Afghanistan: Finger am Abzug

WUNSCHTERMIN Bundesregierung erklärt im neuen Mandat für den Bundeswehreinsatz, dass der Truppenabzug möglichst „ab Ende 2011“ beginnen soll. In Faisabad befürchten Hilfsorganisationen das Ende der Aufbauarbeit

BERLIN taz | Die Bundesregierung hat an die Opposition appelliert, der Verlängerung des Afghanistaneinsatzes zuzustimmen. Die Bundeswehr habe breite Unterstützung verdient, sagte Außenminister Guido Westerwelle. Als wünschenswerter Termin für den Beginn des Truppenabzugs wird im gestern vom Kabinett beschlossenen Mandatsentwurf der Zeitraum „ab Ende 2011“ anvisiert – allerdings unter Vorbehalt: Ein Teilabzug könne nur erfolgen, wenn er sicherheitspolitisch vertretbar sei. Der SPD-Verteidigungspolitiker Rainer Arnold sagte, im Norden Afghanistans gebe es Provinzen, wo die Übergabe der Verantwortung an einheimische Sicherheitskräfte inzwischen möglich sei, und nannte dabei die Provinz Faisabad. Dort befürchten Bewohner und Hilfsorganisationen jedoch, dass nach einem Abzug des Militärs auch die westliche Unterstützung für die zivile Aufbauarbeit beendet wird. GOR

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