Schreckliche Jahresbilanz der Flucht

MITTELMEER Über 1.500 Menschen ertrunken oder verschollen

BERLIN/BRÜSSEL taz | Das Mittelmeer ist für Flüchtlinge das tödlichste Meer der Welt, und für Flüchtlinge im Mittelmeer war 2011 das bisher tödlichste Jahr. Diese Bilanz hat das UN-Flüchtlingshochkommissariat UNHCR gezogen. „Mehr als 1.500 Menschen sind ertrunken oder verschollen, während sie 2011 versuchten, das Mittelmeer zu überqueren, um Europa zu erreichen“, sagte UNHCR-Sprecherin Sybella Wilkes in Genf.

Es gibt zwei Gründe für die schrecklichen Zahlen: den Krieg in Libyen, der viele Afrikaner in die Flucht trieb – und die Abschottungspolitik Europas, die den Fliehenden keine legale Anreise ermöglichte. Menschenrechtsaktivisten in Brüssel hoffen nun, dass der tschechische EU-Nachbarschaftskommissar Stefan Füle Europas Politik gegenüber Nordafrika auf eine neue Grundlage stellen wird.

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