Auslieferung nach Amman gestoppt

URTEIL Islamist darf nicht nach Jordanien überstellt werden

STRASSBURG afp | Der Europäische Menschenrechtsgerichtshof hat am Dienstag die Auslieferung des mutmaßlichen Al-Qaida-Mitglieds Abu Qatada in sein Heimatland Jordanien gestoppt. Es bestehe ein „ernsthaftes Risiko“, dass die Beweise gegen den Islamisten durch Folter von Zeugen in Jordanien zustande gekommen seien, urteilte das Gericht. Eine Auslieferung verstoße gegen die Europäische Menschenrechtskonvention, da diese Beweise bei einem neuen Prozess in Jordanien verwendet würden, hieß es. Qatada galt einst als spiritueller Chef des Terrornetzwerks al-Qaida in Europa. Amman forderte von London wiederholt die Auslieferung Abu Qatadas. Er steht auf einer Liste der UNO mit Namen von Menschen, die in die Terroranschläge vom 11. September 2001 verwickelt sein sollen. Jordanien wirft ihm zudem Mittäterschaft bei Anschlägen auf westliche Einrichtungen 1998 in Amman vor.

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