First we take Manhattan

USA In New York formiert sich eine Bewegung gegen Wall-Street-Gier, Kriegskosten und Verarmung. Die Polizei nimmt über 700 Demonstranten auf der Brooklyn Bridge fest

NEW YORK taz | Sie sind jung: Viele der Demonstranten haben noch nicht ihr 21. Lebensjahr erreicht. Sie sind wütend: New Yorker protestieren gegen soziale Ungerechtigkeit und die Geldsucht der Banker. Sie werden immer mehr: Was als Protestcamp weniger hundert im Zuccotti Park in Manhattan begann, breitet sich aus. Sie nennen sich „Besetzt die Wall Street“.

Am Wochenende protestierten rund 3.000 Menschen in Boston. Es soll weitere Aktionen in mindestens 50 US-amerikanischen Großstädten gegeben haben. Am Samstag waren über 700 Demonstranten bei einem Marsch über die New Yorker Brooklyn Bridge wegen Verkehrsbehinderung festgenommen worden. Sie trugen Slogans wie „Pfefferspray für Goldman Sachs“ oder „Schluss mit der Fed“. Viele beklagten sich, die Polizei hätte sie zunächst auf die Brücke über den East River gelassen, um später zuzugreifen. Fast alle Festgenommenen kamen bis zum Sonntag wieder frei. Am selben Tag protestierten erneut 800 Menschen in Manhattan.

„Nehmen sie einen von uns fest, tauchen zwei neue auf“, sagte ein Teilnehmer. Für den Mittwoch, am zehnten Jahrestag des Afghanistankriegs, sind neue Demonstrationen geplant.

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