Malmström will Europa öffnen

EU Innenkommissarin warnt im taz-Interview vor deutscher Blockade

BERLIN taz | Aufgrund der Wirtschaftskrise vernachlässigen europäische Staaten, darunter Deutschland, dringend notwendige Reformen in der Einwanderungspolitik. Diesen Vorwurf erhebt Cecilia Malmström, EU-Kommissarin für Einwanderung und Asylpolitik, gegenüber der taz. „Die Welt hört nicht auf, sich zu drehen, nur weil wir hier eine Krise haben“, so Malmström. „In ein paar Jahren brauchen wir 200.000 Arbeitskräfte im Gesundheitsbereich. Die gibt es in der EU nicht. Im IT-Sektor gehen die Schätzungen von rund 800.000 fehlenden Fachkräften aus. Also müssen wir Europa attraktiver machen.“ Deutschland und andere Länder müssten mit einem EU-Vertragsverletzungsverfahren rechnen, falls sie Beschlüsse zur Vereinfachung der legalen Einwanderung nicht umsetzen. Auch das Asylrecht müsse harmonisiert werden. D.J.

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