Deutsche Brutzel-Bahn

HITZE Erst lässt die Bahn ihre Fahrgäste in ICEs mit defekten Klimaanlagen schmoren, nun heizen Bundespolizei, Verkehrsministerium und Fahrgastverbände ihr ein

BERLIN taz | Die Bahn steht in der Hitzewelle heftig in der Kritik. Nach massiven Problemen am Wochenende will der Konzern die Kühltechnik der ICE-Züge besonders überprüfen. Polizei und Eisenbahn-Bundesamt nahmen inzwischen die Untersuchungen auf. Unter die Lupe kommt auch der ICE, in dem neun Schüler einen Hitzekollaps erlitten hatten. Das Verkehrsministerium fordert Konsequenzen. Der Fahrgastverband Pro Bahn bemängelte das Krisenmanagement. Auch gestern gab es Probleme mit aufgeheizten Waggons.

Ein Bahnsprecher sagte, bei der nächtlichen Wartung der ICEs würden nun die Klimaanlagen genauer überprüft. Am Wochenende hatte die Bahn drei überhitzte ICEs stoppen müssen. Der Fahrgastverband Pro Bahn kritisierte, die Defekte seien ein hausgemachtes Problem. „Es waren alles Züge des Typs ICE 2. Das sind Züge, die jetzt 15 Jahre alt sind“, sagte der Vorsitzende Karl-Peter Naumann. Eine Generalüberholung sei dringend nötig.

Das Eisenbahn-Bundesamt will Fahrzeuge und betriebliche Abläufe prüfen. Die Bundespolizei ermittelt wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung und der unterlassenen Hilfeleistung. Das Bundesverkehrsministerium dringt auf Konsequenzen. Derartige Mängel müssten bei künftigen ICE-Generationen beseitigt sein.

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