Italiens Ministerpräsidentin möchte nicht an den Faschismus erinnert werden. Der Schriftsteller Antonio Scurati hat das nun zu spüren bekommen.
Manche Persönlichkeiten begleiten die taz seit 45 Jahren. Einige sind ihren Idealen treu geblieben – andere nicht. Sechs Beispiele.
Die rechtsextreme italienische Lega-Partei wird 40 Jahre alt. Wie halbseidene Typen die Weltbewegung des Rechtspopulismus starteten.
Aus Angst vor Diskriminierung verleugnen viele Romanì in Italien ihre Herkunft. Denn in der Bevölkerung halten sich hartnäckig gefährliche Vorurteile.
Wegen etlicher Morde sitzt Francesco Schiavone seit 1998 im Hochsicherheitsgefängnis. Nun will der berüchtigte Kopf der Camorra mit der Justiz kooperieren.
Eine italienische Schule legt einen unterrichtsfreien Tag fest, der auf das Ende des Fastenmonats Ramadan fällt. Die Rechten schäumen.
Meloni-Anhänger wollen Ärger im Wahlkampf provozieren und starten eine Kampagne gegen Baris Bürgermeister. Ein Bündnis fordert Solidarität mit Decaro.
Auch Italien hat einen ambivalenten Umgang mit seiner linken Terrorgruppe. Manche Ex-Mitglieder der „Brigate Rosse“ werden bis heute verfolgt.
Acht Bären pro Jahr dürfen im Trentino in nächster Zeit getötet werden. So will die rechte Provinzregierung gegen die wachsende Population vorgehen.
Bei den Wahlen auf Sardinien gewinnt die Kandidatin des Linksbündnisses – trotz interner Konflikten. Das verdankt sie auch der Zerrissenheit der Rechten.
Im Februar 2023 kenterte ein Flüchtlingsboot vor Italien, fast 100 Menschen starben. Der Jahrestag könnte zur Abrechnung mit der Regierung werden.
Offenbar plant Finanzminister Lindner wieder, auf den letzten Metern ein EU-Gesetz zu verhindern. Diesmal geht es um neue Vorgaben für Verpackungen.
Die Regierung Meloni hat das Stahlwerk in Tarent unter ihre Fittiche genommen. Es geht um Schadensbegrenzung, aber es fehlt ein politischer Plan.
Das Stahlwerk in Apulien ist eines der größten in Europa. Nun stellt es Italiens Regierung unter staatliche Aufsicht. 8.000 Jobs sind gefährdet.
Im italienischen Vinschgau wird viel Ackergift gespritzt, das auch die Natur trifft. Von dort stammen 10 Prozent der in Europa gegessenen Äpfel.
Beim Sanremo-Musikfestival solidarisierte sich Rapper Ghali mit Palästina. Die RAI entschuldigt sich, eine Moderatorin möchte keine ernsten Inhalte.
Ein prominenter Prozess in Italien zeigt: Eine EU-Richtlinie, die Vergewaltigung als Sex ohne Konsens definiert, hätte Opfern helfen können.
In Brüssel haben Landwirte Straßen blockiert, um gegen die Agrarpolitik zu demonstrieren. In Europa gehen die Proteste weiter.
Auch in Italien demonstrieren die Landwirt*innen, unterstützt von der Regierung: Es geht ihnen um zu wenig Einkünfte, schuld ist natürlich die EU.
Italiens Senat beschließt eine Staatsreform zur Stärkung der reichen Regionen. Damit dürften staatliche Leistungen weiter auseinanderfallen.
Promovierter Politologe, 1985-1995 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Unis Duisburg und Essen, seit 1996 als Journalist in Rom, seit 2000 taz-Korrespondent, daneben tätig für deutsche Rundfunkanstalten, das italienische Wochenmagazin „Internazionale“ und als Wissenschaftlicher Mitarbeiter für das Büro Rom der Friedrich-Ebert-Stiftung.