Wirtschaft erzählen

AM KIOSK „Capital“ will kein Investment- magazin mehr sein

Soheil Dastyari spricht viel von der Marke Capital: „Stark“ sei die, „kompetenzaufgeladen“, sagt der Geschäftsführer des Magazins. Capital ist neben Business Punk die einzige Marke aus dem Portfolio der Gruner+Jahr-Wirtschaftsmedien, die der Verlag gehalten hat, nachdem er diesen Bereich inklusive der Financial Times Deutschland Ende 2012 fallen gelassen hatte.

Am Donnerstag erschien die erste neue Ausgabe von Capital. Es soll kein Magazin über Wirtschaftspolitik, über Entscheider mehr sein. „Wirtschaft ist Gesellschaft“ steht jetzt unter dem Titelkopf. Lange Reportagen, großer Bilder. Capital soll Lesestoff für alle sein. „Nicht mehr für Freaks, nicht mehr für Experten“, sagt der neue Chefredakteur Horst von Buttlar.

Den ersten Titel bildet eine Reportagereise durch Deutschland, zu Unternehmen, die von chinesischen Investoren übernommen wurden. „Eine Reise in die Realität, raus aus den Vorurteilen“, heißt es im Text. Dazu werden die Berliner Philharmoniker als „Global Player“ vorgestellt.

Das neue Heft sieht schön aus, das Papier fühlt sich gut an. Die Geschichten sind tatsächlich „reportagiger“, wie es Geschäftsführer Dastyari nennt. Der Investmentteil ist nicht mehr das Herz des 7,50 Euro teuren Monatshefts, von Buttlar will kein Investmentmagazin machen.

220.000 soll die Auflage betragen. Zuletzt verkaufte sich Capital 160.000-mal, wobei die harte Auflage tatsächlich höchstens halb so hoch war. JÜRN KRUSE