100.000 IN HAMA
: Syrische Demonstranten trotzen der Armee

KAIRO | Die Protestdemonstrationen in Syrien werden immer größer. Gleichzeitig nimmt auch die Brutalität zu, mit der das Regime von Präsident Baschar al-Assad gegen die Regimegegner vorgeht. Auf internationale Appelle für ein Ende des Blutvergießens reagierte die Führung in Damaskus nicht. Seit Freitag wurden nach Informationen von Menschenrechtsgruppen und Regimegegnern rund 100 Zivilisten getötet. An der bislang größten Demonstration nahmen am Samstag in der Stadt Hama etwa 100.000 Menschen teil. Sie trugen 65 Demonstranten zu Grabe, die am Vortag erschossen worden waren. Bei der Beerdigung fielen laut Opposition erneut Schüsse. Drei Menschen starben. Präsident Assad erließ am Sonntag ein Dekret, das den Status der mit Zeitverträgen beim Staat beschäftigten einfachen Arbeiter verbessert. In den vergangenen Wochen hatte der Präsident bereits mehrere Reformen im Bereich Arbeit und Soziales verkündet. Die Protestbewegung, die mehr Meinungsfreiheit und einen Systemwechsel fordert, hat diese Schritte bislang jedoch als unzureichend bezeichnet. (dpa)