Dissident unter Druck

CHINA Geflohener blinder Bürgerrechtler muss offenbar nach Drohungen US-Botschaft verlassen

PEKING dapd | Kurz nach dem Verlassen der US-Botschaft in Peking hat der blinde Dissident Chen Guangcheng schwere Vorwürfe gegen die chinesischen Behörden erhoben. Der Nachrichtenagentur AP sagte er per Telefon aus dem Krankenhaus, chinesische Stellen hätten damit gedroht, seine Frau totzuschlagen, sollte er nicht aus der Botschaft kommen.

Nach vier Jahren Gefängnis war Chen unter 20-monatigen Hausarrest gestellt worden. Am 22. April war es ihm gelungen zu fliehen, vor sechs Tagen fand er Zuflucht in der US-Botschaft.

Den Schutz der US-Diplomaten verließ Chen am Mittwoch, nachdem ihm Sicherheitszusagen gemacht worden waren.

China fordert eine Entschuldigung für die Aufnahme Chens von US-Außenministerin Hillary Clinton. Das Vorgehen der USA bedeute eine Einmischung in Chinas innere Angelegenheiten.

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