SCHULDENKRISE
: Athen lässt Auslandsvermögen sperren

MÜNCHEN | Griechenland hat einem Medienbericht zufolge erstmals seit Beginn der Schuldenkrise bedeutende Auslandsguthaben eines reichen Unternehmers sperren lassen. Damit wolle das angeschlagene Euromitgliedsland Geld eintreiben, das dem Staat zustehen solle, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Auf den drei Konten in der Schweiz lägen insgesamt 158 Millionen Euro, so das Blatt. Sie gehörten einem Athener Geschäftsmann, der in der Chemiebranche groß geworden und dann Vorstandschef und Hauptaktionär einer Privatbank gewesen sei. Der Unternehmer und weitere Geschäftsleute sollen einem Untersuchungsbericht der griechischen Zentralbank zufolge in den vergangenen Jahren bei der Bank bis zu 700 Millionen Euro in andere Länder verschoben haben. Große Unternehmen und reiche Griechen sollen dem Staat 50 Milliarden Euro und mehr schulden. Führende Politiker in jenen Ländern, die Griechenland mit dem neuen Rettungspaket vor der Pleite bewahren, drängen darauf, die „Konten wohlhabender Leute zu sperren“, bis diese ihre Schulden bezahlt hätten. (rtr)