Erdogan haust illegal

TÜRKEI Präsidentenpalast zum Schwarzbau erklärt. Streit auch über neue Großprojekte in Istanbul

ANKARA/ISTANBUL dpa/afp | Das oberste Verwaltungsgericht der Türkei hat den umstrittenen Palast von Präsident Recep Tayyip Erdogan in Ankara offiziell zum Schwarzbau erklärt. Die Baugenehmigung werde nachträglich aufgehoben, hieß es in der Gerichtsentscheidung.

Die Vorsitzende der Architektenkammer in Ankara, Tezcan Karakus Candan, sagte, der Weißer Palast genannte Amtssitz sei in einem Naturschutzgebiet errichtet worden. Die Kammer hatte deswegen vor dem Verwaltungsgericht geklagt. Der wegen seiner Größe und Kosten umstrittene Palast war im vergangenen Jahr fertiggestellt worden. Der Palast kostete laut Erdogans Angaben umgerechnet rund 400 Millionen Euro und verfügt über mehr als 1.150 Zimmer. Nach Angaben der Architektenkammer hatten seit 2011 mehrere Gerichte Baustopps verhängt, die Erdogan ignoriert habe. Unklar blieb, ob das jüngste Urteil Konsequenzen haben wird.

Auch im Großraum Istanbul sorgen aktuelle Bauprojekte wie eine dritte Bosporus-Brücke für Debatten vor der türkischen Parlamentswahl am 7. Juni.

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