich jederzeit bezeugen, dass wir im Gegensatz zu dieser ollen Unkerei, längst Zeuge eines tiefgreifenden gesellschaftlichen Umdenkens und einer Sensibilisierung im Umgang mit unterschiedlichen Gruppen geworden sind.
zum BeitragUmso entsetzter war ich, im Interview Puschs Argumentation mit dieser medial gehypten und sachlich bis zur Unkenntlichkeit verzerrten Anekdote in Schottland lesen zu müssen. An Menschen, die Maßstäbe setzen, hab ich eben hohe Erwartungen.
mats
[Re]: Im englischen Wikipedia-Artikel zur "Gender self-identification", Abschnitt "Academic Research" sind ein paar Artikel verlinkt: en.wikipedia.org/w...#Academic_research
zum BeitragEinen Überblick zu den Erfahrungen in Argentinien findet sich z.B. hier: www.gleichstellung...eine-frauenrechte/
mats
Davon, dass sich die "Erkenntnis" über eine angebliche Missbrauchsgefahr von Selbstbestimmungsgesetzen "international immer mehr" durchsetzte, kann keine Rede sein. 12 Staaten haben bislang solch ein Gesetz, einige davon bereits seit mehreren Jahren. Spanien und Finnland haben gerade eben nachgezogen. Aus keinem dieser Länder wird Missbrauch berichtet.
zum BeitragDie von Pusch als "rechtskräftig verurteilter Vergewaltiger" bezeichnete Isla Bryson ist seit 2020 in geschlechtsangleichender Therapie. Die zeitweilige Verlegung in ein Frauengefängnis erfolgte nicht auf Grundlage des vom schottischen Parlament beschlossenen Selbstbestimmungsgesetzes, sondern durch Entscheid der zuständigen Behörde Scottish Courts and Tribunal Service auf Grundlage bestehender Richtlinien. Die Behörde hat die Entscheidung mittlerweile revidiert. Was in solcherart Einzelfallargumentationen stets ausgeblendet wird ist, dass der Strafvollzug auch mit cis weiblichen Sexualstraftäterinnen umgehen muss (und auch laufend umgeht). Davon bei Pusch natürlich wieder mal kein Sterbenswort.
Ich verstehe nicht, warum sich eine Luise Pusch als Wissenschaftlerin sowie als eine Frau, die erfahren hat, was es bedeutet, wenn der Tratsch von Männern bestimmt, wie Frauen wären und was Frauen zu seien hätten, nicht in Grund und Boden schämt für diesen Tratsch, den Sie uns hier auftischt (und den man in 30 Minuten redlicher Recherche für sich korrigiert hat).
mats
[Re]: Es ging aber bei den Maßnahmen nicht primär darum, schwere Verläufe bei Kindern und Jugendlichen zu reduzieren, sondern darum, generell die Ausbreitung des Virus in der Gesamtbevölkerung für eine gewisse Zeit unterhalb einer bestimmten Schwelle zu halten. Untersuchungen z.B. in Österreich haben sehr wohl gezeigt, dass gerade unter Kindern mit einer hohen Rate subklinischer, d.h. nicht erkennbarer Infektionen zu rechnen ist, die durchaus weitergetragen werden können.
zum BeitragWas die Certainty anbelangt: die war für Studien mit negativen Ergebnissen ebenso schütter. Die Frage ist, woran sich Politiker halten können, solange die Lage unübersichtlich ist. Schließlich ist ihre Aufgabe, Schaden von der Bevölkerung abzuwenden.
Meine Frage bleibt also: Inwiefern hat der Richter in seinem Urteil all diesen Faktoren Rechnung getragen? Wie Sie zitieren: "ohne daß dem ein Nutzen für die Kinder selbst oder Dritte gegenübersteht" ... auf welcher sachlichen Basis genau hat er das entschieden?
mats
[Re]: Unabhängig von Legislative und Exekutive, aber nicht unabhängig von Verfassung und geltendem Recht. "Unabhängig" heißt ja nicht "frei flotiettend", der gesellschaftliche Auftrag ist klar definiert und bindend.
zum Beitragmats
[Re]: Schön rausgepickt die passenden Institutionen und Aussagen, aber so einfach ist die Sache nicht. Die Ergebnisse der Studien zwischen 2020 und 2022 haben widersprüchliche, aber eben auch positive Effekte durch Maßnahmen an Schulen nachgewiesen, z.B. auch auf die Zahl der Krankenhausaufenthalte gemessen an der Gesamtbevölkerung. Eine gute Übersicht gibt die S3-Leitlinie zur Prävention und Kontrolle
zum Beitragder SARS-CoV-2-Übertragung in Schulen: register.awmf.org/...chulen_2022-10.pdf
In der Leitlinie werden übrigens auch erwartbare psychosoziale Folgen von Maßnahmen für Kinder und deren Familien explizit berücksichtigt.
Inwiefern hat der Richter diese Evidenzen in seinem Urteil berücksichtigt? Inwiefern ist er für eine fachliche Bewertung dieser Evidenzen sowie von möglicherweise daraus ableitbaren Maßnahmen überhaupt kompetent? Hat er Gutachter bestellt? Wenn ja, welche?
Und natürlich sind verordnete Maßnahmen politisch, was auch sonst? Der Irrtum ist nur zu glauben, man müsste nur das Richtige über die Sache wissen, dann wüsste man auch automatisch, was zu tun ist. Das ist *niemals* so.
mats
[Re]: Medizinische Versorgung und Pflegeangebote werden heute diversifiziert - Alter, Geschlecht, ethnische Herkunft und kultureller Hintergrund, Milieu. Das ist aber jetzt schon lange so.
zum Beitrag"besonderen Bedarfe für uns reklamieren, als wäre unsere sexuelle Orientierung eine Behinderung"
Nö. Frausein ist keine Behinderung, Altsein ist keine Behinderung, Türkischstämmigsein ist keine Behinderung ... was für eine abstruse Idee, darauf muss man erst mal kommen.
mats
[Re]: Naja, mit "Küchenpsychologie" haben Sie's selbst herausgefordert. Differenziert ist anders
zum Beitragmats
[Re]: "Kann man da nicht eine Gruppe bilden von Pflegebedürftigen"
zum BeitragKann man machen - wenn Sie sicherstellen, das die queeren alten Menschen nicht durch die Gruppen erneut Ablehung und Abwertung erfahren, wie sie es in der ersten Hälfte ihres Lebens erlitten haben.
Nur zu!
mats
[Re]: Ach, immer diese "Wir-sind-doch-alle-gleich"-Leier ... Schwule Männer, die heute 80 Jahre alt sind, haben 50 Jahre ihres Lebens unter der Androhung des §175 verbracht. Ihre Renten sind niedriger als im Bundesdurchschnitt, und persönliche negative Erfahrungen aus der früheren Lebenszeit führen dazu, dass sie Regelangebote weniger wahrnehmen. Zudem leben sie in Seniorenheimen unter Gleichaltrigen, die mehr negative Einstellungen ggü. queeren Personen haben als der altersunabhängige Schnitt. Alles längst erforscht und belegt (Stichwort "Altersforschung").
zum Beitragmats
[Re]: Da gibt es für nichts festzuhalten. Die Frage bleibt, woher ein Täter sich die Legitimation nimmt, einen anderen mit "Du bist kein richtiger Mann" zu beschimpfen, bevor er ihn totprügelt. Strukturelle Abwertung, Ausgrenzung und Ungleichbehandlung einer Gruppe äußern sich eben nicht nur in allgemeinen politischen Positionen, staatlichen Gesetzen oder gesellschaftlichen Normen, sondern immer auch in den Handlungen von Individuen ggü. Mitgliedern der Gruppe. Und so tragen alle, die öffentlich "Das sind keine richtigen Männer / Frauen" propagieren, ihr Scherflein dazu bei, dass die Strukturen so sind, wie sind, und dass Ängsten, Ressentiments oder Aversionen ggü. trans der Boden bereitet wird.
zum Beitragmats
Ich halte das Urteil für ausgewogen - und im Hinblick auf die Möglichkeiten, eine erzieherische Wirkung auf den Täter zu entfalten, sogar für beinahe weise. Die Frage ist, was denn die Erwartung wäre an eine Einstufung als queerfeindliche Tat. Strafverschärfung? Steht rechtlich auf ziemlich dünnem Eis, und die Anschlussfrage wäre, was das bringt. Malte macht es nicht wieder lebendig, leider. Politisches Statement zugunsten des Minderheitenschutzes also? Sind Gerichte denn dafür zuständig?
zum BeitragIch stimme mit dem Autor darin überein, dass es Unfug ist anzunehmen, ein sich selbst als schwul sowie (zumindest bewusst) nicht als queerfeindlich wahrnehmender Täter könne keine queerfeindliche, d.h. gegen die Gruppenzugehörigkeit des Opfers und generell gegen die ganze Gruppe gerichtete Tat begehen. Aber es gibt nunmal kein objektives, allein in der äußerlichen Handlung begründetes Kriterium für gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, sondern nur die Motivlage sowie gesellschaftliche Werte und Normen.
Der Täter sagt über sich, er sei schwul und nicht queerfeindlich eingestellt. Er hat Menschen auf dem CSD als mit Ausdrückend beleidigt, die man gemeinhin als queerfeindlich einstuft, und einen queeren Menschen totgeschlagen. Das ist ein Widerspruch. Ein am Prozess beteiligte Psychiaterin hat sich diesem Widerspruch genähert, indem sie *als Möglichkeit* eine vom Täter unbewusst unterdrückte Identität als Handlungsmotiv in den Raum stellte (wohlwissend vermutlich, dass das spekulativ bleiben muss).
Meine Meinung ist, dass es nicht Aufgabe des Gerichts und der Sachverständigen ist, diesen Widerspruch zu lösen. Es ist Aufgabe des Täters, zusammen mit jenen Personen, die ihn in Zukunft dabei unterstützen. Diese Chance hat er jetzt. Malte aber hat er alle Chancen genommen.
mats
[Re]: US-amerikanische evangelikale Sekten sind der treibende Motor der mörderischen LGBT-Verfolgung in vielen afrikanischen Ländern. Systematisch werden Riesensummen aus US für Hasskampagnen bereitgestellt, vgl. z.B. www.opendemocracy....ristian-right-50m/
zum BeitragPrediger, die in europäischen Ländern bereits Einreiseverbot haben, konzentrieren ihre Propaganda auf Afrika.
Die Regierungen dieser afrikanischen Länder hören nicht auf, sich lautstark "eine Einmischung des Westens zu verbitten", wenn sie mal wieder ein neues Hassgesetz erlassen. und faseln dann von "Kolonialismus". Gleichzeitig lassen sie ihr Land zu kuturellen und gesellschaftlichen Kolonien der radikalen US-Sekten und der Far Right umgestalten.
mats
[Re]: Mhmm, ich weiß nicht. Wer andere Menschen sexistisch, homophob oder rassistisch abwerten will, um sich selbst aufzuwerten, findet immer eine "coole" Rationalisierung - dafür braucht er das Mainstream-Argument nicht.
zum BeitragIch finde aber auch, dass die konzertierten Aktionen gezwungen wirken. Sollen doch diejenigen, die voll dahinterstehen, einfach machen, unaufgeregt, ohne erhobenen Zeigefinger - und unabhängig davon, ob andere Spieler mitziehen oder nicht. In der Ruhe liegt die Kraft.
mats
[Re]: Ich meine, um mir wirklich treu bleiben zu können, muss ich fähig sein dazuzulernen. Bloßes Festhalten an meinen Positionen von gestern, während die Welt sich verändert, finde ich nicht erstrebenswert.
zum BeitragPutin ist eben kein Gorbatschow ... er ist nicht einmal ein Breschnew. Und dies ist eben auch nicht das Wiederaufleben des Kalten Krieges - auch, wenn sich dieses falsche Paradigma medial gut verkaufen lässt. Es ist eine völlig neue Situation mit neuen Akteuren, anderen Werten, die auf dem Spiel stehen. Es braucht also neue Antworten.
Ob "mehr Kampfflugzeuge in die Ukraine schicken" eine gute Antwort ist, kann man mit Recht bezweifeln. Aber "Frieden schaffen ohne Waffen" taugt eben auch nicht mehr, wenn ein Aggressor mit seinem Arsenal bereits mitten im Nachbarland steht.
Ich finde Konservativismus dann immer am schwächsten, wenn er vor den neuen Gegebenheiten die Augen zumacht, damit er seine gestrigen Antworten an die Frau / den Mann bringen kann. Das gilt übrigens auch für die alte Sache mit dem Stiefkindadoptionsrecht, die Rüdiger angesprochen hat. Das hätte auch eine Antje Vollmer 2004 schon besser wissen können, wenn sie sich mit der Lebensrealität von Regenbogenfamilien wirklich auseinandergesetzt hätte. Stattdessen hat sie im Tagesspiegel überkommene Vorurteile verbraten.
Für mich bleibt sie eine zwiespältige Figur.
mats
[Re]: Sie halten die Gleichberechtigung der Frau, die Akzeptanz gleichgeschlechtlicher Paare und die Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs in der Kirche für Zeitgeist? Da bleibt einem nur zu beten: Herr, gib uns Zeitgeist! Leere Rede vom Heiligen Geist haben wir genug.
zum Beitragmats
Manche Worte brauchen Zeit, um ihre Wirkung zu entfalten. Soweit ich das in der internationalen Presse verfogt habe, schaut die ganze Welt (und nicht nur die katholische) auf das, was da in den letzten Tagen, Wochen und Monaten auf den Synodalversammlungen diskutiert und verabschiedet wurde. Den Fels anzuschieben ist schwer. Und vielleicht braucht es noch ein paar Anläufe (aus anderen Ländern z.B. auch), damit er ins Rollen kommt. Aber er wird rollen, dass ist für mich ausgemacht - ins Wegsalbadern oder Totschweigen führt kein Weg zurück.
zum BeitragLiebe Daniela Ordowski, ich wünsche Ihnen, dass Sie Kraft und Zuversicht rasch zurückgewinnen. Achten Sie jetzt auf sich.
mats
[Re]: Es ist leider sehr beliebt, die Stigmatisierung und Ausgrenzung von queeren Menschen in der katholischen Kirche zu einem persönlichen Problem dieser Menschen zu machen. Ist es aber nicht, es ist ein Problem aller Katholiken.
zum BeitragGestern hat der Synodale Weg mit großer Mehrheit Segnungsfeiern für gleichgeschlechtliche Paare beschlossen. Es ist das "Gusto" der Kirchenbasis und der Bischöfe, ihre Kirche geradezubiegen.
mats
[Re]: Äh-hm ... nein. Die geäußerte Befürchtung war, dass Männer das Selbstbestimmungsgesetz missbrauchen, indem sie ihren Geschlechtseintrag nur deshalb auf weiblich ändern, um sich legalen Zugang zu Frauentoiletten zu verschaffen.
zum BeitragDiesen Mann möcht ich sehen (und wie er die Personenstandsänderung Arbeitgeber und Finanzamt mitteilt)!
mats
[Re]: Es wurde halt nicht genau nachgedacht, was "ihr Geschlecht zu definieren" genau heißt. Es soll eben nicht heißen, "ich bin hier eben mal Frau, um den Quotenvorteil abzugreifen". Ich finde es normal, dass man bei neuen Regelungen erst einmal von den Erfahrungen ausgeht, die man hat (und das waren vermutlich die Erfahrungen der trans Menschen bei den Grünen). Wenn dann neue Erfahrungen, z.B. mit Missbrauch, dazukommen, muss man die Regel differenzieren - aber nur so weit, wie mensch gerade vorausschauen kann. Ich denke, der Spruch des Bundesschiedsgerichts lässt genau diesen Spielraum für die Zukunft, denn es "regt" ja nur "an".
zum Beitragmats
Wer die ersten 20, 30 Jahre seines Lebens mit medialen Boy-meets-girl-Abziehbildchen gefüttert wurde kommt leicht in die Position, seine eigene Indoktriniertheit als objektive Wirklichkeit zu verteidigen und jede Äußerungen der Wirklichkeit von anderen als Indoktrination. Aber das geht uns im Prinzip allen so, jeder hat halt seine Brille. Was mich eher beunruhigt ist die rechtspopulistische Rhetorik der Reviews: Es genügt heute vielen, den "woke"-Joker zu spielen - und schon haben sie die Lebenswirklichkeit anderer Menschen negiert, ohne sich wirklich damit auseinandergesetzt zu haben.
zum BeitragEs kann aber auch erwähnt werden, dass sich momentan auf IMDb viele in Reviews melden, die die Serie und explizit den Handlungsstrang um Bill und Frank als herausragend verteidigen. Also: unaufgeregt weitermachen, das Selbstverständliche selbstverständlich zeigen. Der Weg ist der richtige.
mats
[Re]: Sitzen Sie nicht der rechten Propaganda auf: Die Einlassregelung eines Saunabetriebs auf Basis der Geschlechtsmerkmale war bisher schon, ist heute und bleibt auch in Zukunft möglich. Betreiberinnen haben Hausrecht. Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz AGG, dass hier immer wieder als Drohkulisse bemüht wird, hat solche Fälle tatsächlich geregelt, AGG § 20 ermöglicht Ungleichbehandlung aus sachlichem Grund. Zu den sachlichen Gründen gehört auch, dass die Ungleichbehandlung "dem Bedürfnis nach Schutz der Intimsphäre oder der persönlichen Sicherheit Rechnung trägt".
zum BeitragAnsonsten ist zu sagen, dass Ihre Annahme, trans Menschen würden mit einem die anderen überbügelnden Willen an Orte gehen wollen, an denen sie nicht willkommen sind, fernab jeder Realität liegt. Tatsächlich ist es für manche Trans schwer bis unmöglich, unbehelligt eine öffentliche Toilette aufzusuchen. Das ist das wirkliche Problem.
mats
[Re]: Natürlich, jede/e, die/der über den Fall des Sexualverbrechers in Schottland in den Medien gelesen hat, weiß jetzt Bescheid. Oder?
zum BeitragIn Schottland (wie auch bei uns) wird über Unterbringung von Trans im Strafvollzug im Einzelfall entschieden. Hierzu gibt es entsprechende Verordnungen.
In welchen Gefängnissen und wie werden übrigens cis weibliche Sexualstraftäterinnen untergebracht, die sich an Mädchen/Frauen vergangen haben? Wissen Sie's?
Und immer wieder: Aus den mittlerweile 14 Ländern, die bereits ein Selbstbestimmungsgesetz haben, wird von solchem Missbrauch nicht berichtet. Und einige Länder haben es schon viele Jahre.
"Sorry, aber wir Frauen, also schwache, schmalschultrige Biofrauen mit weichen Muskeln, die sich deutlich langsamer bewegen können als Männer, die müssen vor unter Testosteron Einfluss aufgewachsen Triebtätern geschützt werden"
Trans Frauen haben ggü. cis Frauen ein wesentliche erhöhtes Risiko, Opfer einer Sexualstraftat zu werden. Das mit den Muskeln ist wohl eher ein Klischee als ein Argument.
mats
[Re]: Ich denke, der Faktor ist eher die enge Bindung an eine Kirche, die queere Menschen abwertet und stigmatisiert, als "Religion" im Sinne von persönlicher Religiosität. Zumindest wird das in der Forschung so differenziert.
zum Beitragmats
[Re]: Na, dann ist doch super, dass hier gar niemand von Sex spricht oder schreibt, Sam Smith nicht, der Artikel nicht, ich nicht, nur ... nun ja.
zum Beitragmats
[Re]: Der Großteil der 1933 in deutschen Städten verbrannten Bücher dürften wohl keine Bestseller gewesen sein. Und also?
zum Beitragmats
[Re]: Die Erinnerung an queere Verfolgte war überfällig. Punkt.
zum BeitragVielleicht kann man das einfach mal ohne den bei diesem Thema üblichen "Ja, aber ..."-Reflex stehen lassen und den Betroffenen vorbehaltlos zugewandt und empathisch ein Stück Würde zurückgeben.
mats
[Re]: Fühlen Sie sich also schon sexualisiert, wenn ihr Kollege von seinem Ehemann erzählt? Wenn es so ist, dann kann ich Sie beruhigen: Dann wurden Sie nämlich auch früher schon immer laufend sexualisiert, zum Beispiel von ihren Kolleginnen, die von ihren Ehemännern erzählten. Sie haben es bloß nicht bemerkt (und bemerken es vielleicht immer noch nicht).
zum BeitragAlso: Nichts hat sich geändert, nichts nimmt irgendwie gesellschaftlich zu. Das einzige, was sich ändert, ist, dass Menschen, die immer auch schon mit da waren, aber unsichtbar gemacht wurden, jetzt sichtbar werden.
mats
[Re]: Danke! Genau so ist es. Die Verbreitung der Mär, dass Repräsentation, Anerkennung, Gleichstellung und rechtlicher Schutz einer Minderheit ja nur sehr wenigen nützen würde, ist nichts als eine Strategie der Marginalisierung.
zum BeitragDie Mär beruht zudem auf der falschen (und für manche auch äußerst bequemen) Vorstellung, dass Menschen, die benachteiligt werden, ja ein spezielles Problem hätten. Nein, es ist die Gesellschaft, welche bestimmte Gruppen benachteiligt, die ein Problem hat - und zwar ein generelles, das jeden betreffen kann.
mats
[Re]: "Und zu diesem Glauben gehört auch die Ablehnung von Schwulen und Lesben."
zum BeitragDas ist wiederum nur Dogmatismis, der nicht der Realität entspricht. In vielen Gemeinden ist das längst keine Frage mehr, dass queere Menschen dazugehören.
"Wem das nicht gefällt, der soll gefälligst austreten"
Ich lebe in einem sehr katholischen Umfeld, und ich kenne eine Menge Katholiken, die innerlich längst aus der vatikanischen Amtskirche ausgetreten sind - und umso engagierter in ihrer Gemeinde tätig sind. Es ist eben nicht so schwarz-weiß, wie Sie es darstellen.
Es ist mir schon öfters aufgefallen, dass Kritiker der Kirche mit eben jenem Dogmatismus argumentieren, wie er von Fundamentalisten und Hardlinern in der Kirche vertreten wird. Das erscheint mir widersinnig. Vielmehr sollte man gerade als Kritiker die vielen Personen wahrnehmen, die innerhalb der Kirche kritische Positionen vertreten. Zu diesen gehört mittlerweile immerhin eine stattliche Anzahl katholischer Theologen und Amtsträger in Deutschland.
mats
[Re]: "Aber meinen Sie, die afrikanischen oder asiatischen oder auch nur italienischen Bischöfe kümmern sich darum, was ein paar Leute im Heimatland Luthers sagen?"
zum BeitragJa, früher oder später wird es sie kümmern. Der Widerspruch dieser Diskriminierung ist der gegenwärtigen Lehre inhärent, und er ist eklatant. Auch der Papst weiß das: www.katholisch.de/...zung-homosexueller
Die Menschheitsgeschichte hat schon ganz anderen dogmatische Bullshit fallen sehen, z.B. die Gottgegebenheit der Stände (einschließlich der Leibeigenschaft) qua Geburt. Wer würde das heute noch vertreten wollen ... afrikanische Bischöfe etwa?
mats
[Re]: Mhmm, ich frage mich, ob Sie Kirchen-Erfahrung haben. Menschen werden in Kirchen, Gemeinschaften und in einem Glauben groß. Sie fühlen sich verbunden, arbeiten ehrenamtlich in der Kirche, später ergreifen sie einen Beruf im kirchlichen Umfeld. Es ist ihre Heimat.
zum BeitragWas Sie als Lösung vorschlagen ist, sich doch einfach dem Heer der Heimatvertriebenen anzuschließen und aufzugeben. Warum aber sollten immer diejenigen, die für Gerechtigkeit kämpfen, alles aufgeben und den Hardlinern und Hetzern das Feld überlassen? Sich hinstellen, seine Situation schildern, Empathie und Solidarität suchen - Out in Church hat gezeigt, wieviel das bewirkt.
mats
[Re]: "Warum werden die nicht einfach Protestanten?"
zum BeitragWeil "die" genug davon haben, sich rumschubsen zu lassen. Ganz einfach.
'Such dir doch einfach eine andere Schule, wenn dir nicht gefällt, dass du hier gemobbt wirst.'
'Such dir doch eine andere Arbeitsstelle, wenn dir nicht gefällt, dass du hier blöd angemacht wirst.'
'Such dir doch eine andere Kirche, wenn dir nicht gefällt, was die über dich predigen.'
'Such dir doch ein anderes Land, wenn dir nicht gefällt, dass du hier politisch verfolgt wirst.'
Nöp. Ich bleibe.
mats
[Re]: Seh ich genauso. Gläubige sind ja keine Konsumenten von kirchlichen Angeboten - die Gläubigen *sind* die Kirche. Und queere Gläubige gehören mit dazu und können sagen, was sie brauchen und wünschen, können mitgestalten wie alle anderen auch.
zum Beitragmats
[Re]: "ist eine 'Transition' oder Transformation einer ganz anderen Art"
zum BeitragIch verstehe nicht, was das mit dem Beitrag / dem Thema zu tun hat. Natürlich haben auch queere Christen an der Begegnung mit Jesus teil und erleben Veränderung dadurch. Aber in der Kirche wollen sie akzeptiert und aufgenommen sein so, wie sie geschaffen sind, wie sie leben und wie sie lieben. Es ist in diesem Fall die Kirche, die einer Transformation bedarf.
mats
[Re]: ... war Antwort auf BENEDIKT BRÄUTIGAM
zum Beitragmats
"Da Homosexuelle deutlich öfter von HIV oder Hepathitis betroffen sind"
zum BeitragDa fehlt der entscheidenden Zusatz: "statistisch im Durchschnitt" deutlich öfter. Die Annahme, dass Homosexuelle unabhängig von ihrem Risikoverhalten allein durch ihre sexuelle Orientierung ein erhöhtes Risiko hätten, ist falsch.
Ginge man aber tatsächlich rein nach der Statistik über demographisch Gruppen, hätte man guten Grund, z.B. auch heterosexuelle Personen über 50 Jahre ausschließen: www.zeit.de/wissen...a-virus-gesundheit
mats
[Re]: ... war Antwort auf BENEDIKT BRÄUTIGAM
zum Beitragmats
[Re]: Ja, das ist die Frage. Wie geht es den darauf Angewiesenen damit, dass schon bald die gleiche Sicherheit von Blutkonserven gewährleistet wird wie bisher, nun aber ohne bestimmte Gruppen von Spendern pauschal zu stigmatisieren?
Eine andere Frage ... Wie ging es den darauf Angewiesenen bisher mit Blut von Heteros, die sich noch nie in ihrem Leben haben testen lassen, geschweige denn jemals über den Status ihrer Sexualpartnerinnen Bescheid wussten? Und die darüber auch in Fragebögen zu keinem Zeitpunkt jemals Rechenschaft ablegen mussten?
zum Beitragmats
"'Joseph Ratzinger hat politisch gewirkt. Seine Angehörigen müssen daher hinnehmen, dass er politisch bewertet wird', so Reichel."
zum BeitragEin wahres Wort gelassen ausgesprochen. Gilt im Übrigen auch für Personen anderer Berufsstände, die gerne mal im Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit stehen und dort persönliche politische Botschaften unter dem Deckmäntelchen ihrer Zunft und deren gesetzlich verbrieften Freiheitsrechten abzusetzen versuchen, z.B. Künstler*innen, Wissenschaftler*innen, etc.
mats
[Re]: Ja, es gibt auch viele in den USA, die vor der Bevölkerungsgruppe der Schwarzen Menschen schützen wollen. Es gibt eine klar Evidenz dafür, dass dort überproportional viele Straftaten und insbesondere schwere Straftaten von Schwarzen begangen werden.
zum BeitragSo. Und jetzt wenden wir uns wieder einem dem Jahr 2022 (oder fast 2023) angemessenen Maß an Differenzierung zu. Herkunft und soziales Milieu sowie damit verbundene soziale Benachteiligung, also z.B. Armut, geringe Bildung und Berufschancen, sind bekannte Einflussfaktoren für Jugend- und Erwachsenenkriminalität. Was also bleibt vom Stereotyp des „Schwarzen Kriminellen“ übrig, wenn diese Faktoren berücksichtigt werden?
Und jetzt haben wir da dieses populäre Stereotyp vom „(pseudo-)trans Täter“. Zunächst einmal haben trans Frauen (mit oder ohne Penis und Hoden) ein besonders hohes Risiko, selbst Opfer von sexueller und häuslicher Gewalt zu werden - höher noch als das von cis Frauen. Für die Behauptung hingegen, trans (oder vorgebliche trans) Personen würden inklusive Einrichtungen ausnützen, um cis Frauen nachzustellen oder sexuelle Gewalt anzutun, gibt es keine Evidenz. Ebenso gibt es keine Evidenz für einen nennenswerten Missbrauch von Personenstandsänderungen aus denjenigen Ländern, die Selbstbestimmungsgesetze erlassen und teilweise bereits seit vielen Jahren in der Praxis haben, darunter Dänemark, Schweden, Irland, Portugal, Argentinien.
Sehen Sie sich die Forschungsliteratur zum Thema "Sexuelle Gewalt/ Sexueller Missbrauch" der letzten 30 Jahre an. Die bekannten Risiken dafür, Opfer oder Täter zu werden, reflektieren geschlechtliche und sexuelle Identität, aber nicht (zumindest nicht primär) Genitalien. Z.B. haben gender-non-konforme Kinder und Jugendliche ein deutlich erhöhtes Risiko, Opfer von sexuellem Missbrauch zu werden - und das betrifft Mädchen wie Jungen.
mats
[Re]: Das an sich (die gute Absicht) kann kein Argument zu einer Sachdiskussion sein. Man hat Jahrzehnte lang Homosexuelle in den Knast gesteckt und ihre sozialen Existenzen vernichtet unter der "guten Absicht", Kinder und Jugendliche zu schützen. Letztlich hat man sich dabei aber in der Sache auf fatale Weise geirrt (also fatal für die Opfer dieser Verfolgung).
zum BeitragRowling bleibt schon verantwortlich dafür, wenn sie einer Bevölkerungsgruppe bestimmte Absichten oder Gefährdungspotentiale unterstellt, ohne dafür eine nachprüfbare Evidenz anführen zu können. Man stelle sich nur mal vor, es ginge um eine andere Gruppe, z.B. um Juden.
mats
[Re]: Als ehrlich gesagt weiß ich nicht, wovon Sie schreiben. Das Konzept "Geschlecht" dürfte wohl mehrere Tausend Jahre älter sein als das, was wir heute aus der Humanbiologie über Fortpflanzung wissen, Beispiel: die weiblichen Keimzellen wurden erst 1827 entdeckt.
zum BeitragDass das Konzept Geschlecht bereits in den frühen Zivilisationen weit mehr umfasste als bloße Fortpflanzungsaspekte belegen Gesetzestexte seit der frühesten Antike. Der Begriff "Geschlecht" ist da längst definiert - ganz ohne Biologie.
Und auch heute ist Ihr und mein Konzept von Mann und Frau kein vornehmlich biologisches, denn wir haben kein Problem, Frauen und Männer im Alltag zu erkennen (oder glauben das zumindest), ganz ohne den Umstand, von jedem/r erst einen Gen-Test, einen genitalen Ultraschall-Befund oder einen Fertilitätsnachweis verlangen zu müssen.
Identität ist jedenfalls keine Konkurrenz zu physischer Existenz, wie Sie das darstellen, sondern beides ist immer zusammen da, sobald Menschen eine Gesellschaft bilden. Geschlechtliche Körper ohne geschlechtliche Identität gibt es nicht, denn sobald ich in der Gesellschaft auftrete, wird mir von anderen eine Identität zugeschrieben, "Mann/Frau", "Erwachsener/Kind", "un/gebildet", "arm/reich" etc.
Was für Umverteilungsansprüche Sie nun daraus abgeleitet sehen wollen erschließt sich mir nicht. Toiletten für alle? Trans*Frauen rein in die Frauenquoten, Trans*Männer raus aus den Frauenquoten? ...
mats
[Re]: Es steht nicht die Biologie zur Disposition, sondern die Wissenschaft als Selbstbedienungsladen für rhetorische Winkelzüge, die darauf abzielen, den eigenen Alltagspositionen einen "faktischen" Anstrich und damit mehr Gewicht zu geben.
zum BeitragErstens spricht die Wissenschaft - und damit auch die Biologie - nicht mit einer Stimme, so wie es ja so gern dargestellt wird. Wissenschaft besteht im Disput der unterschiedlichen Positionen und Stimmen - nicht aber in jenem imaginierten Chor von Frauen und Männern in weißen Kitteln, der permanent dogmatische Halbsätze absondert, die vor Erkenntnis nur so triefen.
Zweitens sehe ich nicht, worauf sie das "erst recht nicht" zu gründen vermögen. Inwiefern können sie nachweisen, dass die Methodik der einen Disziplin der Erforschung ihres Gegenstands weniger gerecht wird als die Methodik der anderen Disziplin bez. ihres Forschungsgegenstands? Nur los, ich bin gespannt.
mats
[Re]: Das Problem von Rowling ist ihre Besessenheit: www.theguardian.co...of-sexual-violence
zum BeitragTrans* tragen noch immer ein mehrfach erhöhtes Risiko, Opfer sexueller Gewalt zu werden, als cis Männer und Frauen. Sachlich einen Standpunkt zur öffentlichen Debatte vorzutragen geht anders.
mats
[Re]: Also erstens zählt die Biologie (die Schnittbereiche Biophysik und Biochemie einmal ausgenommen), nach konventioneller Definition nicht zu den exakten Naturwissenschaften. Viele Aspekte ihres Gegenstands, d.h. der Natur bzw. der Sphäre des Lebens, sind eben gerade nicht exakt-mathematisch quatifizierbar. Vielmehr hat die Biologie, um mit der unauflösbaren Komplexität des Lebens umzugehen, Methoden entwickelt, welche sich exakten Methoden annähern, z.B. mithilfe kausaler Gesetze.
zum BeitragZweitens ist im Anschluss daran in der Biologie auch mehrdeutig, was Geschlecht ist, denn in der Natur ist das entsprechend vielschichtig: 1. "biologisches Geschlecht" als generelles Fortpflanzungs-Merkmal von Organismen, 2. "biologisches Geschlecht" als konkretes Merkmal (Veranlagung) eines individuellen menschlichen Körpers, männliche oder weibliche Keimzellen zu produzieren, und 3. "biologisches Geschlecht" als konkrete Ausprägung geschlechtstypischer Körpermerkmale eines Individuums.
Die von Ihnen proklamierten Tatsachen sind demnach ganz gewöhnliche weltanschauliche Glaubenssätze. Die Biologie als Wissenschaft können sie nicht dafür reklamieren.
mats
[Re]: "die mehr Personen in dieser Gesellschaft betreffen?"
zum BeitragRein rechnerisch betrifft Diskriminierung von LGBT bereits mindestend 25 Prozent der Bevölkerung, wenn man nur die engsten Anehörigen mittechnet. So wie Armut eben auch nicht nur diejenige Person allein betrifft, die wirtschaftlich schlecht gestellt sind.
Sobald man die populistische Blase verlässt und sich den betroffenen Menschen zuwendet versteht man das.
mats
[Re]: Ich glaube das ist ein Missverständnis. Es geht nicht darum, dass nur Betroffene über ihre Belange sprechen dürfen oder sogar die Gesetzesvorlagen in ihrer eigenen Sache erstellen. Es geht darum, dass sie gehört und ihre Anliegen erst genommen werden. Das ist ja gerade die Aufgabe der Nicht-selbst-Betroffenen: ergebnisoffen fragen, empathisch zuhören, die unterschiedlichen Anliegen respektieren, schließlich zum Wohle aller entscheiden.
zum Beitragmats
Sehe ich genaoso. Fatal für einen sachlichen Diskurs erscheint mir Schwarzers Hinwegsprechen über die Jugendlichen, anstatt diese selbst zu Wort kommen zu lassen. Als Feministin sollte ihr noch in Erinnerung sein, wie Männer früher über Frauen hinweggesprochen und unter sich ausgemacht haben, wie Frauen angeblich seien und was ihnen zustehe. Schwarzer hat viele trans Freund*innen? Warum bringt sie sie dann nicht mit zu ihren Auftritten und lässt sie selbst für sich sprechen? Stattdessen spannt sie sie als stumme und unsichtbare Zeugen ihrer eigenen angeblichen Autorität ein.
zum Beitragmats
[Re]: Eine Einstufung als Hassverbrechen ist in den US unabhängig von der Zugehörigkeit des Täters zu irgendeiner bestimmten Gruppe oder auch zur selben Gruppe wie die der Opfer. Allein die Motivation des Täters ist ausschlaggebend. Das ist realitätsnah und klug, denn der menschenfeindliche Hass frisst sich mitunter auch in die Herzen und Gehirne von Angehörigen einer betroffenen Gruppe. Der Einzelne aber bleibt selbst verantwortlich für sein Tun.
zum BeitragAll das aber wird erst einmal zu prüfen sein.
mats
[Re]: Danke für diesen Aspekt, den ich bisher nicht kannte.
zum BeitragMan sieht: "der" Islam, wie er aus Europa heraus fantasiert wird, ist nichts als ein Spiegel. Es ist halt immer schwieriger, sich mit selbst auseinanderzusetzen, als mit dem Finger auf das Fremde zu zeigen.
Aber fremd oder nicht: Mich interessiert nicht, welche Begründungen Katars Offizielle (oder andere Offizielle anderswo auf der Welt) vorbringen, warum dort Gruppen von Menschen drangsaliert werden. Es ist scheiße und sonst nix.
mats
[Re]: Danke für Ihre Antwort. Genau, es ist eben nicht nur eine andere, vielleicht etwas rückständige Kultur, die diese menschenfeindliche Gewalt hervorbringt, die aber in sich durchaus ihre Berechtigung hätte. Sondern es ist eine jetzige, supermoderne Kultur voller eklatanter Widersprüche (Widersprüche, die bestimmte Menschen dieser Kultur ihr Wohlergehen, ihre Gesundheit oder sogar ihr Leben kosten).
zum Beitragmats
[Re]: Da haben Sie recht, der Begriff ist eigentlich untauglich. Wenn, dann sollte man von der "finsteren frühen Neuzeit" sprechen, die mit der Etablierung der Inquisition im 13. Jh. beginnt. Mit dieser beginnt u.a. auch die Jahrhunderte andauernde "Sodomiter"verfolgung. An den Folgeerkrankungen dieses Wahnsinns laborieren wir heute noch rum.
zum BeitragDanke für den Hinweis.
mats
[Re]: Ich mache den Westen mitnichten verantwortlich für das Erstarken des Fundamentalismus im Islam. Es ist schlichtweg eine historische Tatsache, dass fundamtentalistische Strömungen erst mit der Kolonialisierung zu erstarken begannen. Historisch ist auch belegt, dass erst die Kolonialmächte durchsetzbare homophobe Gesetze in den islamischen Raum brachten. Es wäre also auch denkbar gewesen, jene Gesetze nach Ende der Kolonialzeit als "unislamisch" wieder abzuschaffen, wenn andere, gemäßigte Kräfte an der Macht gewesen wären.
zum BeitragDie Sache ist komplexer als "Der oder jener hat Schuld!".
mats
[Re]: Für den Anfang empfehle ich einfach mal die Internetsuche "homoerotische Dichtung Islam", z.B. de.qantara.de/inha...wahnsinn-zur-beute
zum BeitragFür Persien gibt es hier einen ausführlichen Überblick: www.iranicaonline..../homosexuality-iii
Sowohl in arabischen als auch persischen Kulturen war die Päderastie nach antikem Vorbild gesellschaftlich etabliert (z.B. in der Armee). Insofern ist auch hier eine Fortsetzung der Antike zu erkennen, wie auch z.B. in der Wissenschaft.
Ansonsten halte ich es für wenig zielführend, mit dem Finger auf Suren oder Hadithe zu zeigen, wenn man den historischen Kontext nicht berücksichtigt. Dazu empfehle ich die Schriften von Thomas Bauer, insbesondere "Die Kultur der Ambiguität"; für eilige: www.youtube.com/watch?v=_bU6pWCuHoQ
mats
[Re]: Das ist so (und ja wohl auch allgemein bekannt). Und ohne das herunterzuspielen ist diese rechtliche Benachteiligung nach 1969 in D bei Weitem nicht das Gleiche wie die Androhung von Haftstrafen bis zu 7 Jahren oder öffentlicher Auspeitschung für einvernehmlichen Sex unter Erwachsenen, unter deren Deckmantel queere Menschen in Katar durch Polizei und Beamtenschaft erpresst, verschleppt, misshandelt und verfolgt werden.
zum Beitragmats
[Re]: Ich habe für viele Dinge Verständnis - und finde sie trotzdem menschenverachtend und widerwärtig sowie unbedingt und ausdauernd kritisierenswert.
zum BeitragDer Islam ist in seiner Geschichte überhaupt nicht mit dem Christentum zu vergleichen. So etwas wie ein "finsteres Mittelalter" hat es im Islam niemals gegeben. Vielmehr knüpfte die islamische Kultur über ein Jahrtsusend lang an die erkenntnisoffene antike Gesellschaft an. Auch geschlechtliche Minderheiten hatten da durchaus ihren Platz - in Kunst und Literatur lange sogar einen prominenten. (Zu der Zeit wurden Schwule bei uns in Europa öffentlich verbrannt.)
Das Erstarken der ultrareligiösen Hardliner im islamischen Raum begann erst zu Zeiten der Kolonialisierung. Und ich sehe nicht, warum man jene Hardliner aus der Verantwortung lassen sollte für menschenverachtende Praxis. Schließlich sind Wissenschaft und Erkenntnisstand für alle Völker und Kulturen gleichermaßen über die letzten 50, 100 Jahre fortgeschritten, das ist ja kein europäisch-westliches Geheimwissen. Und wenn es darum geht, das Auto reparieren zu lassen, greift man auch in Katar gerne auf den Fortschritt zurück und sagt nicht "das Auto ist vom Dämon besessen" oder einen anderen Blödsinn.
Ich werde jedenfalls nicht aufhören, diese Widersprüche zu benennen - egal ob hier oder anderswo auf der Welt.
mats
[Re]: "Bis zum 11. Juni 1994 war Homosexualität gemäß $ 175 StGB auch in Deutschland noch eine Straftat"
zum BeitragSelbst Sigmar Gabriel hat mittlerweile eingesehen, dass diese Aussage falsch ist. Vgl. taz.de/Menschenrec...in-Katar/!5891519/
Homosexuelle Handlungen unter erwachsenen Männern wurden in D bereits 1969 entkriminalisiert. Das ist jetzt mehr als ein halbes Jahrhundert her.
mats
[Re]: "die außer gewissen Aspekten der Sexualität oder Geschlechtsidentität nichts gemeinsam haben"
zum BeitragAuch das stimmt nicht. Es gibt z.B. Gemeinsamkeiten in der sozialen Situation, in der queere Menschen aufwachsen und leben - und welche anders auf sie einwirkt als auf nicht-queere Menschen.
"Wer von queerer Kultur spricht, spricht queeren Menschen ihre Individualität ab."
Nein. Wer z.B. von jüdischer Kultur spricht, spricht auch nicht Menschen jüdischen Glaubens ihre Individualität ab.
Ihre Posts sind durchdrungen von Dogmatismus, es gibt keine Differenzierung, nur Schwarz-Weiß. Dabei verkennen Sie die Realität und Wirksamkeit gesellschaftlich konventionalisierter Kategorien. Darüber, ob eine solche Kategorie herbeigeredet ist, kann man spekulieren. Das ändert aber nichts daran, dass sie von zumindest einem Teil der Gesellschaft genutzt und verstanden wird.
mats
[Re]: "Fußball ist genau so queer oder nicht queer wie der ESC, Abba ist genau so queer oder nicht queer wie Metallica."
zum BeitragIhren humanistischen Universalismus in allen Ehren - aber so stimmt das nicht. Es gibt durchaus Selektionseffekte, von Sport über die Berufswahl bis zu Wahl von Profilfotos. Das lässt sich wissenschaftlich nachweisen.
Dass die Zusammenhänge dahinter komplex sind, meist nichts direkt mit dem Individuum und seinen Merkmalen zu tun haben, und dass es wünschenswert ist, dass das alles in Zukunft an Bedeutung verliert, steht auf einem anderen Blatt. Nur Wegreden allerdings führt m.E. nicht zum Ziel.
mats
Gegen die Hetze kann man was tun, z.B. zur Gegendemo gehen: m.facebook.com/events/1252304662218527
zum Beitragmats
[Re]: Ich wüsste nicht, warum Heteros nicht queer sein könnten. Als "Othering" sehe ich eher, wenn man Schubladen auf "homo/trans exclusive" aufmacht. Queer ist für mich alles, was konventionelle, gesellschaftlich mehrheitlich nicht hinterfragte Schablone von Geschlecht und geschlechtlicher Anziehung in Frage stellt. Insofern halte ich z.B. viele Schwule für wenig queer, wenn sie sich in den Status quo "nur" eingliedern und damit sogar stützen ... was seine Berechtigung hat, aber halt nicht queer ist. Stattdessen läuft die "Queer-Linie" für mich eben queer zum Status quo - über hetero cis trans homo hinweg.
zum BeitragMeine bescheidene Ansicht ...
mats
Weiterfeiern muss man auch, wenn all die Allies wieder mal schweigen (die gestern noch so eloquent diskutierten, wie ihre schwulen Kumpels Winnetouch fänden und was daraus abzuleiten sei).
zum Beitragmats
Ein solches Vorgehen ist ehrlos. Ich schäme mich so für mein Land, das tut richtig weh.
zum Beitragmats
[Re]: Sorry, aber die unbelegte Unterstellung, dem Regime sei sowieso egal, wie die Volkabstimmung ausginge, Hauptsache der Opposition würde eins ausgewischt, verstehe ich durchaus so. Vollständig unberücksichtigt z.B. bleibt im Artikel die jahrelange Arbeit des Cuban National Center for Sex Education, initiiert von Mariela Castro, LGBT-Anerkennung in der Bevölkerung durch Aufklärung zu stärken. Auch die Auskopplung des Familienrechts aus dem Verfassungsreferendum 2019 hat für öffentliche Diskussionen gesorgt. Rhetorische Figur ist hier, wenn, dann eher der nicht so explizit benannte, aber implizit ausgeführte Pinkwashing-Vorwurf an die Regierung.
zum Beitragmats
Vielleicht aber ist auch das kubanische Volk nicht so blöd und gar nicht so willig als billiges Stimmvieh zu missbrauchen, wie Artikel und Kommentare das unterstellen.
zum BeitragWas völlig außer Fokus gerät ist, dass Kuba damit jetzt eine Insel ist in der Machismo- und Homophobie-Hölle dieser Weltregion.
mats
Alles nur oberflächliche, opportunistische Kostümierung - denn merke: Deine wahre Identität kannst du niemals verbergen.
zum Beitragwww.youtube.com/watch?v=bGUd-dhEy_k
mats
[Re]: Mhmm, gute Idee. Nur wer genau soll hier über sich selbst lachen? Schwule Indianer?
zum Beitragmats
Man sollte nachsichtig sein mit den alten Komödchen-Zeiten, ist doch das Zerrbild der lächerlichen Tunte seit den späten 60ern schlicht aus der nackten Panik der Cis-Hetero-Männer heraus geboren. Denn wenn er
zum Beitragi.pinimg.com/origi...6eef714e126250.jpg
ein Auge geworfen hat auf dich und deinen Allerwertesten ... mit zugekrampfter Rosette macht Mann nun mal immer so eine furchtbar schlechte Figur vor den Mädels. Da hilft dann nur noch, sich das lustige Märchen von der lächerlichen Tunte zu erzählen ... Pfeifen im Walde eben.
So betrachtet ist der "Schuh" doch auch heute noch recht lustig.
mats
[Re]: "Haß und Hetze"
zum BeitragWirklich? Hier geht langsam jedes Maß verloren. Vielleicht lesen Sie einfach mal, was im Artikel wirklich steht.
mats
[Re]: Wo genau wird Rowling in die rechte Ecke gestellt? Im obigen Beitrag jedenfalls nicht.
zum BeitragAnscheinend ist Furor bei diesem Thema schon so vorherrschend, dass nicht mehr gelesen werden kann, was tatsächlich dasteht.
"Dieser angebliche Diskurs der 'Woken', die, so das Narrativ, die Meinungsfreiheit mit jeglichen Mitteln untergraben wollen, wurde von Rechten so oft reproduziert, dass er anschlussfähig wurde in der Gesellschaft – und als ernstzunehmender Debattenbeitrag in den Medien oder der Buchhandlung präsentiert wird."
Man kann die Einschätzung der Autorin teilen oder nicht teilen, sie schreibt auf jeden Fall nicht, dass Rowling Teil jener Rechten wäre oder vorsätzlich in deren Interessen agieren würde.
mats
[Re]: "geschubst, umgestoßen, gewürgt zu werden"
zum BeitragIch schrieb von Vergewaltigung, Körperverletzung, Mord.
Ansonsten interessieren mich solche Rangeleien zwischen Personen, die sich vor allem in den Assozialen Medien gegenseitig dissen, bezichtigen und beschimpfen, Null-Komma-Null. Solche unsäglichen Episoden sind eine Schande für all jene anderen, die über Jahrzehnte in den Emanzipationsbewegungen gekämpft und sich um echten Dialog und gegenseitige Solidarität bemüht haben.
"habe ich hierzulande bisher nur im Zusammenhang mit Pädophilie gehört"
Ich vermute, Sie sind zu jung, um solche Sätze noch im Zusammenhang mit Lesben und Schwulen zu kennen.
mats
[Re]: Vorweg gesagt, damit es keine Missverständnisse gibt, sind Morddrohungen strafrechtlich relevante Handlungen und als politisches Mittel indiskutabel. So.
zum Beitrag1. Es ist ein Unterschied, ob zwei ihre Weltsicht diskutieren auf Augenhöhe und über ein Thema, das beide ungefähr gleichermaßen betrifft. Trans zu sein ist aber keine Weltsicht, sondern für den/die Einzele/n im Alltag knallharte physische Realität. Insofern ist das Verhältnis hier asymmetrisch wenn ich sage "Das, wofür du dich ausgibst, gibt es gar nicht" oder, um ein ganz anderes Beispiel zu nennen, "Die Nation, die du verteidigst, gibt es gar nicht, dein Land war immer schon und ausschließlich Teil unserer Nation; und deine Sprache gibt es nicht, sie ist nur ein Dialekt unserer Sprache; und eine eigenständige Kultur hast du nicht, was du lebst, ist nur ein Abklatsch unserer Kultur". Die Strategie des Aggressors ist, eine eigene Betroffenheit zu konstruieren, um diese Asymmetrie zu verdecken, z.B. "Trans zerstören unsere Frauenräume" oder "Das faschistische Regime in Kiew bedroht unser Land". Evidenz dafür liefert man keine, propagandistische Selbstreferenzierung genügt.
2. Trans Menschen haben global ein vielfach erhöhtes Risiko gegenüber relevanten Vergleichsgruppen, Opfer von Gewalttaten zu werden, dies ist durch Statistiken und Wissenschaft aus verschiedensten Regionen und Ländern belegt. Über das Risiko von Transexclusive Radical Feminists habe ich diesbezüglich bisher nichts Vergleichbares gelesen. Auch hier existiert eine klare Asymmetrie, die aber vertuscht wird, indem bestimmte Feministinnen ihre Risiko so hinstellen, als sei es ebenbürtig - zumindest aber so hoch, dass es radikale politische Positionen aus "Notwehr" legitimierte.
Nun die Frage: Ist "Was du als Liebe bezeichnest ist einfach nur kriminell, und du solltest dafür weggesperrt werden, weil du die Gesundheit meiner Kinder bedrohst" eine Weltsicht, die toleriert werden muss, auch, wenn es schwerfällt, weil es ans Eingemachte geht?
mats
[Re]: Hilfreich ist jedenfalls auch nicht, queerfeindlichen Hass als gottgegeben hinzunehmen und vor ihm zu kapitulieren. Was schlagen Sie denn vor, was zu tun wäre, damit queere Menschen in der Öffentlichkeit sicher leben und sich bewegen können, wie alle anderen auch? Oder haben die (einschließlich zukünftiger Generationen von Queers) einfach Pech gehabt?
zum BeitragKleiner Hinweis: Die Abnahme von Queerfeindlichkeit in der riesigen Mehrheit über die letzten Jahrzehnte ist nicht allein darauf zurückzuführen, dass in der riesigen Mehrheit alle so klug, reflektierend und einsichtsfähig sind, dass sie früher oder später von selbst darauf kamen, dass es scheiße ist, mit bestimmten Menschen scheiße umzugehen, nur weil jene in einem Punkt anders sind.
mats
"Die Bikergruppe Nachtwölfe [...] begleitete die Prozession."
zum BeitragNa dann Gut Nacht, Erlösung Serbiens.
mats
[Re]: Gutes Argument. Siehe Weiße Rose, is ja auch ziemlich lange gutgegangen ... jedenfalls kein Grund für Asyl.
zum Beitragmats
[Re]: Was die Indikation betrifft haben Sie recht, ich hab's grad in der Richtlinie nachgelesen. Sorry, ich hatte da eine falsche Information.
zum Beitragmats
[Re]: "Sonderregelungen für ein paar wohlhabende Pärchen, die gerne Adoptionen sparen und gleichzeitig die Erzeuger loswerden wollen"
zum BeitragDiese Gleichsetzung von Ihnen ist Diskreditierung und Verleumdung einer gesellschaftlichen Gruppe (über die Sie, wie sie selbst schreiben, etwas zu wissen "glauben"). Das ist bei Weitem nicht nur eine Aussage über "Nicht-Durchschnittlichkeit", sondern stumpfes Vorurteil.
Kinder zweier verheirateter Mütter sind rechtlich ggü. Kinder verheirateter heterosexueller Eltern schlechter gestellt. Spekulative Vergleiche über die Alltagssituation irgendwelcher Konstellationen ändern daran nichts.
mats
[Re]: "kann durchaus als Krankheit qualifiziert werden"
zum BeitragJa, kann es. Aber ist als Indikation nicht notwendig. Es kommt nicht auf die Ursache für die ungewollte Kinderlosigkeit an, bei verheirateten heterosexuellen Paaren löst allein die Unfruchtbarkeit des Ehepaares insgesamt den Versicherungsfall aus. Insofern vergleichen Sie Äpfel mit Birnen.
mats
[Re]: ... oder nein.
zum BeitragBei der Co-Mutterschaft geht es um die Schlechterstellung von Neugeborenen, die in den ersten Lebensjahren rechtlich zugesichert nur einen Elternteil haben, obwohl sie in eine Familie mit zwei Elternteilen hineingeboren werden.
Abgesehen davon kann ein gestärktes kleines Sorgerecht auch Scheidungskindern zugutekommen, wenn sich nach einer Trennung eine Patchwork-Konstellation bildet.
Warum werten Sie Menschen ab, verleumden sie und diskreditieren ihre Anliegen? Weil es nicht Ihre Anliegen sind? Finden Sie es dann auch okay, wenn man das mit Ihnen macht und mit dem, was Ihnen wichtig ist?
mats
[Re]: Ich habe beim Lesen keinen Hass wahrgenommen, sondern Umsichschlagen von einer Autorin, die sich durch bestimmte andere Personen bedroht fühlt.
zum BeitragIch kenne aber Michaela Dudley nicht persönlich, hab mich nicht mit ihr darüber ausgetauscht.
Bleibt also alles reine Fantasie.
mats
[Re]: Ich halte es für komplett abwegig, dass Rowling in irgendeiner Weise auf Robert Galbraith Heath angespielt haben könnte, als sie ihr Pseudonym wählte. Es passt in keiner Weise zu allem, was sie in der Vergangenheit über nicht-heterosexuelle Menschen gesagt oder geschrieben hat.
zum BeitragDass sie allerdings vorher nicht mal gründlich recherchiert hat könnte man als fahrlässig bezeichnen. Alles andere aber ist reine Spekulation und Unterstellung.
"ist bösartig und dumm. Dummheit aus Hass geboren ..."
Auch das ist reine Spekulation und Unterstellung.
Irgendwie ist diese Debatte komplett am Arsch. Und das liegt nicht am Debattengegenstand.
mats
"Die vieldiskutierten und von Bedjeriou Rechtsanwalt angeführten Festnahmen und Inhaftierungen von mehr als 40 Menschen aus der LSBTI-Szene in Algerien seien schließlich nach einer öffentlichen Hochzeit eines homosexuellen Paares erfolgt, argumentiert der Richter."
zum BeitragZu dem Fall schreibt Human Rights Watch:
"On July 24, 2020, police raided a private residence and arrested the 44 – 9 women and 35 men, most of them university students – in el-Kharoub, a district in Constantine Province, northeastern Algeria, after neighbors complained. An Algerian lawyer involved in the case told Human Rights Watch that the court used police reports describing the decorations, flowers, and sweets indicative of a wedding celebration, and the men’s supposedly gay appearance, as evidence of guilt."
www.hrw.org/news/2...ions-homosexuality
Betrachtet der Richter auch das, was in seiner eigenen Privatwohnung vorgeht als "öffentlich"? Sieht er eine Verurteilung aufgrund der Bewertung eines bestimmten Aussehens der Beschuldigten zu einem Zeitpunkt durch Polizisten als legitime Rechtspraxis oder als einen Akt staatlicher Willkür?
Und was genau ist die "LSBTI-Szene" von Algerien? Wie schaut die so aus?
mats
Ich kann nicht verstehen, warum Frauen ostentatives Misgendern als aktivistisches Mittel einsetzen, die selbst doch aus Erfahrung wissen sollten, wie es ist, wenn andere einem die Identität absprechen.
zum Beitragtwitter.com/Berlin...558553590133817344
Ausgewogenheit im Artikel hin oder her, die tatsächlichen politischen Debatten und Entscheidungen finden zum Glück nicht zwischen radikalen Aktivisten statt, sondern zwischen differenzierten und gemäßigten Gruppen und Parteien.
mats
[Re]: Die Kategorie "biologisches Geschlecht" ist weder ein Gesetz noch sonst irgendein inhärentes Merkmal der Natur. Sie ist, wie alle Kategorien, menschengemacht, und kann mehr oder weniger gut (d.h. wissenschaftlich-methodisch) in inhärenten Eigenschaften natürlicher Phänomene begründet werden.
zum BeitragAllein hier im Forum gehen mindestens drei unterschiedliche Verwendungen des Begriffs durcheinander: 1. "biologisches Geschlecht" als generelles Fortpflanzungs-Merkmal von Organismen, 2. "biologisches Geschlecht" als konkretes Merkmal (Veranlagung) eines individuellen menschlichen Körpers, männliche oder weibliche Keimzellen zu produzieren, und 3. "biologisches Geschlecht" als konkrete Ausprägung geschlechtstypischer Körpermerkmale eines Individuums.
mats
[Re]: "Gesetzliche Regelung zu medizinischen Maßnahmen wird folgen. Das Gesetz baut dann auch dem neuen Selbstbestimmungsgesetz auf."
zum BeitragDas altbewährte Dammbruchargument. Es nimmt stillschweigend an, dass es für alle späteren Entscheidungen keine Abwägung der Sachlage mehr geben kann, weil eine erste Entscheidung mit einem bestimmtem Ausgang getroffen wurde. Dass für diese Entscheidungen ganz unterschiedliche sachliche Voraussetzungen und Kriterien gelten wird unterschlagen. Prominentes Beispiel aus jüngerer Zeit: "Wer zur Ehe für alle Ja sagt, muss dann auch zur Vielehe Ja sagen."
Zieht man den rhetorischen Effekt ab so liegt das, was übrigbleibt, fernab jeder Realität.
mats
[Re]: Radikal gibt's auch ohne "phob"-Diskreditierung. Die Frage ist: Wird das in gleichem Maß wahrgenommen und verunsichert es in vergleichbarer Weise die Unterstützung für die Anliegen der aggressiven Gruppe? taz.de/DykeMarch-in-Hamburg/!5873833/
zum BeitragOder ist das "phob" der anderen einfach besser medial und politisch zu vermarkten?
mats
[Re]: Forts.
zum BeitragJan Feddersen: "Das ist ein krass weitgehendes Reformprojekt, so fundamental ausgreifend, das vor allem unter diesem Umstand jetzt schon leidet ..."
Man kann einfach behaupten, in welchen Grad die Gesetzesreform "fundamental ausgreifend" sei, oder aber man recherchiert mal, wie es sich in den anderen Ländern entwickelt hat, die ähnliche Gesetze bereits vor Jahren erlassen haben:
"Insgesamt gibt es in zwölf Ländern ein vergleichbares Gesetz. Argentinien war 2012 das erste Land, das eine Änderung des Geschlechtseintrags per Selbstauskunft ermöglichte. Zudem gibt es ähnliche Gesetze in Malta, Dänemark, Luxemburg, Belgien, Irland, Portugal, Island, Neuseeland, Norwegen, Uruguay und der Schweiz."
Quelle: www.bmfsfj.de/bmfs...mungsgesetz-199332
Ich lese im Beitrag von vielen Positionen, Episoden, Einschätzungen, Befürchtungen und Forderungen. Was ich nicht finde ist ein begründetes Argument.
mats
Jan Feddersen: "Alle seriösen Umfragen signalisieren: Hierzulande ist ein Drittel für eine solche Reform, ein Drittel gibt sich unentschieden bis skeptisch – und ein Drittel lehnt sie explizit ab.
zum BeitragDiese Zahlen sollten die Regierung vielleicht alarmieren, die Aktivist*innen und Fellows aber ganz besonders: Eine Reform, die so wenigen Menschen wirklich nützt, aber so vieles umstülpt – wie soll die akzeptiert werden, nicht nur in woken Kreisen?"
Das möchte ich gern kontrastieren mit folgender Passage:
"Eine Volksabstimmung über die Aufhebung des § 175 StGB hat es in der Bundesrepublik Deutschland nicht gegeben. Hätte sie stattgefunden, sie wäre vermutlich gescheitert im Jahre 1969, als im Deutschen Bundestag von derGroßen Koalition die erste wegweisende Reform des § 175 StGB beschlossen wurde; denn eine Meinungsumfrage des Instituts für Demoskopie in Allensbach vom Dezember 1968 weist aus, dass 45% der westdeutschen Bevölkerung die geplante Liberalisierung des Homosexuellenstrafrechts ablehnten; 37% sprachen sich für die angestrebte Straflosigkeit homosexueller Handlungenunter volljährigen Männern aus, 17% waren unentschieden (1)."
Quellen: mr3er.de/dr-lo/pub...h%20Verbrechen.doc
www.spiegel.de/pol...-0000-000045741408
mats
[Re]: Forts.
zum BeitragJan Feddersen: "Das ist ein krass weitgehendes Reformprojekt, so fundamental ausgreifend, das vor allem unter diesem Umstand jetzt schon leidet ..."
Man kann einfach behaupten, in welchen Grad die Gesetzesreform "fundamental ausgreifend" sei, oder aber man recherchiert mal, wie es sich in den anderen Ländern entwickelt hat, die ähnliche Gesetze bereits vor Jahren erlassen haben:
"Insgesamt gibt es in zwölf Ländern ein vergleichbares Gesetz. Argentinien war 2012 das erste Land, das eine Änderung des Geschlechtseintrags per Selbstauskunft ermöglichte. Zudem gibt es ähnliche Gesetze in Malta, Dänemark, Luxemburg, Belgien, Irland, Portugal, Island, Neuseeland, Norwegen, Uruguay und der Schweiz."
Quelle: www.bmfsfj.de/bmfs...mungsgesetz-199332
Ich lese im Beitrag von vielen Positionen, Episoden, Einschätzungen, Befürchtungen und Forderungen. Was ich nicht finde ist ein begründetes Argument.
mats
[Re]: "dürfte allerdings auch eine Folge des herrschenden Narrativs der Critical Social Justice-Ideologien sein"
zum BeitragAch, und wie viel Anteil hat Ihrer Meinung nach das Anhängen an dieses Narrativ daran, dass fast viermal so viele LGBTQI-Personen der Polizei misstrauen wie im Durchschnitt der Bevölkerung? Wie hoch schätzen Sie denn den Anteil der "Ideologie"-Anhänger unter LGBTQI im Vergleich? Und wie kommen Sie überhaupt darauf, dass in dieser Gruppe mehr Anhänger zu finden sind? Irgendwelche Zahlen? Oder nur Mutmaßungen?
Ich mutmaße mal, dies ist nichts als ein Vorurteil. Aber auch Vorurteile wird man wohl als "anthropologische Konstante" verargumentieren können.
mats
[Re]: Darauf hinzuweisen, dass man es nicht hinnehmen wird, wenn Menschen gefoltert werden und so gegen internationales Recht und gültige Abkommen verstoßen wird, ist keine Belehrung. Und Länder werden auch nicht geführt wie Unternehmen (auch, wenn manche das gerne so hätten).
zum BeitragUnd immer noch setzen Sie die politisch Verantwortlichen mit den politischen Aktivisten gleich. Das kann ja nur zu Verwirrung führen. Was erstere mit dem Aufruf der zweiteren machen, liegt in der Verantwortung der ersteren. Und zweitere müssen nicht Ziele und Strategien der ersteren Teilen, dann sonst wären ihre Aktionen ja redundant.
mats
[Re]: Es ist im Gegenteil gerade Kern der Diplomatie, Dinge miteinander zu verknüpfen, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu zun haben, z.B. das Drängen auf Einhaltung der Menschenrechte mit wirtschaftlicher Kooperation. Vergleichbares erleben Sie bei fast jedem Stastsbesuch.
zum BeitragUnd noch einmal: die beiden sind politische Aktivisten, nicht Diplomaten. Ihr Ziel ist nicht, eine internationale politische Lösung zu erzwingen, sondern die Aufmerksamkeit der Staatengemeinschaft auf fortgesetzte Menschenrechtsversöße zu lenken.
mats
[Re]: "in Berlin oder Paris nicht anders, auch dort werden Minderheiten angefeindet"
zum BeitragEs ist doch wohl schon ein Unterschied, ob man in der Öffentlichkeit angefeindet wird und sich dann an die Strafverfolgungsbehörden wenden kann, die der Sache ernsthaft nachgehen, oder ob man von der Sicherheitspolizei festgenommen, ohne Verfahren inhaftiert und mit Elektroschocks gefoltert wird, weil man eine Regenbogenfahne geschwenkt hat, finden Sie nicht? Oder meinen Sie, Letzteres wäre legitim im Rahmen (zumindest von einer gewissen Elite behaupteter) ethnischer, kultureller und nationaler Eigenständigkeit?
mats
[Re]: Mhmm ... ich glaube, es geht nicht darum, dass Sie das wissen, sondern darum, dass die Offiziellen Ägyptens unter Zugzwang geraten, sich in dieser Sache vor der globalen Öffentlichkeit zu erklären (s. mein Kommentar unten). Wie solche Aktionen im Zusammenspiel mit medialer Aufmerksamkeit funktionieren, hat man im Fall Katar gesehen.
zum Beitragmats
[Re]: "dass zwei (2!) Menschen eine Konferenz mit zig Tausend Menschen absagen möchten"
zum BeitragNein. Das hier ist Aktivismus. Es geht darum, Länder aus ihrer Verantwortung nicht auszulassen, auf ihre Menschenrechtsverstöße kontinuierlich hinzuweisen, wenn diese Länder eine Rolle (z.B. als Gastgeberland) in der Staatengemeinschaft einnehmen. Die Nachricht der taz und anderer Medien ist bereits das Ziel der Aktion.
mats
[Re]: Dem stimme ich uneingeschränkt zu. Ich finde ungemein wichtig, dass die 80% oder 90% eine offene, sachliche und vielstimmige Diskussion führen und sich nicht von den Rechten treiben lassen (denn das ist deren Trick #1). Z.B. bei hochkomplexen Themen wie Geschlecht. Die momentane gesellschaftliche Übereinkunft hat Widersprüche über Geschlecht bisher wunderbar eingekapselt und so unsichtbar gemacht. Trans* kriegen das jetzt voll zu spüren, obwohl sie für die Widersprüche nichts können. Sie machen sie aber mit ihrem speziellen Anliegen sichtbar, das ist auf gewisse Weise tragisch (wie ein Verhängnis). Ich wünsche mir eine offene Debattenkultur, in der alle Seiten miteinander reden - auch über ihre Ängste und Sorgen. Aber eben nicht so wie die EMMA, die nur über trans* tratscht, statt mit trans* zu debattieren, um ihrer eigenen Position mehr Gewicht im politischen Diskurs zu verleihen.
zum BeitragAls schwuler Mann älterer Generation würde ich mir auch wünschen, dass jemand mal wirklich zuhört, wenn ich erzähle, dass seit meiner Jugend mein Vertrauen in die Menschen ziemlich fragil ist, um es mal nett auszudrücken. Als ich als junger Mensch in Not war, hab ich hauptsächlich versagende Erwachsene erlebt. Selbst von Freunden höre ich heute manchmal "Aber ihr dürft doch jetzt heiraten... also!". Ich wünsche mir, dass sie irgendwann verstehen, warum es ein Fest ist, beim CSD mitzulaufen: Es ist ein Fest für mein verletztes, zu tiefst enttäuschtes Herz. Und wie sehr ich mir wünsche, sie würden einmal sagen "Du gehst zum CSD? Da geh ich mit (und nehm die Kinder mit)!"
"Wieder mal mehr Party als Politik" ist demgegenüber ein journalistischer Leerläufer, der nichts verstanden hat von den Menschen, die da auf der Straße sind. Was fehlt ist die Frage "Was hast du erlebt, dass du heute hier stehst?". Ich vermute, der Autor dieses Beitrags versucht eine Antwort zu geben auf diese nicht gestellte Frage.
mats
[Re]: "Sexuelle Orientierungen, CSD ist heute auch Teil der 'dominanten Mehrheitsgesellschaft'"
zum BeitragHat die nicht-dominante Minderheitengesellschaft keine sexuellen Orientierungen?
"Zumindest nicht ohne wahrzunehmen wieviele andere Gefühle es gibt"
Dazu trägt der Autor ja bei, wenn man seiner Geschichte einfach zuhört. Oder man verlangt ihm ab, wie es ja grad sehr en vogue ist, alle anderen Gruppen und ihre Anliegen mitzudenken und mit Ausdruck zu verleihen. Auch mit dieser Forderung kann man andere Stimmen prima relativieren.
mats
[Re]: "... vielmehr steht sie heute für ..."
zum BeitragSo behaupten es die Rechten. Passt ihnen sicher gut in die Agenda, dass Sie ihnen das abkaufen.
Solange ich zum CSD unter dieser Fahne laufe (ein paar Jahrzehnte schon), ist es unsere Fahne der Sichtbarkeit, Emanzipation und Solidarität. Und sie ist es auch heute. Punkt.
mats
[Re]: Ich meine eigentlich die Partido Popular. Sie laufen rechtsextrenen Minderheiten hinterher und biedern sich den Reaktionären an, weil in der bürgerlichen Mitte nicht ausreichend Stimmen zu holen sind. Hauptsache Macht.
zum Beitragmats
Wie ich immer sage: Konservative weltweit haben vollständig Werte und Augenmaß verloren. Es geht nur noch um Macht.
zum Beitragmats
[Re]: Nö. Ihr Privatleben interessiert mich nicht.
zum BeitragEs geht vielmehr darum, dass v.a. junge Menschen Mutmaßen, Spekulieren, aus der Ferne Zuschreiben, Tratschen, Beschuldigen etc. über/an/von gesellschaftliche Gruppen nicht mehr akzeptieren. Für sie ist gesellschaftliche Wahrheit etwas anderes. Dass einige dabei über das Ziel hinausschießen ist bedauerlich, und man muss hier klar Stop sagen.
Im Althergebrachten aber, dem Mutmaßen etc., ist Übers-Ziel-Hinausschießen noch immer an der Tagesordnung. Da kann man mal eben eine Grupoe aus der Ferne zum Schuldigen am Untergang der Linken erklären. Früher mag das kaum jemandem aufgestoßen sein. Heute gibt's eben Gegenwind. Find ich prinzipiell gut.
Die neuen Widersprüche, die sich damit auftun, werden die jungen Generationen selbst realisieren müssen - um dann entsprechend darauf zu reagieren. Wer von ihnen jetzt fordert, sie müssten in allen Sätteln gerecht sein, der soll das doch bitte von sich selbst auch fordern.
mats
[Re]: Das Stereotyp entsteht durch die Ausblendung der eigentlichen Bandbreite der realen Fälle, z.B. des schwulen Influencers, der trotz seiner 100.000 Follower von wirtschaftlicher Prekarität bedroht ist. Ebenso kann die Putzfrau im Einkaufszentrum durchaus Zugang zu einer Öffentlichkeit in Social Media haben.
zum BeitragUnd den Personen (wer eigentlich genau?), die angeblich erst mal nur Mitleid mit in Wahrheit Privilegierten haben anstatt mit den Unterpriviligierten, unterstellen Sie fehlendes waches Bewusstsein. Wie können Sie sich so sicher sein, dass Ihr Bewusstsein wach genug ist für all die Ungerechtigkeiten, Verwerfungen, Nachteile, dem Mangel an Ressourcen und Chancen, denen andere Menschen so ausgesetzt sind? Wie viele unterschiedliche Lebensverhältnisse kennen Sie denn - und zwar nicht nur aus gesellschaftspolitischen Zeitungskommentaren, sondern aus persönlicher Anschauung / persönlicher Begegnung?
mats
[Re]: Die Feststellung, dass die zitierte Gegenüberstellung Stereotype und Simplizismen enthält, ist weder polemisch, noch unterstellt sie irgendetwas.
zum Beitragmats
[Re]: Ist das "en vogue"?
zum BeitragIch lese, wie die Anliegen von Personen und Gruppen verkürzt, dekontextualisiert und schubladisiert werden, ohne dass je benannt wird, wer genau mit welcher Absicht oder Gesinnung eigentlich wirklich was gefordert hat. So zimmert sich eben jeder seine Vorstellung vom Gesellschaftsschädlichen.
mats
[Re]: "Wenn das Mitgefühl dann erstmal dem schwulen Influenzer gilt der mächtig Kohle scheffelt und nicht der Putzfrau im Einkaufscenter."
zum BeitragWenn 'woke' einfach bedeutet, Stereotype und Simplizissmen zu entlarven (wie z.B. die in Ihrer Gegenüberstellung), ist es gar nicht mal so schlecht.
mats
[Re]: Gemeint ist hier vermutlich eine Gesundheitsversorgung für alle, die den spezifischen medizinischen Situationen von trans gerecht wird. Schließlich gibt es zu trans*Gesundheit eigene medizinische Leitlinien. Die Frage ist, ob die Standards dann auch zwischen Hausarztversorgung, Gynäkologie und Andrologie ankommen. Hier wurde in der Vergangenheit immer wieder von Defiziten in der Behandlung und Fällen von Diskriminierung berichtet.
zum Beitragmats
[Re]: Safer Sex gegen Affenpocken? Wie soll der aussehen? Gegenseitige manuelle Befriedigung im Ganzkörperkondom?
zum Beitragmats
[Re]: "im Alten [...] Testament der Bibel wird eine gleichgeschlehtliche Lebensgemeinschaft als nicht christliche Form der Lebensgemeinschft bezeichnet"
zum BeitragIm Alten Testament gibt es keinen Begriff von "christlich". Zur Zeit, als es entstand, war Jesus noch nicht geboren. "Lebensgemeinschaften", geschweige denn "gleichgeschlehtliche Lebensgemeinschaft", werden weder im Alten noch im Neuen Testament erwähnt. Kein Wunder, davon existierte damals weder eine Vorstellung noch ein Begriff.
mats
[Re]: "schreiben wir den Stuss vom Latzel doch allen Christen zu"
zum BeitragNein, das macht die Überschrift nicht. "Besoffen rumpöbeln ist legal" unterstellt auch nicht, dass alle Besoffenen pöbeln.
mats
[Re]: Die Aussage war:
zum Beitrag"Überall laufen diese Verbrecher rum vom CSD (Christopher Street Day), feiern Partys und am Rathaus hängt die Regenbogenfahne. Das sind bewusst anti-christliche Dinge, mit denen die Ehe torpediert wird."
Soviel zum sauber Recherieren.
mats
[Re]: Ähh ... hier geht's nicht um Hass einer Privatperson, hier geht es um Rede im öffentlichen Raum. Nur sind die Kriterien für Volksverhetzung zurecht sehr hoch gehängt.
zum BeitragInsgesamt ist festzustellen, dass die momentane juristische und mediale Aufmerksamkeit bei weitem zu viel Ehre ist für einen, der es sich zum Beruf gemacht hat, die Ehre und Würde anderer öffentlich zu schmähen.
mats
Vieles, was Korte sagt, klingt erst mal plausibel. Tatsächlich ist manches unsauber. Anderes kommt apodiktisch daher und unterschlägt, wie umstritten die Position in Forschung und medizinischer Praxis ist. Beispiele:
zum Beitrag"hat Schweden diese Behandlung [mit Pubertätsblockern] gerade ausgesetzt"
Das ist so nicht richtig. Die Behandlung wurde stark eingeschränkt auf ausgewählte Jugendliche mit präpubertärem Onset der Geschlechtsdysphorie sowie in Ausnahmefällen nach interdisziplinärer Abklärung. Des Weiteren stimmt die von Korte angeführte Begründung nicht ("Weichensteller", "Homosexualitätsverhinderer"). Die Behandlungsleitlinien wurden deshalb angepasst, weil auf Basis der derzeitigen wissenschaftlichen Evidenz die möglichen Risiken und Langzeitfolgen der Behandlung den erwartbaren Nutzen übersteigen. Die zuständige schwedische Gesundheitsbehörde NBHW hat kein Urteil darüber gefällt, ob die Behandlung grundsätzlich zielführend ist oder nicht.
"Meine Kollegin Lisa Littman aus den USA beschreibt dieses neue Phänomen als 'Rapid Onset Gender Dysphoria'"
Immerhin deutet hier ein Link der taz die Kontroverse an. Tatsächlich wird die Existenz einer Rapid Onset Gender Dysphoria (ROGD) als eigenständiges Phänomen von namhaften Wissenschaftlern und Ärzten bezweifelt. Eine stattliche Liste US-amerikanischer psychiatrischer Organisationen (darunter z.B. die American Psychological Association als Herausgeber der psychiatrischen DSM-Klassifikation) hat letztes Jahr in einem gemeinsamen Statement dafür plädiert, die Kategorie ROGD aufgrund mangelnder Evidenz nicht im klinischen Kontext zu verwenden.
Das Thema ist komplex, die Entscheidungen, die unter Abschätzung der Folgen für die einzelnen zu treffen sind, schwerwiegend. Es ist richtig, dass die Entscheider das ganze Spektrum der qualifizierten Stimmen anhören. Ob man der Sache publizistisch gerecht wird, indem man eine Einzelstimme heraushebt, anstatt einen gut recherchierten Überblicksartikel zu liefern, bezweifle ich.
mats
[Re]: "um jeden Preis alles bekommen,"
zum BeitragDas hinkt nicht nur, da ist das ganze Bein ab.
mats
Es scheint, dass weltweit Konservative jegliche Vision verloren haben, was konservative Politik zum Wohle der Allgemeinheit sein könnte. Stattdessen verbieten sie Feministinnen-Organisationen oder verbannen Einhorn-Bücher aus Schulbibliotheken, und pochen auf ihr Recht, zu jenen Menschen weiter scheiße sein zu dürfen, zu denen man früher immer so schön scheiße sein durfte. Das absurde Mehrheitssystem der USA öffnet dieser Form von Wahnsinn Tür und Tor.
zum Beitragmats
[Re]: Da sehen Sie, um was es den Reaktionären wirklich geht: "Ich will gar nicht wissen, was solche Leute im Bett machen" heißt eigentlich "Ich will weiterhin meine verdrucksten und verbogenen Fantasien auf Menschen projizieren dürfen, die anders sind als ich". "Meine Kinder dürfen nicht mit solchen Themen sexualisiert werden, das verletzt ihre Schamgrenzen" heißt eigentlich "Ich will meine eigenen Vorurteile und verklemmten Fantasie über Menschen, die anders sind, 1-zu-1 an meine Kinder weitergeben, und da soll mir gefälligst keiner dazwischenfunken".
zum BeitragDass Sie das in der Schule durchgemacht haben, macht mich traurig. Es wird nunmal nicht so sein, dass Wissenschaft und Politik es "schon richten" und eines Tages die Menschen morgens aufwachen und verständig, empathisch und solidarisch sein werden. Darum ist es wichtig, dass Sie und wir alle uns zeigen. Und dass wir uns nicht zum Schweigen bringen lassen, sondern die Verdrucksten und Verblendeten mit ihren Vorurteilen konfrontieren -- immer und immer wieder. Es ist der einzige Weg.
mats
[Re]: Auch Einzelbeispiele von ungeschultem Personal und religiösem Fanatismus erklären nicht, was Kinder daran "sexualisieren" soll, wenn man auf ihre Erfahrungswelt eingeht.
zum BeitragHaben Sie denn also Ihre Mitschüler "sexualisiert", als Sie sich als schwul geoutet haben?
Unfug.
mats
[Re]: Was bitte daran "sexualisiert" Kinder, wenn die Lehrerin das Offensichtliche anspricht, dass z.B. Mitschülerin Lucy zwei Mütter hat, die verheiratet sind?
zum BeitragSie gehen der Propaganda auf den Leim.
mats
[Re]: Es geht nicht darum, in einem fort zu reklamieren, was einem angeblich zustünde, aber verweigert würde. Es geht darum, Dinge zu tun und Worte zu sagen, die dazu führen, dass man an den Tisch Europa eingeladen wird.
zum Beitragmats
[Re]: Der Witz an der Sache wäre, dass er's nicht dürfte, auch wenn sich kein Schwuler jemals bei ihm blicken ließe.
zum Beitragmats
[Re]: Ich bin verwirrt.
zum BeitragReden wir generell über Menschen in weibliche Körpern? Oder über Feminist*innen in irgendwelchen Körpern? Oder über feministische Aktivistinnen, die sich durch trans* bedroht fühlen?
Reden wir über trans* Aktivist*innen, die versuchen, bestimmte Feministinnen als TERFs in eine Ecke zu stellen? Oder über trans* Aktivist*innen allgemein, die mehr oder weniger die Anliegen von Frauen kennen und berücksichtigen und mit ihnen solidarisch sind? Oder generell über alle Menschen, die jetzt alle Feministinnen als TERFs klassifizieren, weil das irgendjemand so gesagt hat und weil sie nicht im der Lage sind, sich ein eigenes Bild von der Welt zu machen?
Das geht alles bei Ihnen drunter und drüber...
mats
[Re]: "am Ende können wir sicher alle gewinnen"
zum BeitragEin Anfang wäre, die Vorurteile und Pauschalisierungen darüber, wer "ihr" so seid und was "ihr" denkt und was "ihr" wollt und wer "wir" so sind und was "wir" denken und was "wir" wollen, aufzugeben und mit der/dem/* einzelnen in Dialog und Austausch zu gehen.
mats
[Re]: Das ist sehr schwarz-weiß. Auch Theologie und Dogmatik entwickeln sich. In den letzten Jahren haben viele kath. Theologen und sogar ganze Theologen-Gruppen zu zu den Themen Sexualethik und Ehe öffentlich Stellung genommen und ein Umdenken der Kirche gefordert. Auch der Synodale Weg hat schon jetzt deutliche Zeichen gesetzt, indem bisherigen fundamentalen Positionen eine Absage erteilt wurde zugunsten einer vielschichtigen Betrachtung.
zum Beitrag"in diesen Schriften"
Die Frage ist doch, was "diese Schriften" überhaupt sein sollen, wenn sie nicht ausgelegte Schriften sind. Das Problem ist nicht die Bibel. Das Problem sind überkommene Hardline-Auslegungen, die durch ihren Anspruch auf Unabwandelbarkeit die Bibel zu einem toten Buchstabengrab machen.
"kann sie nur ihre einzige Wahrheit predigen"
Selbst in der RKK sind Bischöfen gewisse Auslegungs- und Handlungsspielräume zugestanden, um die landesspezifische Kultur und Weltsicht der Gläubigen zu berücksichtigen.
"Eine wie auch immer geartete 'Reformation' käme einer Zerstörung dieses Fundaments gleich."
Im Zuge und Nachgang der historische Reformation hat sich auch die RKK radikalen Reformen unterzogen. Geht also.
mats
[Re]: "Zur Frage der Homosexualität nimmt die Bibel eindeutig Stellung."
zum BeitragDas ist ein beliebtes Vorurteil, ist aber falsch. Über Homosexualität als Veranlagung weiß die Bibel gar nichts, über gleichgeschlechtlich liebende Paare bestenfalls wenig. Nur gleichgeschlechtliche Akte werden überhaupt erwähnt, doch die Aussagen sind alles andere als eindeutig und die Übersetzungen sind oft tendenziös.
mats
[Re]: Naja, das ist eine etwas oberflächliche Vorstellung mit dem Verbergen. In den 80ern hatte ich einen Freund, dem sein Ausbildungsplatz bei einer katholischen sozialen Einrichtung gekündigt wurde, weil jemand ihn geoutet hat. Wieviele Menschen das betraf, kann ich nicht sagen, ein Einzelfall jedenfalls war er nicht.
zum BeitragSpäter, seit 2001, mussten Lesben und Schwule nicht erst auf die Scheidung warten, sie wurden schon direkt nach der Verpartnerung gekündigt. Und dies, obwohl die EU per Richtlinie diese Praxis bereits 2000 für unrechtmäßig erklärt hatte. Erzieher*innen, Lehrer*innen, Ärzt*innen. Ich kann mich nicht erinnern, dass diese Menschen damals prominent bedauert worden wären.
Ob homo oder hetero, seit der Reform der sog. Grundordnung für den kirchlichen Dienst 2015 ist das sowieso alles entschärft - zumindest was nicht-pastorale Arbeit angeht. Stimmt also auch nicht ganz, das nichts geschah.
mats
[Re]: Arne, arme Heten mit Aufmerksamkeitsdefizit. Da hat das BAG 2019 bedauert und gleich entschieden: openjur.de/u/2368487.html
zum Beitragmats
[Re]: Alle Menschen haben eine Chance, alt zu werden. Aber nicht alle sind queer.
Das Ausspielen ökonomischer Sicherheit im Alter dagegen, dass Jugendliche gesund und ohne Mobbing, Hass und Gewalt aufwachsen können, ist jedenfalls kein geeigneter Beitrag zu sozialer Gerechtigkeit.
zum Beitragmats
[Re]: "einer kleinen aber sehr lauten Gruppe"
zum BeitragMhmm ... zum Glück verlassen sich Politiker in der Regel nicht auf solche Stammtisch-Fantasien über Gesellschaft.
Die gegenwärtige Faktenbasis ist klar ausbaufähig, auch hierzu sind Aktionspläne sinnvoll. Evident ist aber seit Jahren, dass die Kosten in Gesundheitsversorgung und Wirtschaft für die Folgen von gruppenbezogener Diskriminierung in Milliarden zu beziffern sind.
mats
[Re]: Nein. Fvaderno hat eben nicht nur geschrieben, dass es drängendere Probleme gibt, sondern schreibt: "Anstatt sich um dringendere Probleme zu kümmern"
zum BeitragDas ist grober Unfug.
Und ich bin jemand, der in der Tat ein spezielles Problem hat, und zwar mit Totschlagargumenten ("es gibt Wichtigeres", "das ist nicht sachlich falsch, sondern nur eine andere Meinung"), die eigentlich beliebig sind, aber eben nicht beliebig bei allen möglichen Themen angebracht werden, sondern immer und immer wieder bei der gleichen Handvoll gesellschaftlicher Themen. Sexuelle Vielfalt ist eines dieser Themen, und von der Ehe-Öffnung über staatlicher Hassgewalt-Prävention bis zur gesetzlichen Lage von trans Menschen - das Internet ist vollgestopft mit Derailing-Kommentaren von Leuten, die ja alle nur ihre Meinung sagen, aber natürlich kein Problem haben mit irgendwas. Geschenkt.
mats
[Re]: Menschen - und Teams / Organisationen / Gesellschaften insbesondere - können sich gleichzeitig mit mehr als einem Problem befassen. Diese Eigenschaft war für die Errichtung der Zivilisationen unabdingbar. Dazu gehört, priorisieren zu können (wie im vorliegenden Fall die Zuweisung eines Themas an einen Beauftragten exemplarisch zeigt).
zum BeitragDa also Ihr Kommentar kein Argument liefert für irgendwas bleibt als einzige Frage, die aufgeworfen wird: Wer ist eigentlich Fvaderno, und was ist Fvadernos spezielles Problem mit sexueller Vielfalt?
mats
[Re]: Stimmt, da die vertraglich rechtliche Ehe etliche Tausend Jahre älter ist als die kirchlich-christliche, sollten die Kirchen endlich den von ihnen im 12. Jh. gekaperten Begriff wieder freigeben.
zum Beitragmats
[Re]: In Deutschland leben über 1,8 Millionen Flüchtlinge und andere Schutzsuchende. In Polen so?
Ansonsten wird hier über eine polnische Umfrage berichtet, ob der Fingerzeig nun legitim ist oder nicht ändert nichts am Widerspruch, der aufgezeigt wird.
zum Beitragmats
[Re]: "Und das sind doch eher die, in denen Vater und Mutter unabhängig vom Ehe- und Beziehungsstatus Verantwortung übernehmen"
zum BeitragNein. Was Sie hier wollen, ist die Situation von Scheidungskindern auf Regenbogenkinder ausweiten. Damit setzen Sie die Kinder zwischen die (Familien)-Stühle. Das Ehe-Prinzip ist aber gerade: Die eheliche Partnerschaft der gebärenden Frau ist ab Geburt die Familie des Kindes. Und Punkt. So ist es für Heteros auch. Das wird den Bedürfnissen des Kindes gerecht, nach dem, was wir heute wissen: *einen* Lebens- und Sorgemittelpunkt für das Kind, darüber hinaus können sich weitere "kleine" Sorgeberechtigte an der Erziehung beteiligen. Das ist das wirklich Wichtige.
Dass zwei Frauen als Hauptsorgeberechtigte das nicht so gut machen könnten wie (zeugender) Mann + (gebärende) Frau, oder dass das Kind dadurch Entwicklungsnachteile hätte, ist nun wirklich seit - man muss fast sagen: seit Jahrzehnten wissenschaftlich wiederlegt.
Den Lebensentwurf, den Sie demgegenüber wollen, ist auch noch immer möglich, aber eben nicht zusammen mit Ehe, auf die müssen die Frauen dann verzichten.
"und dem Kind suggeriert wird, es hätte zwei Mütter"
Drollig. Wie wollen sie das denn machen?
mats
[Re]: Niemand tut so, das Dilemma liegt für alle deutlich sichtbar auf dem Tisch und wird als solches auch benannt. Der Ehekonstellation als Familie und Lebensmittelpunkt der Kinder wird hier Vorrang eingeräumt, sofern die Kinder in diese hineingeboren werden. Dass das nicht allen Lebensentwürfen gerecht werden kann, ist notwendigerweise so.
zum Beitragmats
[Re]: "Aber es sind keine Eltern, sie stehen nicht auf der gleichen Ebene."
zum BeitragIhr Einstehen für die ganz, ganz, ganz normale Normalität in Ehren, aber was Sie hier beschreiben, geht an der Normalität vieler Kinder einfach komplett vorbei. Ihr Begriff "Bezugsperson" kommt mir zudem so vor, als wollten Sie damit wegreden, um was es beim Sorgerecht wirklich geht: Dass für Kinder klar sein muss, wo ihr Lebensmittelpunkt ist und welche Erwachsenen für ihr Wohlergehen die Verantwortung übernehmen. Es ist schlicht und einfach Anerkennen der Realität, dass diese erwachsen Personen nicht in jedem Fall mit der gebärenden Frau und dem zeugenden Mann identisch sind. Genau dieser Realität trägt der Reformvorstoß Rechnung.
mats
[Re]: "Einen Vater haben" und "einen Vater haben" meint aber nicht in jedem Kontext dasselbe. So wird im Unterschlagen dieser unterschiedlichen Bedeutungen aus einem Allgemeinplatz Dogmatismus.
zum Beitragmats
[Re]: "... - wieder einmal - ..."
zum BeitragTut mir leid, ich kann nicht nachvollziehen, wovon Sie schreiben. Welche Reformen des Familienrechts genau sind in den letzten 50 Jahren zulasten der Kinder gegangen? Welche Gesetze genau wurden eingeführt, die Hauen und Stechen zwischen Sorgeberechtigten befeuert haben?
mats
[Re]: Stief- oder soziale Helikoptereltern (plus -tanten, -onkel, -großeltern etc.) kann ein Kind auch ohne kleines Sorgerecht haben. Ich glaube, es wird allgemeinhin unterschätzt, was es alles sowieso schon auch ohne gesetzlichen Rahmen gibt. Hier geht es bei den abgestrebten Reformen aber um Rechtssicherheit für das Kind.
zum BeitragErbfolge und Elternunterhalt, die Sie ansprechen, gründen sich auf gesetzlich definierte Verwandtschaftsverhältnisse. Solche werden wiederum durch biologische Abstammung oder Adoption begründet. Das "kleine Sorgerecht" hat darauf keinen Einfluss, sondern regelt bestimmte Entscheidungsbefugnisse nahestehender Erwachsener für das Kind im Alltag.
mats
"aber immer auf der Höhe der Wissenschaft argumentiert"
zum Beitrag"zeigt, dass er wenig Ahnung von Krisengebieten hat"
Ja wasn nu?
Einfach zu Themen, über die man wenig weiß, die Goschn halten wäre ein Anfang. Schwierig nur, wenn man sich selbst so gerne reden hört.
mats
[Re]: Find ich gut. Damit bekäme der Begriff "Impfzentrum" eine völlig neue Wendung.
zum Beitragmats
[Re]: "Lustgewinn daran es vermeintlich besser zu wissen und in der moralisch überlegenen Position zu sein"
zum BeitragDiese Generalunterstellung ist ebenso platt wie jene, alle Osteuropäer seien rückständig und darum homophob.
mats
"Er hatte nicht nur irgendjemanden verletzt, sondern nahezu alle verfügbaren Minderheiten und ein paar der mächtigsten Männer im Football-Geschäft."
zum BeitragDas Rumgereite auf persönlichen Verletzungen nervt. Müssen immer erst einzelne Personen und Gruppen als mögliche Opfer angerufen werden, damit man ein Verhalten sanktionieren kann?
Nein, hier geht es um gesellschaftliche Regeln, die verletzt wurden. Früher mal nannte man diese Regeln 'Anstand'.
mats
[Re]: "viel wichtiger als irgendwelche Prozentzahlen, dass homosexuelle Menschen nicht klischeehaft dargestellt werden ..."
Volle Zustimmung.
zum Beitragmats
[Re]: Was für eine flache Fantasie über Gesellschaft ist das denn? Weder in der Realität noch im Medium sind Menschen Mimik-Clowns oder Anzieh-Puppen. Ein kurzer Ausschnitt aus dem Alltagsleben, ein kurzer Dialog über das letzte Wochenende reichen. Sobald ich mit meiner Partnerin / meinem Partner das Haus verlasse, bin ich und ist mein Leben nicht mehr privat. Wenn diese einfache Tatsache nicht mit einem Minimum an Einfühlungsvermögen und Perspektivenübernahme nachvollzogen werden kann, dann - und nur dann - braucht man visuelle Klischees und Schubladen im Kopf. Es geht aber darum, genau diese Klischees und Schubladen obsolet zu machen, indem man ganz gewöhnliche Menschen in ihrem ganz gewöhnlichen Umfeld zeigt - und nicht irgendwelche fantasierten Abziehbilder in einer Welt aus Staffagen.
zum Beitragmats
[Re]: Das stimmt so nicht. Gesetzgebung, die den Personenstand betrifft (Ehe etc.), ist Sache der Mitgliederstaaten. Denggü. ist die Freizügigkeit, das Recht sich aufzuhalten und niederzulassen von Anfang an zentraler Gegenstand der grundlegenden Verträge und Richtlinien aller EU-Staaten. Außerdem gewährt Art. 21 der Grundrechtecharta Schutz vor Diskriminierung. Der EuGH hat 2018 ein glasklares Urteil gefällt, dass Partnern von im Ausland geschlossenen Ehen / Lebenspartnerschaften Residenzrecht zuspricht, auch wenn entsprechende Ehe- und Partnerschaftsformen im Zielland nicht gesetzlich verwirklicht sind: curia.europa.eu/ju...part=1&cid=6777143
zum BeitragDes weiteren haben EU-Gerichte mehrfach festgestellt, dass gleichgeschlechtliche Gemeinschaften mit oder ohne Kinder Familien im Sinne der geltenden Regelungen sind.
Das EU-Parlament befasst sich mit dem richtigen Thema, und es ist eine Schande, dass geltendem Recht überhaupt noch auf diese Weise Nachdruck verliehen werden muss, bevor sich einige Staaten bewegen.
mats
[Re]: So ist es.
zum Beitrag"De Nève führt das unter anderem darauf zurück, dass die Regierungsparteien dieses Jahr gegen eine Änderung des Transsexuellengesetzes stimmten"
Und spekulative kausale Erklärungen wie diese reduzieren Menschen / Wähler auf reine Identitätsträger, die nur einen Themenkomplex gleichzeitig bedenken können. Bullshit.
Viel interessanter wäre eine Analyse, was für einen gesellschaftlichen Ausschnitt man da eigentlich betrachtet, und welche Verschränkungen von sozialen Merkmalen hier wirksam sind. Letztlich bleiben bei dieser Studie aber alle interssanten Variablen im Dunkeln.
mats
[Re]: Tja, so ist das, wenn Nachbars ihr Kinder misshandeln. Ist das wirklich deren innere Angelegenheit? Ich sage: Nein. Es gibt Regeln, an man sich in einer Gemeinschaft zu halten hat.
zum BeitragBei "innere Angelegenheit" denken Sie eben nur an die Mächtigen. Die Schutzbedürftigen haben Sie vergessen.
Übrigens zeigen jüngste Umfragen aus Ungarn, dass die Mehrheit der Bevölkerung ggü. LGBT Menschen aufgeschlossen ist. Kein Wunder, denn viele haben selbst Kinder - ein bisschen Einfühlungsvermögen und Perspektivenübernahme aus dieser Erfahrung im Umgang mit Schutzbedürftigen genügt schon.