Schützen fühlen sich verleumdet

WINNENDEN Nach der Verfassungsbeschwerde gegen das Waffenrecht überzieht der Deutsche Schützenbund die Initiatoren mit schweren Vorwürfen

BERLIN taz | Der Deutsche Schützenbund (DSB) wirft der Initiative „Keine Mordwaffen als Sportwaffen“ Volksverhetzung und Verleumdung vor. Sie hatte Ende Juli eine Verfassungsbeschwerde in Karlsruhe eingereicht, weil sie das deutsche Waffengesetz für verfassungswidrig hält. Es stellt das Interesse von Sportschützen, ein Hobby auszuüben, über das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Laut DSB suggeriere die Initiative, dass Sportschützen jederzeit morden könnten.

Mitarbeiter der Initiative wurden von Unbekannten in Briefen und am Telefon bedroht. Barbara Nalepa, Mutter eines der Opfer des Amoklaufs in Winnenden, sagte der taz, als Mutter, die ihr Kind verloren hat, werde sie durch die Bedrohungen zum zweiten Mal Opfer. Sie wolle aber weiter mit legalen und fairen Mitteln für ein schärferes Waffenrecht kämpfen.

In München findet derzeit die Weltmeisterschaft im Sportschießen statt, die größte, die es je gab. Der Deutsche Schützenbund erhofft sich unter anderem, über den sportlichen Wettkampf das öffentliche Image verbessern zu können – es litt vor allem unter der Diskussion über die Rolle der Schützenverbände bei der Verhinderung eines schärferen Waffenrechts in Deutschland. IA

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