POLEN
: Vorerst keine Debatte über Homoehe

WARSCHAU | Polens Schwule und Lesben müssen weiter warten. Frühestens nach der parlamentarischen Sommerpause soll im Herbst über die verschiedenen Gesetzesinitiativen zu eingetragenen Lebensgemeinschaften debattiert werden. Die Linksparteien Palikot-Bewegung und SLD hatten zwar schon gestern zwei Gesetzesvorschläge eingebracht, die im wesentlichen auf den Vorstellungen des „Bündnisses für die Partnerschaften“ aufbauen, in dem sich zahlreiche schwul-lesbische Gruppen engagieren.

Doch die nationalkonservative Opposition fand dank zahlreicher Abgeordneter der liberalkonservativen Regierungspartei Bürgerplattform eine deutliche Mehrheit, um die Debatte von der Tagesordnung zu streichen. Sie halten die Gesetzesvorschläge für verfassungswidrig.

„Das ist eine Enttäuschung für die Demokratie“, reagierte Robert Biedron, der einzig offen schwule Abgeordnete, enttäuscht auf das Ergebnis. Die Verfassung gelte für alle Bürger und solle alle gleich behandeln. Laut einer aktuellen Umfrage unterstützen nur 23 Prozent der Polen eingetragene Partnerschaften homosexueller Paare. (dpa)