Bayerns Schüler können länger

GYMNASIUM 2004 hat die CSU die Schulzeit um ein Jahr verkürzt. Nach Protesten von Schülern sollen die wieder neun Jahre für das Abitur brauchen dürfen

MÜNCHEN taz | Bayerns Gymnasien sollen künftig ein freiwilliges neuntes Schuljahr, das sogenannte Flexibilisierungsjahr, anbieten. Das beschlossen am Montag die Teilnehmer des zweiten „G8-Gipfels“ in der Münchner Staatskanzlei. Eine generelle Wiedereinführung des neunjährigen Gymnasiums für alle Schüler soll es in Bayern jedoch nicht geben. Kultusminister Ludwig Spaenle nannte die Reform einen „ganz zentralen Schritt in der Weiterentwicklung des bayerischen Gymnasiums“. Das Flexibilisierungsjahr solle Schüler einen „pädagogischen Mehrwert“ bringen und sei sowohl für schwache als auch für lernstarke SchülerInnen gedacht.

Geplant ist, das zusätzliche Jahr in der Mittelstufe zwischenzuschalten. Die Option soll ab dem Schuljahr 2013/2014 wählbar sein. Zudem will Bayern die Lehrpläne ab dem kommenden Schuljahr in 11 von 25 Fächern straffen.

Zuvor hatte es in Bayern Proteste von Schülern, Eltern und Lehrern gegeben: Die verkürzte Schullaufbahn habe zu Überforderung, hohem Leistungsdruck und einem großen Bedarf an Nachhilfe geführt, sagte die Sprecherin der Gymnasialeltern, Ulrike Köllner. Auch in Hessen, Baden-Württemberg, Berlin und Schleswig-Holstein wird darüber nachgedacht, die Schulzeit auf freiwilliger Basis wieder zu verlängern.

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