VERMÖGENSABGABE IN EUROPA
: Attac: Superreiche sollen 80 Prozent abgeben

FRANKFURT/MAIN | Superreiche in Europa sollen nach dem Willen des globalisierungskritischen Netzwerks Attac bis zu 80 Prozent ihres Vermögens abgeben und so zur Bewältigung der Eurokrise beitragen. „Die Krise lässt sich nur überwinden, wenn die großen Privatvermögen umfassend beteiligt werden“, begründete Attac gestern das Konzept. Die Krisenpolitik der Regierung nannten Attac-Vertreter „zerstörerisch“. Sie kritisierten, dass die bisherigen Mittel wie Fiskalpakt und Eurorettungsschirme die Kosten der Krise „nach unten“ abwälzen würden.

Das Konzept sieht eine einmalige, europaweit erhobene Abgabe für die 1 Prozent ausmachende oberste Reichtumsschicht vor. Im Schnitt sollen die Vermögen mit 50 Prozent belastet werden. Die Abgabe soll Geld- sowie Sachvermögen umfassen und progressiv gestaffelt sein: Ein „einfacher Millionär“ müsste 20 Prozent seines Vermögens abgeben, Mehrfachmilliardäre 80 Prozent. „Das täte niemandem weh und wäre ein Beitrag zu größerer Verteilungsgerechtigkeit“, erklärte Attac. Die Einnahmen aus dieser Abgabe taxiert Attac auf etwa 4 Billionen Euro. (afp)