Parlamentswahlen in Belgien: NVA-Separatisten vorn

Falls die Neu-Flämische Allianz (NVA) tatsächlich siegen sollte, wäre das eine Premiere in Belgiens Geschichte. Die Partei von Bart de Wevers strebt die Unabhängigkeit Flanderns von Belgien an.

Will Belgien spalten: NVA-Vorsitzender Bart de Wever. Bild: ap

BRÜSSEL afp | Bei der vorgezogenen Parlamentswahl in Belgien hat sich in Flandern ein Sieg der Neu-Flämischen Allianz (NVA) abgezeichnet. Laut Hochrechnungen vom frühen Sonntagabend lag die NVA mit 29 Prozent in Führung, wie der Fernsehsender VRT berichtete.

Der Wahlsieg einer die Unabhängigkeit Flanderns fordernden Partei wäre eine Premiere in Belgiens Geschichte. Die Christdemokraten (CDV) des amtierenden Regierungschefs Yves Leterme kamen der Hochrechnung zufolge nur auf 17,5 Prozent der flämischen Stimmen.

Die NVA, die als Favorit ins Rennen gegangen war, strebt mehr Autonomie für Flandern und letztlich die Unabhängigkeit an. Die Frankophonen wollen eine Spaltung des Königreiches dagegen verhindern. Auf ihrer Seite führten laut einer vom Fernsehsender RTL-TVI veröffentlichten Nachwahlbefragung am frühen Abend die Sozialisten (PS) mit gut 32 Prozent.

Den Flamen stehen als der Bevölkerungsmehrheit 88 der 150 Sitze in der belgischen Abgeordnetenkammer zu. In der Regierung müssen beide Sprachgruppen vertreten sein. Der vorgezogene Urnengang war nötig geworden, nachdem die Regierung Letermes Ende April am Sprachenstreit zerbrochen war.

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