01.09.2017: taz.meinland Berlin: Berlin, weltoffen auch für Juden?

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April 2017: Ein Junge verlässt seine Schule in Berlin-Friedenau, weil er von Mitschüler*innen antisemitisch gemobbt und angegriffen wird. Die Eltern sehen keine andere Möglichkeit, als diesen drastischen Schritt zu gehen.

Der Vorfall zeigt, welche Herausforderung Antisemitismus nach wie vor für das demokratische Zusammenleben in Deutschland darstellt, besonders im multikulturellen Meltingpot Berlin. Dabei arbeiten zahlreiche Initiativen, NGOs und engagierte Personen gegen die Ideologie. Gerade ihre Kompetenzen, Erfahrungen und ihr Wissen sollten gefragt sein, um Fälle wie in Friedenau zu verhindern – und Antisemitismus langfristig und strukturell zu bekämpfen.

Das Thema ist komplex: Jugendliche, die in ihrem Alltag selbst mit rassistischer Ausgrenzung zu kämpfen haben, werden zu Tätern. Ressentiments und sensationelle Berichterstattung erschweren eine sachliche Auseinandersetzung mit dem Problem. Dass heutzutage ein israelbezogener Antisemitismus existiert, der sich an Halbwissen über den Nahostkonflikt entzündet und sich mit Verschwörungstheorien vermengt, erschwert die Lage.

Im Zeichen der offenen Gesellschaft fragt taz.meinland deshalb: Wie kann man Antisemitismus entschieden problematisieren? In welchem Verhältnis stehen die antisemtischen Haltungen migrantischer Jugendlicher zu antisemitischen Tendenzen in der deutschen Mehrheitsgesellschaft? Dann wiederum: Wie kann man antimuslimische Reflexe – insbesondere von rechts – berücksichtigen, ohne den Antisemitismus zu relativieren?

Neben allen Interessierten begrüßen wir dazu:

• Marina Chernivsky, Kompetenzzentrum für Prävention und Empowerment der ZWST

• Armin Langer, Salaam-Schalom Initiative

• Dervis Hizarci, Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus (KIGA) • Benjamin Steinitz, Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS)

• Samuel Schidem, Interkulturelle und Geflüchteten-Bildung, Stiftung Topographie des Terrors

• Sigmount A. Königsberg, Antisemitismusbeauftragter der Jüdischen Gemeinde zu Berlin

• Julia Förster, Referentin politische Bildung "Gesicht zeigen!"

Moderation: Jan Feddersen, Projektleiter taz.meinland

Wann: Do, 07.09.17, 19 Uhr

Wo: Lounge, GLS Campus, Kastanienallee 82, 10435 Berlin

Eintritt frei

2017: taz on tour für die offene Gesellschaft – in fünfzig Diskussionsveranstaltungen kommt die taz zu ihren Leserinnen und Lesern, zu Interessierten im ganzen Land. Wohin steuert Deutschland in Zeiten der Globalisierung, des weltweiten Aufstiegs von populistischen Strömungen, eines möglichen Zerfalls von Europa? Weitere Informationen zur taz-Veranstaltungsreihe taz.meinland finden Sie unter www.taz.de/meinland.

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