KINDESMISSBRAUCH AN SCHULEN UND EINRICHTUNGEN
: Betroffene dürfen nun auch an runden Tisch

BERLIN | Nach zwei Sitzungen ohne Einladung haben Opfer von Kindesmissbrauch jetzt an dem von der Bundesregierung initiierten runden Tisch Gehör gefunden. In einer fünfstündigen Sitzung führten die Bundesministerinnen Kristina Schröder (CDU), Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) und Annette Schavan (CDU) sowie 30 Mitglieder des runden Tischs Gespräche mit acht Betroffenen. „Wir sind es, die wissen, was für uns gut ist – und wir müssen mitentscheiden, was getan wird“, sagte eines der angehörten Opfer, Maren Ruden.

Der runde Tisch „Sexueller Missbrauch“ hatte seine Arbeit im April aufgenommen, nachdem massenhaft Missbrauchsfälle in Schulen und katholischen Einrichtungen ans Licht gekommen waren. Betroffene kritisierten damals, dass nur Vertreter aus Politik, Kirche und Gesellschaft Mitglieder seien. Schröder hatte erklärt, es sei nicht „machbar“, dass Opfer dabei seien, weil es „so viele unterschiedliche Schicksale“ und Betroffenenverbände gebe. Jede Auswahl wäre „willkürlich“. Laut Ruden war diese Anhörung ein erster richtiger Schritt. (dapd)