+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Trump fordert NATO zum Ölstopp gegen Russland auf
Donald Trump will neue US-Sanktionen gegen Russland erst genehmigen, wenn die NATO auf Öl aus Russland verzichtet und hohe Zölle gegen China erhebt.
Trump fordert Kaufstopp für russisches Öl von Nato-Partnern
US-Präsident Donald Trump hat weitere Russland-Sanktionen der Vereinigten Staaten daran geknüpft, dass alle Nato-Staaten hohe Zölle auf chinesische Importe erheben und kein russisches Öl mehr kaufen. „Ich bin bereit, wesentliche Sanktionen gegen Russland zu verhängen, wenn alle Nato-Länder sich einigen und beginnen, das Gleiche zu tun und wenn alle Nato-Länder aufhören, Öl von Russland zu kaufen“, schrieb Trump auf seiner Online-Nachrichtenplattform Truth Social. Dies helfe, diesen „tödlichen, aber lächerlichen Krieg“ zu beenden – zusammen damit, dass die Nato geschlossen Zölle von 50 Prozent bis 100 Prozent auf Importe aus China erhebt. Diese würden dann aufgehoben, wenn der Krieg zwischen Russland und Ukraine ende. China habe große Macht in Bezug auf Russland und diese Zölle würden diese Kontrolle aufbrechen, meinte der Präsident.
Trump soll schon mehrfach europäischen Ländern ihre Ölgeschäfte mit Russland vorgehalten haben. Vor rund zwei Wochen soll der Republikaner laut mehreren Medien in einem Telefonat gefordert haben, die Ölgeschäfte zu beenden, weil Russland damit seinen Krieg gegen die Ukraine finanziere. Zudem soll er Druck der Länder auf China gefordert haben.
Die EU hat die Einfuhr russischen Öls zwar weitgehend verboten, lässt aber für Ungarn und die Slowakei Ausnahmen zu. (dpa)
Prinz Harry besucht Unabhängigkeitsplatz in Kiew
Mit einem Besuch am Unabhängigkeitsplatz in Kiew hat Prinz Harry (40) seinen überraschenden Besuch in der Ukraine beendet. Am Unabhängigkeitsplatz legte er bei einer Gedenkstätte einen Kranz nieder, um ukrainische Veteranen zu ehren, wie die britische Nachrichtenagentur PA berichtete.
Im Zuge seines Besuchs in der ukrainischen Hauptstadt nahm er demnach auch an einer Podiumsdiskussion im Nationalen Museum der Geschichte der Ukraine im Zweiten Weltkrieg teil. Auf die Frage nach einem Ratschlag für Menschen, die den Militärdienst verlassen und die Kameradschaft vermissen könnten, sagte Harry laut PA: „Manchmal wird man sich verloren fühlen, als fehle einem der Zweck, aber egal wie dunkel diese Tage auch sein mögen, es gibt Licht am Ende des Tunnels.“
Nach dem „Licht am Ende des Tunnels“ müsse man nur suchen, ist sich Harry sicher. Es werde immer jemanden geben, dem man sich anvertrauen kann. Harry, der mit seiner Frau Meghan und den Kindern in den USA lebt und dessen Verhältnis zur britischen Königsfamilie nach wie vor als zerrüttet gilt, hat selbst zehn Jahre lang in der britischen Armee gedient. (dpa)
Russland meldet Einnahme weiterer Ortschaft in Region Dnipropetrowsk
Die russische Armee hat nach eigenen Angaben eine weitere Ortschaft in der ukrainischen Region Dnipropetrowsk eingenommen. Das Verteidigungsministerium in Moskau meldete am Samstag die Einnahme des nahe der Grenze zur benachbarten ostukrainischen Region Donezk gelegenen Nowomykolajiwka.
Die Nachrichtenagentur AFP konnte die Angaben zunächst nicht verifizieren. Das der ukrainischen Armee nahestehende Portal für militärische Analysen „DeepState“ erklärte, die Ortschaft befinde sich weiterhin unter ukrainischer Kontrolle. (afp)
Russische Truppen schleichen durch Tunnel nach Kupjansk
Die Kämpfe um die Frontstadt Kupjansk im Osten der ukrainischen Region Charkiw nehmen nach Angaben von Militärbeobachtern an Schärfe zu. Russischen Soldaten sei es gelungen, in kleinen Gruppen durch eine unterirdische Röhre in die Stadt einzudringen, berichten die Experten des militärnahen Blogs „Deepstate“. Es ist nicht das erste Mal, dass Moskau diese Taktik für seine Vorstöße einsetzt.
Kupjansk ist ein strategisch wichtiger Verkehrsknotenpunkt, der am Fluss Oskil liegt. Der Fluss selbst dient als Barriere gegen das Vordringen russischer Truppen. Allerdings ist es dem russischen Militär an einigen Stellen bereits gelungen, ihn zu überwinden. Mithilfe der Röhre, die einen Eingang am Ostufer des Flusses besitzt, verstärkt das Militär nun seinen Brückenkopf am Westufer.
Der Weg durch die Röhre nehme vier Tage in Anspruch, allerdings erlaube er es den Russen, ohne größere Verluste das andere Ufer zu erreichen, warnt „Deepstate“. Der Ausgang ist zwar nicht direkt in der Stadt, es gebe dort aber schon einzelne russische Positionen, die etwa für den Start von Drohnen genutzt würden. (dpa)
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