Maidan made in Taiwan

DEMOKRATIE Der Aufstand der Studenten gegen den Ausverkauf der Insel: Große Proteste und erste kleine Erfolge

TAIPEH/BERLIN taz | Taiwan in Bewegung: Zwei Wochen nachdem Studenten das Parlament in der Hauptstadt Taipeh besetzten, hat Präsident Ma Ying-jeou am Donnerstag versprochen, den Demonstranten entgegenzukommen: Nach einem Gesetzentwurf, der noch von den Parlamentariern abgesegnet werden muss, sollen künftig alle Abkommen mit der Volksrepublik China im Vorfeld überprüft werden.

Damit reagierte die taiwanische Regierung auf die breite gesellschaftliche Kritik an einem geheim ausgehandelten Freihandelsabkommen mit der chinesischen Regierung in Peking, das den Dienstleistungssektor für Investoren beider Länder gegenseitig stärker öffnen soll. Der große Unmut über das Vorgehen der Regierung ist Auslöser einer beispiellosen „Sonnenblumen“-Protestbewegung, die großen Rückhalt in der taiwanischen Bevölkerung gefunden hat. Trotz der Versprechungen des Präsidenten blieb das Parlament allerdings weiterhin besetzt – und es war zunächst auch offen, ob der jüngste Vorstoß Mas von den Studenten akzeptiert wird.

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