Ermittlungen gegen Ex-Vatikanbank-Chef: 60 Millionen in die eigene Tasche

Gegen den früheren Vatikanbank-Chef Angelo Caloia wird wegen Veruntreuung ermittelt. Er soll sich an Immobiliengeschäften bereichert haben.

Schlechte Stimmung in Rom: Vatikanbank-Manager Angelo Caloia soll kräftig abkassiert haben. Bild: dpa

ROM kna/dpa | Die vatikanische Staatsanwaltschaft ermittelt laut italienischen Medien gegen den früheren Vatikanbank-Manager Angelo Caloia und Ex-Generaldirektor Lelio Scaletti wegen des Verdachts auf Veruntreuung. Den beiden wird vorgeworfen, sich gemeinsam mit einem Anwalt bei Immobiliengeschäften um insgesamt 60 Millionen Euro bereichert zu haben. Der Staatsanwalt beschlagnahmte laut der Zeitung Corriere della Sera 16,8 Millionen Euro, die sich auf zwei von den Beschuldigten verwalteten Konten der Vatikanbank IOR befanden.

Caloia und Scaletti sollen zwischen 2001 und 2008 demnach 29 Immobilien des IOR in Italien vor allem an Briefkastenfirmen in Steuerparadiesen verkauft haben, die von ihnen selbst kontrolliert worden seien, so die Zeitung. Caloia stand von 1989 bis 2009 an der Spitze des „Instituts für die religiösen Werke“, das gemeinhin als Vatikanbank bezeichnet wird.

Die Vatikanbank hatte am Samstag die Ermittlungen gegen zwei Leitungspersönlichkeiten des IOR und einen Rechtsanwalt sowie die Beschlagnahmung der Konten bestätigt. Das IOR habe deshalb vor einigen Monaten beim Vatikan-Staatsanwalt Anzeige erstattet, hieß es. Die Unregelmäßigkeiten seien vergangenes Jahr im Zuge einer Kontenprüfung entdeckt worden.

„Wir freuen uns, dass die Vatikan-Behörden entschlossen reagiert haben“, sagte IOR-Präsident Jean-Baptiste de Franssu. Das IOR hatte unter seinem früheren Leiter Ernst von Freyberg im vergangenen Jahr alle Konten von einer auswärtigen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft überprüfen lassen.

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