HRE-Chefin Manuele Better: Boni für die Kollegen

Manuela Better soll die Hypo Real Estate zurück in die Gewinnzone bringen. Dafür müssen zunächst, staatlich finanziert, die schlechten Kredite verschwinden. Boni zahlt sie trotzdem aus.

Hat was übrig für Bonuszahlungen: HRE-Chefin Better. Bild: dpa

FRANKFURT taz | Es war einer ihrer seltenen öffentlichen Auftritte seit der Ernennung zur Bankchefin, und gleich preschte Manuela Better, kommissarische Vorsitzende der Staatsbank Hypo Real Estate Holding AG (HRE), ziemlich weit vor. Auf einem Branchentreffen in Frankfurt verkündete die 49-Jährige kürzlich aufgekratzt, dass die HRE schon 2011 "in die Gewinnzone zurückkehren" werde – und alle Branchenkenner rieben sich verwundert die Augen.

Nur zwei Tage später bettelte die Betriebswirtschaftlerin bei ihrem Arbeitgeber in Berlin – HRE gehört zu 100 Prozent dem Bund – dann allerdings erneut um Staatsknete. 40 Milliarden Euro an Garantien würden aktuell benötigt, um faule Kredite und Wertpapiere in Höhe von 200 Milliarden Euro noch in diesem Monat in eine "Bad Bank" verschieben zu können.

Insgesamt steht die HRE dann mit 192 Milliarden Euro beim deutschen Steuerzahler in der Kreide. Doch damit noch nicht genug: An diesem Wochenende wurde bekannt, dass die marode Münchner Investmentbank im Sommer dieses Jahres auch noch rund 25 Millionen Euro an Prämien für das Geschäftsjahr 2009 an ihre Topmanager ausgeschüttet hat; offenbar als "Dankeschön!" für die "erwirtschafteten" Verluste in Höhe von 2 Milliarden Euro.

Analysten an der Frankfurter Börse zeigen sich entgeistert. Andere Bankenexperten meinen, dass die als spröde geltende Münchenerin Manuela Better, die fast ihr ganzes Berufsleben bei der HRE und der Bayerischen Vereinsbank verbracht hat, mit ihrem Verweis auf das Erreichen der Gewinnzone schon im nächsten Jahr mal eine positive Nachricht habe verbreiten wollen nach all den Horrormeldungen der Vergangenheit.

Tatsächlich war die HRE erst kurz zuvor beim europäischen Bankenstresstest als einziges Geldinstitut in Deutschland glatt durchgefallen. "Note 6, setzen!" stand danach bei Bild unter ihrem Foto.

Sympathiewellen schlugen der passionierten Reiterin ohnehin nie entgegen. Vor ihrer Ernennung zur Vorstandschefin leitete sie erfolgreich das HRE-Asiengeschäft in Hongkong. Dorthin sei Better 2007 regelrecht "geflüchtet", heißt es in München - nach einem verlorenen "Zickenkrieg" mit ihrer "ewigen Rivalin" Bettina von Österreich um einen Vorstandssitz.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.