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meine Kommentare
S. Kollert
Ich finde es gut, dass Frau Thieme-Hohe anderen Familien Mut zuspricht und
zum Beitragihnen versucht, die Angst vor diesem Schreckgespenst zu nehmen. Klar, keiner
wünscht sich ein behindertes Kind! Und es ist auch erst einmal hart. Aber
auch längst nicht so fürchterlich, wie anfangs befürchtet, sondern viel
normaler, als man zunächst denkt. Und: die Liebe hängt nicht ab von solchen
Normen und macht überhaupt keinen Unterschied zwischen "behindert" oder
"gesund". Zum Glück!
Das schreibt die Mutter einer ganz wunderbaren achtjährigen Tochter mit Down
Syndrom - nie bestellt und erwartet, die uns zeigt, wie würdevoll Menschen
durch ihr Leben gehen können, die uns täglich ein Lachen ins Gesicht zaubert
und uns an ihrer Sturheit manchmal verzweifeln lässt und vor allen Dingen:
die von uns allen unendlich geliebt ist.
S. Kollert
Ich möchte an dieser Stelle einmal darauf hinweisen, dass die Begleitung
zum Beitrageines "besonderen" Menschen keineswegs nur besser verdienende Familien
leisten können! Ob die Familie Thieme-Hohe über viel Geld, ein großes Haus
etc. verfügt, ist an dieser Stelle überhaupt nicht relevant und geht auch am
eigentlichen Thema vorbei! Es gibt in Deutschland einiges an finanzieller
und auch therapeutischer Unterstützung für Familien mit einem behinderten
Kind! Auch können die Eltern wieder arbeiten gehen, wenn gewünscht, denn es
gibt in der Regel mittlerweile auch viele inklusive Betreuungsangebote! Da
sind Eltern von Kindern mit einer so klaren Diagnose sogar besser gestellt
als andere Familien mit "verhaltensoriginellen" Kindern! Natürlich macht
Geld das Leben unter Umständen etwas leichter, aber das gilt ja dann für
alle Lebensbereichen. Allen Befürwortern von (Spät-)Abtreibungen behinderter
Menschen möchte ich entgegenhalten: nur ca. 4 % aller Behinderungen sind
genetisch bedingt! Der Rest wird im Laufe des Lebens erworben durch Geburt,
Krankheit, Unfälle und Alter. Tja, und was dann? Soll man diese Menschen,
denen so etwas dann später passiert, auch einfach auf den Müll schmeißen,
weil sie nicht mehr brauchbar sind? Ich finde diese Richtung schon mehr als
bedenklich! Und das Kind im Bauch kann sich überhaupt nicht wehren,
überhaupt nicht zeigen, was für ein liebens- und lebenswerter Mensch sich
hinter dieser Diagnose verbirgt! Kein Mensch hat das Recht über den Wert
eines anderen Lebens zu richten. Diese Menschen haben genau dasselbe
Lebensrecht wie alle anderen Menschen auch! Und wer es sich nicht zutraut,
auch so einen Menschen durch das Leben zu begleiten, dem steht es noch immer
frei, das Kind in gute Hände zu geben. Es gibt viele Familien, die mit
Freuden "so ein Kind" aufnehmen. Familien mit einem behinderten Kind sind
nicht unglücklicher als andere.